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WC-Design: Welche Toilette passt zu Ihnen?

Mehr als nur das „stille Örtchen“: Moderne WC-Designs überzeugen mit Design und Funktion. Wie Sie das passende WC für Ihr Zuhause finden und worauf Sie bei der Wahl achten sollten, erfahren Sie hier!

Verlässlich, diskret und funktional – wenn es um Badezimmertrends geht, spielt das WC oft eine untergeordnete Rolle. Jedoch wäre es ein Fehler, das „stille Örtchen“ als Designelement im Bad zu unterschätzen. Führende Hersteller bieten inzwischen eine riesige Vielfalt an modernen Toilettendesigns, die nicht nur durch ihre Funktionalität überzeugen, sondern ebenfalls einen erheblichen Einfluss auf die Gesamtästhetik des Badezimmers haben. Ob im Neubau oder im Zuge einer Badezimmersanierung: Die Wahl des richtigen WCs sollte gut überlegt sein!

Stand-WC oder Hänge-WC?

Im WC-Design wird generell zwischen dem Standmodell und dem Hängemodell unterschieden. Dies ist nicht nur eine Frage der Ästhetik – welche Variante in Ihrem Zuhause installiert werden kann, ist auch von der Wasserabführung abhängig.

Die Vor- und Nachteile von Stand-WCs

Das Stand-WC gilt allgemein als die altmodischere Variante, bei der eine bodenstehende Toilette mit sichtbarem Spülkasten am Fußboden montiert wird. Dieser Klassiker unter den WC-Designs wirkt ein wenig klobig, wenn nicht sogar altmodisch – oder, je nachdem wie man sein Bad gestalten will, eben auch klassisch oder retro.

Stand-WCs können sowohl bei einer senkrechten als auch bei einer waagrechten Wasserabführung installiert werden, wobei der senkrechte Ablauf die bevorzugte Wahl ist. Daher werden sie vor allem in älteren Gebäuden noch immer eingebaut. Da kein Vorwandelement benötigt wird, ist die Montage eines Stand-WCs einfach und auch die Wartung ist durch den leicht zugänglichen Spülkasten problemlos möglich. Bei der Reinigung muss allerdings immer um den Sockel herum gewischt werden.

Obwohl Sie bei Stand-WCs eine große Auswahl an verschiedenen Designs haben, sind der am Boden fixierte Sockel und der sichtbare Spülkasten fixe Elemente. Vor allem in kleineren Badezimmern kann dies klobig wirken und viel Platz einnehmen.

Die Vor- und Nachteile von Hänge-WCs

Sogenannte Hänge-WCs werden an der Wand befestigt, sodass der Boden darunter frei zugänglich bleibt. Das ist nicht nur platzsparend, sondern erleichtert auch die Bodenreinigung im Bad erheblich. Das Hänge-WC wird meist mit einer Vorwandinstallation an der Wand angebracht, wobei der Spülkasten ebenfalls in der Wand versteckt ist.

Für Neubauten gelten Hänge-WCs als der moderne Standard. Sie können problemlos in unterschiedlichen Höhen installiert werden und sind in einer Vielzahl verschiedener Ausführungen erhältlich. Auch bereits bestehende Stand-WCs können in der Regel auf ein Hänge-WC umgerüstet werden. Die Montage eines Hänge-WCs ist dafür allerdings deutlich aufwändiger, ein Profi ist hier unumgänglich. Ebenfalls zu bedenken: in älteren Gebäuden mit senkrechter Wasserabführung ist die Installation eines Hänge-WCs nicht immer möglich.

Flachspüler oder Tiefspüler?

Ob Stand-WC oder Hänge-WC: Haben Sie Ihre Entscheidung getroffen, stehen Sie auch schon vor der nächsten Wahl. Denn bei Toiletten unterscheidet man nicht nur nach der Installationsart, sondern auch nach der Spültechnik. Sogenannte Flachspüler sind mit einem Auffangbecken ausgestattet, in dem Exkremente vor dem Spülen gesammelt werden. Das verringert die Spritzgefahr, kann aber auch zu erhöhter Geruchsbildung führen. Ebenfalls unter Umständen problematisch: Durch falsche Reinigungsmittel kann die Keramik des Auffangbeckens beschädigt werden, was zu permanenten Verfärbungen oder Abstumpfung der Oberfläche führen kann.

Bei den trichterförmigen Tiefspülbecken entfällt das Auffangbecken. Exkremente fallen also direkt ins Wasser, was einerseits eine geringere Geruchsbildung zur Folge hat, andererseits auch beim Spülen Wasser spart. Allerdings entsteht dadurch eine deutlich höhere Spritzgefahr. Dennoch gelten die leicht zu reinigenden Tiefspülbecken weitläufig als die beliebtere Toilettenvariante.

Spülrandlose WCs im Trend

Der Spülrand sorgt bei Toiletten dafür, dass beim Spülvorgang keine Wasserspritzer nach außen gelangen. Allerdings hat der Hohlraum am Rand der Schüssel einen großen Nachteil: Er ist schwer zu reinigen, wodurch sich gefährliche Bakterien und unangenehme Gerüche dort festsetzen können. Die moderne Alternative ist das spülrandlose WC, bei dem auf den Hohlraum unter dem Schüsselrand verzichtet wird. Diese Toiletten verfügen über einen besonderen Spülmechanismus, der Wasserspritzer vermeidet, die Schüssel aber dennoch zuverlässig und effektiv reinigt. Dabei verbrauchen sie weitaus weniger Wasser als herkömmliche, ältere Toilettenmodelle – nämlich in etwa 3 Liter im Vergleich zu 6 bis sogar 8 Litern pro Spülung. Auch optisch überzeugen spülrandlose WCs durch einen zeitlosen Look. Spülrandlose Toiletten sind als Stand-WCs wie auch als Hänge-WCs in sämtlichen Ausführungen erhältlich.

Urinal und Bidet im Badezimmer

Urinal und Bidet gehören zwar nicht zur Standardausstattung in österreichischen Badezimmern, können den Alltag im Haushalt jedoch erleichtern. Die Zeiten, in denen das Urinal nur in öffentlichen Toiletten einen Platz hatte, sind längst vorbei. Gängige Hersteller bieten eine Vielzahl an diskreten Urinalen, die platzsparend in Bad oder Gästetoilette montiert werden können.

Das Bidet ist auch als Sitzwaschbecken bekannt und dient der Hygiene nach dem Toilettengang. Die sanfte Reinigung mit Wasser ist nicht nur angenehmer und gesünder, sondern auch besser für die Umwelt, da dadurch eine erhebliche Menge an Toilettenpapier eingespart werden kann. Da das Bidet aber in etwa die gleiche Größe wie eine Toilette hat, muss dafür genügend Platz im Raum vorhanden sein. Der Markt bietet Wand-Bidets und Stand-Bidets zur Auswahl.

Das Dusch-WC

Sie haben nicht genug Platz für ein Bidet, aber wünschen sich eine sanfte Reinigung bei jedem Toilettengang? Dann ist das Dusch-WC die perfekte Lösung. Während in Europa noch vorwiegend mit Toilettenpapier gereinigt wird, ist die praktische Toiletten-Bidet-Kombination im asiatischen Raum längst die Norm. Dusch-WCs sind nicht nur hygienischer, sondern auch eine erheblich umweltschonendere Alternative zu herkömmlichen europäischen Toiletten. Die Ausstattung eines Dusch-WCs kann von Hersteller zu Hersteller variieren. Gleich bleibt dabei immer die Grundfunktion: Dusch-WCs verfügen über mehrere ausziehbare Düsen, über die Wasser und Föhnluft gesteuert werden kann.

Barrierefreie WCs

Auch die Barrierefreiheit ist bei der Planung einer neuen WC-Anlage von tragender Bedeutung. Denn selbst wenn zum aktuellen Zeitpunkt noch keine Menschen mit Mobilitätseinschränkungen im Haushalt leben, kann sich dies schnell ändern – und der Toilettengang ist ein unverzichtbarer Bestandteil des Alltags.

Damit eine Toilette gut und sicher zugänglich ist, muss zunächst genügend Platz vorhanden sein. Man spricht hier von mindestens 90 Zentimetern an seitlichem Platzbedarf, damit die Schüssel mit einem Rollstuhl angefahren werden kann. Das WC selbst sollte eine Tiefe von 70 cm aufweisen. Damit der Toilettengang so einfach und sicher wie möglich abläuft, sind außerdem eine Rückenstütze sowie ein Stützklappgriff empfehlenswert. Vor dem WC sollte eine Bewegungsfläche von mindestens 120 x 120 cm freigehalten werden. Achtung: Bei einem rollstuhlfreundlichen Bad sind es sogar 150 x 150 cm!

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Datum: 30.11.2023
Kompetenz: Bäder und Fliesen

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