Ameisen: Wenn die kleinen Helfer lästig werden
Grundsätzlich sind Ameisen wichtige Nützlinge, aber sobald sie in größerer Zahl in Haus und Garten auftreten, stören sie uns doch eher. Zum Glück gibt es recht einfache Hausmittel, um sie wieder loszuwerden.
Bekannt sind sie auch als die Feuerwehr des Waldes, die Ameisen. Aber in unserem Haus und Garten haben wir effektivere Brandschutzeinrichtungen. Ameisenstraßen, die sich quer über die Terrasse ziehen oder, noch schlimmer, vom Küchenfenster direkt in die Vorratskammer, können wir nicht brauchen. Zur Beruhigung vorweg: Ameisen gehören zu den geringen Gefahrenquellen sowie Bakterienüberträgern und sind meist einfach nur lästig – dennoch sollten befallene Lebensmittel besser entsorgt werden. Mit einer guten Prophylaxe lässt sich so manches Ameisenproblem aber durchaus verhindern. Vor allem im Haus haben wir eine Menge Möglichkeiten.
Ameisen nicht willkommen? Die besten Tipps
- Leeren Sie regelmäßig den Futternapf Ihrer Haustiere oder Obstschalen mit überreifen Früchten.
- Benutztes Geschirr nicht offen herum liegen lassen, sondern sofort abwaschen oder in die Spülmaschine räumen.
- Nach der Essenszubereitung immer die Arbeitsplatte sauber wischen und alle Krümel aufkehren.
- Mistkübel immer gut verschlossen halten und möglichst täglich ausleeren.
- In der Vorratskammer, aber auch im Kühlschrank keine Speisen offen herum liegen lassen. Am besten in luftdichte Behälter packen.
- Ameisen finden den Weg über Fugen und Mauerwerksöffnungen zu uns in die Wohnräume. Aber auch undichte Fenster und Türen sind häufig Schwachstellen, durch die sie eindringen. Schon alleine aus energetischen Gründen sollten Sie Haus oder Wohnung so präzise wie möglich abdichten. Silikon, Kitt oder Klebebändern helfen fürs Erste.
Das große Krabbeln wird beendet
Ist die Ameisenstraße schon gebaut, müssen Sie auch nicht sofort zum Giftspray greifen. Hier ein paar Tipps, die Sie auf jeden Fall ausprobieren sollten:
- Ameisen sind sehr geruchsempfindliche Tiere. Waschen Sie die Ameisenstraße mit einer Lösung aus wahlweise Essig, Lavendel, Zitrone, Nelken, Kerbel, Thymian, Wacholder oder Majoran weg.
- Zimtöl kann für die Waschlösung ebenfalls verwendet werden, ansonsten Zimtpulver pur auf die Straßen oder vor die Nester streuen.
- Auch gemahlener Kaffee, Kreide oder ein 1:1-Gemisch aus Natron und Staubzucker helfen. Letzteres tötet aber die Ameisen, anstatt sie nur zu vertreiben.
- Diatomeenerde (auch "Kieselgur") gehört ebenfalls zu den härteren Maßnahmen. An den scharfkantigen Teilchen der Kieselalgen verletzen sich die Ameisen und sterben.
- Lockfallen schaffen sanftere Abhilfe: Gläser mit Honig- oder Marmeladenresten aufstellen, Ameisen reinkrabbeln lassen, verschließen und wegbringen.
Ameisen im Garten – das hilft
Noch mal vorweg: grundsätzlich gehören Ameisen zu den Nützlingen im Garten. Sie lockern die Erde auf und fressen viele Schädlinge. Ohne sie hätte jedes Ökosystem ein erhebliches Überlebensproblem. Ganz aus dem Garten verscheuchen wäre also kontraproduktiv, das wissen nicht nur die ProfigärtnerInnen. Anders sieht es natürlich in Eingangsnähe, auf der Terrasse oder in Blumenkübeln aus.
- In Eingangsnähe duftintensive Topfpflanzen wie Lavendel oder Thymian stellen.
- Ist ein Blumenkübel von Ameisen befallen, wiederholt mit Wasser tränken. In den meisten Fällen suchen die Tiere schnell das Weite.
- Ameisen können auch umgesiedelt werden. Einen Blumentopf mit Erde oder Holzwolle füllen und diesen umgekehrt auf das Nest stellen. Die Ameisen „siedeln“ in den Topf über, welcher dann einfach an einen neuen Ort gesetzt wird.
- Etwas umständlicher: Eine angerührte Jauche aus 300 Gramm Wermutkraut und zehn Litern Wasser zwei Wochen lang gären lassen und über den Ameisenbau gießen.
Bringt das alles keinen Erfolg, kontaktieren Sie einen versierten Schädlingsbekämpfer! Auf eigene Faust mit giftigem Insektenvernichtungsmittel losziehen ist nicht sehr ratsam. Dazu zählen übrigens auch Ameisensprays, Streu oder unterschiedliche Köderfallen.