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Hausverbot für Pollen

Heuschnupfen und Pollenallergien plagen viele von uns jedes Jahr von neuem. Da hilft nur noch Schotten dicht und abwarten. Oder Sie montieren spezielle Fenster-Pollenschutzgitter. Worauf es dabei ankommt, erfahren Sie hier.

Die Heuschnupfengeplagten unter Ihnen kennen es: Sobald es zu blühen beginnt, verbarrikadiert man sich in den eigenen vier Wänden. Die Fenster werden nur noch geöffnet, wenn es wirklich unbedingt nötig ist. Tatsächlich schützt man sich so am effektivsten vor Blütenstaub, denn die Pollenkonzentration sinkt bereits nach zehn Minuten auf etwa ein Prozent des Außenwertes zurück, wenn die Fenster geschlossen werden. Ihren Alltag wirklich erleichtern können zusätzliche Pollenschutzgitter, indem sie etwa 90 Prozent des Pollens (je nach Art und Größe in unterschiedlichem Grad) vom Eindringen in den Wohnraum abhalten.

Pollenflug: Saisonen werden länger

Ob der Klimawandel, die fortschreitende Umweltverschmutzung oder etwas anderes schuld am veränderten Saisonverlauf sind - darüber streiten sich die Experten. Fakt ist aber, dass der Pollenflug immer früher im Jahr startet, immer länger und immer aggressiver wird. So blühen Birke, Erle oder auch Hasel teilweise schon im November und werfen im Vergleich auch immer größere Mengen an Pollen ab. Neue Pflanzenarten verstärken das Problem. Aktuelle Untersuchungen zeigen allerdings, dass eine höhere Pollenkonzentration nicht automatisch eine höhere Belastung bedeutet, sondern dass auch der Verlauf der Saison ausschlaggebend ist. Das heißt: Setzt der Pollenflug plötzlich ein, wird die Saison als stärker wahrgenommen. Steigt die Pollenkonzentration langsam an, kann sich der Körper offensichtlich besser auf die Belastung einstellen und empfindet die Saison als nicht so stark. Darüber hinaus ist natürlich auch die inviduelle Reizschwelle entscheidend.

Mit Pollenschutzgitter Lebensqualität zurückholen

Arbeiten oder Schlafen bei offenem Fenster? Mit der Aussicht auf gereizte Schleimhäute unvorstellbar. Gerade in der heißen Jahreszeit und in der Nacht ist es für viele Betroffene somit schwierig, ein normales Leben zu führen. Die Lösung? Mechanischer Pollenschutz in Form von Polllenschutzgittern oder auch feinmaschigem Pollenschutzvlies fürs Fenster. Sie können den Alltag ungemein erleichtern, indem sie das Eindringen von Blütenstaub, etwa in Schlafräume, verhindern.

Große Qualitätsunterschiede beim Pollenschutz

Damit man ein richtig effektives Produkt gegen Blütenstaub vorm Fenster hat, sollte man überlegt auswählen, ansonsten schüttet man das sprichwörtliche Kind mit dem Bade aus. So halten etwa Produkte mit einem engmaschige Gewebe zwar die Pollen draußen, aber mit ihnen auch Licht und Frischluft. Gewebe mit einer länglichen Maschenform hingegen ermöglichen deutlich mehr Lichtdurchlass. An spezialbeschichteten Fäden bleiben die Pollen hängen und dringen nicht durch das Gewebe hindurch. Achten Sie beim Kauf eines Pollenschutzgitters deshalb unbedingt auf die Beschaffenheit des Gewebes und lassen Sie sich am besten fachlich beraten. Besonders wenn der Heuschnupfen bei Ihnen sehr ausgeprägt ist, sollten Sie sich an den Fachhandel wenden. Dessen Produkte sind häufig deutlich wirksamer als Baumarkt-Lösungen. Im Baufachmarkt gibt es hingegen sehr günstige Angebote, etwa Pollenschutzvlies mit Klettband ab 1,28 Euro pro Quadratmeter.

Pollenschutz-Lösungen für Ihre Fenster im Überblick

Polyestergewebe ist die günstigste Variante unter den Pollenschutzgittern. Es ist luft- sowielichtdurchlässig und waschbar und wetterfest. Eine Einschränkung gibt's aber dennoch: Es reißt leicht und ist so für Haushalte mit Haustieren weniger praktikabel.

Fiberglasgewebe istteurer als das Polyestergewebe, aber ebenso waschbar, sehr reißfest und damit haustiergeeignet. Zudem ist es wetterfest und sehr gut luft- und lichtdurchlässig.

Transparenzgewebe ist kaum wahrnehmbar und hat eine hohe Lichtdurchlässgikeit, ist extrem reißfest, muss aber von Hand gewaschen werden und ist mit das teuerste Gewebe.

Pollenvlies gibt es sehr günstig, etwa in Baumarkt oder Drogerie. Diese kostengünstige Lösung hatmeist einen großen Nachteil: Man sperrt man nicht nur Pollen, sondern auch Licht und Luft aus. Etwas teurere Vliese haben meist eine Spezialbeschichtung, die mehr Licht und Luft durchlässt.

Gut montiert gegen Blütenstaub

Das Pollenschutz-Netz für Fenster, Balkontür oder Wintergarten wird entweder auf Rahmen gezogen (je nach Anforderung als Spann-, Dreh oder Schieberahmen) und montiert oder es wird mit Klett- oder Klebeband am Fenster- oder Türrahmen befestigt. Modelle, die geklebt, am Rahmen eingespannt oder mit Magnetstreifen angebracht werden sind gute Lösungen für Mietwohnungen, da nicht gebohrt werden muss. Nachteil: Bei diesen Montagearten kann nicht mehr ins Freie gegriffen werden, beispielsweise, um Blumen zu gießen. Kombiniert mit Rolläden oder Raffstores ist ein Pollenschutz für Fenster um einiges flexibler, es bedarf hier allerdings kleinerer Eingriffe an Mauer oder Fensterrahmen.

Tipps & Tricks für das Anbringen von Pollenschutzgittern

  • Wenn Sie einen unaufälligen, kaum wahrnehmbaren Pollenschutz  möchten, kaufen Sie dunkelgraue bis schwarze Gitter oder Vliese. Diese sieht man kaum, weißer Pollenschutz fällt hingegen stärker auf.
  • Vor dem Anbringen eines Pollenschutzgitters mit Klettband sollten Sie die Innenrahmen der Fenster mit Fensterreiniger oder Spiritus reinigen. So haftet das Klebeband besser. Drücken Sie das Pollenschutzgitter (etwa mit der Rückseite eines Handbesens) fest auf den Klebestreifen, ansonsten kann es passieren, dass es sich schon nach kurzer Zeit stellenweise wieder ablöst.
  • Wenn Sie den Pollenschutz selbst zuschneiden, achten Sie auf die richtigen Maße. Es muss das ganze Fenster lückenlos bedeckt sein. Schneiden Sie im Zweifelsfall einen halben Zentimeter mehr ab und entfernen Sie das überstehende Netz mit einem Cutter-Messer.
  • Neben einem Pollennetz mit Klettband ist ein Pollenschutz-Rahmen aus pulverbeschichteten Alu-Profilen eine einfache und schnelle Lösung. Diese Alurahmen können auf die benötigte Größe zugeschnitten werden, werden in Einhängeleisten befestigt und sind für eine langjährige Nutzung ausgelegt.
  • Top für Balkon- oder Terrassentüren: Seitlich montierte Plisseetüren falten sich in der Ecke zu einem schmalen Paket zusammen und benötigen kaum Platz. Auch Dreh- oder Schieberahmen bieten sich an.

Nicht vergessen: Pollenschutz reinigen

Nach der Allergiesaion, wenn Sie wieder durchatmen und bedenkenlos Ihre Wohnräume lüften können, sollten Sie den Pollenfensterschutz waschen. Ist Ihr Pollenschutz nicht waschmaschinentauglich oder haben Sie auf Rahmen gespannte Pollenschutzgitter, können Sie diese vorsichtig absaugen und dann mit einem nassen Schwamm reinigen.

Was Sie gegen Pollen sonst noch tun können

Schutz vor Pollen hört nicht unbedingt beim Fenster auf: Luftreiniger etwa filtern die Luft und können Pollen entfernen. Darüber hinaus sollte man darauf achten, geeignete Zimmerpflanzen auszuwählen, um Wohnräume möglichst allergenarm zu halten. Versichern Sie sich, dass mit einer neuen Zimmerpflanze nicht auch neue Allergene mit einziehen. Auch Kreuzreaktionen gilt es zu bedenken. Legen Sie sich als Eschenpollenallergiker z. B. keinen Olivenbaum im Garten zu. Auch Ficus-Arten landen im Gartencenter oft spontan im Einkaufswagen. Aber Achtung - viele reagieren auf einen Ficus im Wohnraum allergisch.

AutorIn:
Datum: 28.05.2020
Kompetenz: Fenster und Glas

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