Trockenputz: Mit Gipskartonplatten Wände verkleiden
Grundrisse unkompliziert ändern, unebene Wände ausgleichen oder Wärme-, Schall- und Feuerschutz verbessern: Trockenputz macht's möglich. Was Sie für Ihr Trockenausbau-Projekt beachten sollten? Hier finden Sie nützliche Infos!
Trockenputz sorgt für glatte, ebene Wände und das in Windeseile! Die Platten werden einfach direkt auf die Wand geklebt, wodurch unansehnliche Wände, Decken, Böden, ja ganze Grundrisse, fast unbegrenzt neugestaltet werden können. Deshalb zählen Trockenbauplatten zu den beliebtesten Renovierungsmaterialien für Innenräume.
Was ist Trockenputz überhaupt?
Unter Trockenputz versteht man die Verkleidung von Wandflächen mit Gipskartonplatten anstelle der herkömmlichen Putzverfahren. Gipskartonplatten in verschiedenen Ausführungen (imprägniert oder nicht imprägniert) oder Gipsfaserplatten werden mit Ansetzbindern, welche punktförmig als Batzen auf die Platte aufgebracht werden, an der unverputzten Wand aufgestellt. Die Fugen werden mit Gewebestreifen abgedeckt und verspachtelt.
Welche Vorteile überzeugen
Die Vorteile von Trockenputz sind unter anderem die geringere Feuchtigkeitsbelastung während der Ausbauphase und die Verbesserung des Schallschutzes (wobei sogar spezielle Schallschutzplatten im Handel erhältlich sind). Hinter einer Trockenputzverkleidung verschwinden außerdem Kabel, Wärmedämmungen oder über Putz verlegte Heizungsrohre. Auch optisch überzeugen Trockenputzoberflächen, denn sie lassen sich nach Belieben weiterverarbeiten, das heißt, dekorativ verputzen, verfliesen, tapezieren oder streichen.
Individuelle Gestaltung mit Trockenputz
Dank Gipsplattendübel bzw. Hohldübel (für schwere Lasten) können selbst Gegenstände wie Flachbildschirme, Hängeschränke, Garderoben oder Dunstabzugshauben an Metallständerwänden, Vorsatzschalen, Vorwänden und abgehängten Decken befestigt werden. Optisch besonders ansprechend ist es, eine Beleuchtung direkt in den Trockenputz (z. B. in der Decke) zu integrieren. Mit LED-Leuchtstreifen sorgt man so für ein energieeffizientes Highlight!
Vorwandinstallation: Schnell, einfach, sauber
Selbst bei hohem Installationsaufwand (etwa in Bad und Küche) kommen Trockenbauwände zum Einsatz. Es wird mit sogenannten Vorwandkonstruktionen, die im Innenausbau mittlerweile Standard sind, gearbeitet. Passgenaue Zubehörteile ermöglichen den raschen Einbau von Waschtischen, WC oder Bidet. Für ungestörten Wohnkomfort sorgt eine zusätzliche Dämmung, z. B. mit Mineralfaser, die die Schallübertragung verhindert (Leitungswassergeräusche). Nachträgliche Reparaturen sind einfach durchzuführen – lediglich die Gipsplattenbeplankung ist zu entfernen.
Nachteil: Raumverlust & Arbeitsaufwand
Entscheidet man sich für Trockenbauwände, muss deren Platzbedarf berücksichtigt werden. Vor allem dann, wenn die Rigipsplatten auf eine Unterkonstruktion gesetzt werden sollen, wird man wohl oder übel auf einige (wenige) Raumzentimeter verzichten müssen. Da die Oberfläche des Trockenputzes eine malfertige Ausführung haben muss, sollte zudem (glatt) gespachelt werden - es besteht damit ein gewisser zusätzlicher Arbeitsaufwand. Erst im darauffolgenden Schritt kommen dann die Tapete, der Putz oder der Anstrich.
Was kostet Trockenputz?
Je nach gewünschter Funktion fällt der Preis für Gipsplatten höher oder niedriger aus. Standard-Gipsplatten können nur für Wohnräume ohne Anspruch an Schall-, Wärme-, Feuer- und Feuchteschutz eingesetzt werden. Eine integrierte Wärmedämmung hebt die Kosten genauso an wie zum Beispiel elektrische Installationen, eingebaute Türen oder etwaige Brandschutzanforderungen. Für feuchtigkeitsabweisende, stabile Trockenbauwände (etwa für die Badezimmerenovierung) muss man ebenfalls mit höheren Kosten rechnen. Lassen Sie sich am besten zwei, drei Kostenvoranschläge von Fachbetrieben geben. Rechnen können Sie in etwa mit 30 bis 80 Euro pro Quadratmeter.
So treffen Sie die richtige Plattenauswahl
Entscheidet man sich für einen Trockenausbau, benötigt man zuallererst die richtigen Gipsplatten. Dabei kommt es auf die Funktion und das Format der Platten an. Je nachdem, ob sie im Bad eingesetzt werden und Feuchteschutz garantieren sollen oder ob etwa Brandschutz oder Wärmedämmung wichtig sind, wählt man das enstprechende Produkt. Welches Format die Gipsplatten haben sollen, richtet sich nach den baulichen Gegebenheiten: Welche Größe passt durchs Treppenhaus oder die Dachluke? Wollen Sie allein arbeiten (was für ein keineres Format spräche) oder möchten Sie mittels raumhoher Platten schnell vorankommen? Im Falle von großen Platten brauchen Sie auf jeden Fall eine helfende Hand.
Geklebt oder geschraubt?
Werden die Gipskartonplatten nicht an der Wand angeklebt, werden sie an einer Tragkonstruktion aus Blechprofilen oder Holz angeschraubt (=Gipskartonvorsatzschalen). Diese Gipskartonvorsatzschalen stellen auch eine Alternative zum herkömmlichen Putz dar, werden aber nicht oder nur in Ausnahmefällen vom Baumeister ausgeführt. Diese Leistung fällt in den Arbeitsumfang des Trockenbauers.
Die Plattenarten im Überblick
- Gipskartonbauplatten (GKB) sind Platten ohne besondere Anforderungen, 12,5 mm oder 15 mm dick
- Imprägnierte GipskartonplattenI (GKBI) sind geeignet für Feuchträume wie z.B. Bäder, 12,5 mm oder 15 mm dick
- Gipskartonfeuerschutzplatten (GKF) sind Platten mit erhöhtem Feuerschutz, 12,5 mm oder 15 mm dick
- Imprägnierte Gipskartonfeuerschutzplatten (GKFI) sind Platten mit erhöhtem Feuerschutz und Imprägnierung, 12,5 mm oder 15 mm dick, geeignet für Feuchträume wie z.B. Bäder
- Gipskarton-Verbundplatten bestehend aus einer Gipskartonbauplatte 12,5 mm dick und einer Mineralfaserplatte in verschiedenen Dicken (ab 20 mm).
- Gipsfaserplatten sind Gipsplatten mit Fasereinlage, 10 mm, 12,5 mm, 15 mm und 18 mm dick
- Gipsfaser-Verbundplatten bestehend aus einer Gipsfaserplatte 10 mm dick und einer Dämmschicht aus Polystyrolschaumstoff in verschiedenen Dicken (ab 15 mm)