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Erneuerbare Energien: Die Zukunft der Energieversorgung

Erneuerbare Energieformen sind die Zukunft! Wärme und Strom aus Wind, Sonne, Wasserkraft oder Geothermie sind umweltfreundliche Alternativen zu fossilen Brennstoffen. Welche Erneuerbaren gibt es und wie grün ist Öko-Strom tatsächlich? Lesen Sie hier alles über grüne Energie!

Von erneuerbaren Energieträgern spricht man, wenn sich diese ständig erneuern oder nachwachsen. Konkret sind das: Sonnenenergie, Biomasse, Wasserkraft, Windenergie, Erdwärme und Gezeitenenergie gemeint. Häufig verwendete Begriffe für "erneuerbare Energie" sind "Alternativenergie", "regenerative Energie", "grüner Strom" und "Naturenergie".

Warum erneuerbare Energie?

Es gibt unzählige Gründe, warum es sich lohnt und sogar notwendig ist, endlich auf alternative Energiegewinnung umzusatteln. Als Hauptargument ist hier der effektive Klimaschutz zu nennen. Bei der energetischen Nutzung von fossilen Energeiträgern werden große Mengen an Kohlenstoffdioxid ausgestoßen, was die globale Erwärmung rapide vorantreibt. Zudem ist eine Endlichkeit der fossilen und nuklearen Brennstoffe zu vermerken - ein Umdenken ist mehr als angebracht!

Die Umstellung auf die Nutzung von "grünem Strom" begünstigt weiters einen fairen Wettbewerb und eine Vielfalt im Sektor der Stromerzeugung. Auch eine Verringerung der Rohstoffimporte und ehrliche Strompreise sind positive Folgen einer solchen globalen Umrüstung. Durch effiziente Technik wird eine Senkung des Strompreises begünstigt und die Wertschöpfung bleibt großteils im Land. Nicht zu vernachlässigen ist, dass viele Kriege und Bürgerkriege vom Drang nach fossilen Brennstoffen geprägt sind.

Das Kraftwerk Kaprun (Salzburg) umfasst eine Gruppe von Pumpspeicher-Wasserkraftwerken in der Gemeinde Kaprun (Hohe Tauern, Kapruner Tal). © Lanski/shutterstock.com

Formen alternativer Energie im Überblick

Biomasse: Dieser Energieträger kann in feste, flüssige und gasförmige Biomasse unterteilt werden. Fest sind zum Beispiel Brennholz, Holzpellets und Getreidestroh. Zur Kategorie der flüssigen Energieträger zählen unter anderen Bioalkohol aus der Zuckerrübe, Getreide oder Kartoffeln sowie Pflanzenöle aus Raps oder Sonnenblumen.

Biogas: Dieses Gasgemisch entsteht durch den anaeroben, mikrobiellen Abbau von organischen Substanzen. Dank des hohen Energiegehalts von Biogas eignet es sich besonders gut für die Wärme- und Stromerzeugung.

Solarenergie: Solaranlagen sind technische Einrichtungen, in denen die Sonnenstrahlen absorbiert werden. Die Solarzelle ist meist aus Silizium. Sie trägt zu einer direkten Nutzung von Sonnenenergie bei. Also wandelt die Solarzelle die Sonnenenergie direkt in elektrischen Strom um. Solange die Sonne scheint, fließt Gleichstrom in alle angeschlossenen Geräte.

Windenergie: In Windkraftanlagen werden Luftströmungen in elektrische Energie umgewandelt.

Geothermie: Man spricht auch von "Erdwärme". Hier wird Energie, die in Form von Wärme unter der Oberfläche der festen Erde liegt, gewonnen und in elektrischen Strom umgewandelt.

Grüner Stromin Österreich

Mit der Mission2030 bekannte sich die Bundesregierung in Österreich erstmals zu einem Ausbau des erneuerbaren Stroms auf 100 Prozent. Das Ziel steht fest: Bis 2030 soll der Stromverbrauch (bilanziell) in Österreich zu 100 Prozent durch erneuerbare Energiequellen gedeckt werden! Das schreiben jedenfalls die gesetzten Klimaziele vor. Außer Frage steht, dass dies eine große energiewirtschaftliche Veränderung darstellen würde. Leider lässt sich Strom nicht speichern, weshalb weiterhin auf Gaskraftwerke oder Stromimporte aus dem Ausland gesetzt werden müsste, um etwaige Schwankungen auszugleichen. Es gilt: Je größer der Anteil der erneuerbaren Energien, desto größer die Schwankungen des Stroms, die in das Netz eingespeist werden.

Doch wie soll Österreich bis 2030 gänzlich auf die Versorgung durch Ökostrom umsatteln? Um dies zu gewährleisten, müsste sich der jährliche Ausbau der erneuerbaren Energien verdreifachen, während der Strombedarf jedoch um 1,5 Prozent erhöht. Der Anteil des Ökostroms lag 2018 noch bei rund 73 Prozent. Im internationalen Vergleich ist das ein relativ hoher Wert, der sich hauptsächlich aus Laufwasserkraftwerken und Speicherkraftwerken zusammensetzt. Um auf 100 Prozent zu kommen, möchte Österreich vor allem in den Ausbau von Wind- und Solarenergie investieren.

Grüner Strom? Achten Sie auf dieses Zeichen!

Umweltbewussten Kunden fällt es oft gar nicht so leicht, den Überblick zu bewahren. Woher weiß man, ob der Strom tatsächlich aus erneuerbaren Energiequellen stammt? Wir raten, den grünen Strom von Anbietern zu beziehen, die das Österreichische Umweltzeichen tragen dürfen. Dieser ist garantiert frei von Atomstrom und Strom aus fossilen Quellen wie Kohle, Gas oder Öl. Außerdem sind die Nutzer des Umweltzeichens dazu verpflichtet, in neue Technologien zur Gewinnung von Solarstrom, Windenergie sowie Strom aus Biomasse und Kleinwasserkraft zu investieren. So müssen mindestens 10 Prozent des Stromangebotes aus Anlagen kommen, die nicht älter als 15 Jahre alt sind und in den vergangenen 15 Jahren revitalisiert und ausgebaut wurden. Hier finden Sie die Liste der aktuellsten Anbieter von Stromtarifen mit dem Österreichischen Umweltzeichen (UZ46).

Darüber hinaus müssen die Zeichenträger Energiespartipps anbieten und auf der jährlichen Abrechnung die Stromzusammensetzung und die Stromquellen genau anführen. Käufer können sich so sicher sein, dass die „echten grünen Strom“ konsumieren und sie wissen, dass die zum Teil höheren Kosten dem Klimaschutz zugutekommen, also in erneuerbare Energien investiert werden.

Versorgungssicherheit

Weil Sonne und Wind zeitweise nur sehr wenig bis gar keinen Strom liefern, werden weiterhin konventionelle Kraftwerke nötig sein, um die fehlende Energie bereitzustellen und so Versorgungssicherheut zu gewährleisten. Vor allem im Winter kommt es zu erhöhtem Stromverbrauch, der unter Umständen nicht im eigenen Land gedeckt werden kann. Dann wird also auch in Zukunft auf Stromimporte gesetzt, wodurch es zu Engpässen kommen kann. Wenn in Zukunft aber zu viel Solarstrom produziert wird, könnte es schwierig werden, diesen zu verkaufen, was zu ungenutzten Kapazitäten und somit einem negativen Strompreis führen kann.

Alternativenergie in Zahlen

Laut dem Bericht von REN21(2017) (Renewable Energy Policy Network for the 21st Century) trugen erneuerbare Energien 19,3 % zum weltweiten Energieverbrauch bei und 24,5 % zur Erzeugung von Elektrizität in den Jahren 2015 und 2016. Dieser gesamte Energieverbrauch setzt sich zusammen aus 8,9 % herkömmlicher Biomasse; 4,2 % moderner Biomasse, Geothermie und Solarthermie; 3,9 % aus Wasserkraft und 2,2 % aus Wind, Sonne, Geothermie und Biomasse gesamt.

 

Und es wird investiert: Weltweit wurden im Jahr 2015 rund 286 Milliarden USD in erneuerbare Energie investiert. In dieser Branche arbeiten weltweit rund 7,7 Millionen Menschen (der Großteil im Bereich Photovoltaik). Seit 2015 sind mehr als die Hälfte aller neu installierten Stromkapazitäten erneuerbar.

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Datum: 31.01.2022
Kompetenz: Energie

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