Duschvorhang: Materialien, Kauftipps und ein Lifehack
Drehtür, Schiebetür, feste Duschwand mit Einstiegsmöglichkeit: Die Optionen, während seiner täglichen Dusche das Badezimmer nicht unter Wasser zu setzen sind vielfältig. Ein alter Bekannter, der immer noch in vielen heimischen Bädern hängt, ist der Duschvorhang. Geben wir ihm hier eine Bühne.
Früher war er die einzige Option, nach der Dusche einen halbwegs trockenen Boden vor der Kabine zu gewährleisten, bald wurde er von modernen Konstruktionen wie Duschtüren, gemauerten Duschen und Verglasungen abgelöst. Doch noch immer spielt der Duschvorhang eine wichtige Rolle in vielen Bädern.
Welches Material für den perfekten Duschvorhang? In diese Entscheidung fließen mehrere Faktoren mit ein, dazu gehören die Optik, Pflegeleichtigkeit, Langlebigkeit und ökologische Überlegungen. Schauen wir uns die möglichen Materialien genauer an:
Duschvorhänge aus Textil
Baumwolle, Leinen, das weniger bekannte Trevira und immer beliebter: Synthetische Stoffe. Sie alle kommen für textile Duschvorhänge in Frage.
Baumwolle ist eine klassische Naturfaser, die in unserem Alltag eine große Rolle spielt. Duschvorhänge aus Baumwolle sind umweltfreundlich, sie wirken besonders natürlich und zugleich edel und elegant, und sie geben dem Badezimmer einen besonderen Charme. Auch wenn sie nicht so strapazierfähig wie ihr Pendants aus Kunststoff sind und bei der Pflege mehr Aufwand brauchen – Duschvorhänge aus Baumwolle, ev entuell sogar Bio-Baumwolle, sind definitiv die ökologischere Alternative. Wichtiger Hinweis: Da Baumwolle nicht wasserdicht ist, wird der Vorhang an der Innenseite mit einer wasserundurchlässigen Schicht versehen.
Noch ein bisschen natürlicher ist der Leinen. Die sehr beliebte, leichte Naturfaser sieht nicht nur sehr schön aus, sie lässt sich auch gut verarbeiten und hat eine besonders angenehme Haptik. Leinen-Duschvorhänge werden nicht nur mit einer hauchdünnen, wasserdichten Folierung an der Innenseite versehen, sondern oft auch mit einer antibakteriellen Beschichtung, die sie resistent gegen Schimmel und Co macht.
Duschvorhänge aus Kunststoff
Trevira CS ist ein spezielles Gewebe, ein Wohntextil, das vor allem auch für Hygieneprodukte verwendet wird. Der Stoff aus Polyesterfasern ist schwer entflammbar und damit vor allem in Objekteinrichtungen beliebt. Das Material wird nach einer festen Norm hergestellt
Ebenfalls beliebt und oft gekauft sind Duschvorhänge aus synthetischen Fasern, die direkt für den Einsatz im Feuchtraum produziert werden. Synthetikfasern sind robust, widerstandsfähig gegen Keime und Bakterien sowie leicht zu reinigen. Duschvorhänge aus Synthetikfasern sind meinst doppelseitig beschichtet, Schimmel hat hier so gut wie keine Chance!
Nylon besteht aus synthetischen Polymeren, hat eine seidig glänzende Oberfläche und ist äußerst robust, von Haus aus wasserabweisend und einfach in der Reinigung. Auch PVC ist ein Kunststoff, der gerne für Duschvorhänge verwendet wird. Das Problem: Diese Produkte können gesundheitsschädigende Weichmacher enthalten. Unser Tipp: Kaufen Sie wenn schon dann die umweltfreundlichere, nicht so bedenkliche Alternative PEVA. PEVA ist ein Polymer aus PE und EVA, geruchlos, glatt, wasserdicht und mit einer guten, angenehmen Haptik und kommt ganz ohne Weichmacher aus.
Pflegetipps: So bleibt Ihr Duschvorhang sauber und schimmelfrei
Natürlich unterscheiden sich Textil- und Kunststoffvorhänge, wenn es ums Reinigen und Pflegen geht. Während sich Synthetikfasern und Polyester relativ einfach abwaschen und sogar desinfizieren lassen, muss bei Baumwolle und Leinen schon mehr Zeit investiert werden. Schauen Sie sich auf jeden Fall die Reinigungshinweise des Herstellers an, die meisten Vorhänge lassen sich bei bis zu 60 Grad in der Maschine waschen. Wichtig ist, dass sie danach entweder gleich wieder an die Stange gehängt werden und ganz geöffnet, um in Ruhe trocknen zu können, ohne Schimmel oder Stockflecken zu entwickeln. Generell sollten Sie nach dem Duschen den Vorhang immer ganz aufspannen und bei genügend frischer Luft trocknen lassen.
Kauftipps: So finden Sie den passenden Duschvorhang
Es gibt so einiges, das beim Kauf von Duschvorhängen zu beachten ist. Ganz abgesehen von Farbe, Muster und Design sollten Sie folgende Kauftipps beachten:
- Ist der Duschvorhang wasserdicht?
- Ist der Duschvorhang groß genug?
- Ist die Montage einfach und die Benutzung unkompliziert?
- Ist der Duschvorhang waschbar und pflegeleicht?
- Ist das Material des Duschvorhanges robust und lange haltbar?
Lifehack: So klebt der Duschvorhang garantiert nicht mehr!
Kennen Sie das noch? Man steigt unter die Dusche, das heiße Wasser läuft über die Haut, man fühlt sich wunderbar und plötzlich, als würde er magnetisch angezogen, klebt der kalte, feuchte Vorhang unangenehm auf den Wadeln, Oberschenkeln oder dem Hintern. Grausam! Die Erklärung für dieses Phänomen liegt in der Physik: Durch das heiße Wasser wird die Luft in der Duschkabine erwärmt und feucht. Beides macht die Luft leichter, sie steigt nach oben und entweicht aus der Kabine. Dadurch entsteht ein Unterdruck auf kleinem Raum. Ein dünner Vorhang aus Stoff oder Plastik wird daher von der kühleren Umgebungsluft nach innen gedrückt. David Schmidt, Dozent an der Universität von Massachusetts, ist dem Phänomen im Jahr 2001 mit einer Computersimulation auf den Grund gegangen: Die Untersuchung zeigte, dass der Unterdruck in der Duschkabine auch durch den Wirbel entsteht, den die Wasserstrahlen erzeugen. Der Luftdruck in diesem Wirbel aus Luft und Feuchtigkeit ist geringer, ähnlich wie bei einem Mini-Tornado. Dadurch wird der Duschvorhang nach innen gezogen.
Was können Sie nun gegen einen "anhänglichen" Duschvorhang unternehmen? Da der physikalische Effekt nicht sehr stark ist, wirkt er nur auf leichte Duschvorhänge. Entweder Sie greifen also zu schwererem Material oder Sie probieren einen unserer Tricks aus:
Duschvorhang beschweren: Wenn Ihr Duschvorhang nicht sowieso schon ein integriertes Gewicht im Bodensaum hat, knipsen Sie einfach kleine Gewichte oder Magnete unten dran, das macht den Vorhang schwerer und er bewegt sich nicht mehr so einfach Richtung Körper.
Antistatischer Spray: Reduzieren Sie die elektrostatische Aufladung, indem Sie das Material mit einem antistatischen Spray behandeln. Gibt es im Fachhandel.
Weichspüler verwenden: Nicht unser Lieblings-Lifehack, da wir keine großen Fans von Weichspüler sind. Aber: Durch seine Beigabe beim Waschen werden die Stofffasern weicher und die mögliche elektrostatische Aufladung reduziert. Sprich, kein Kleben mehr.
Lücke in der Kabine lassen: Wenn Sie den Duschvorhang nicht ganz zuziehen, kann ein bisschen kalte Luft aus dem Raum in die Kabine oder Wanne gelangen. Dadurch entsteht die hier bereits angesprochene thermische Effekt nicht und der Vorhang bleibt an Ort und Stelle.
Vorhang an Wanne kleben: Duschen Sie als Erstes nicht sich selbst, sondern die Innenseite der Badewanne ab. Dann den Duschvorhang einfach drankleben und Ruhe ist. Zumindest, wenn Sie nicht allzu heiß duschen, denn dann könnte sich der Vorhang durch den Dampf wieder lösen.