© Max Vakhtbovych/pexels.com

Daheim

Mit der Trendfarbe Grau das Eigenheim aufpeppen

Grau ist das neue Weiß. Vor allem dann, wenn es um die Farbpalette der Wohnkultur geht. Das ist Fakt. Denn längst hat der Farbton sein Image als Ausdruck liebloser, eingebrannter Zementwände abgelegt und ist zur neuen Trendfarbe avanciert. Auch dank des skandinavischen Stils, bei dem Grau im wahrsten Sinne des Wortes den Ton angibt.

Die Gründe für die Popularität dieser Farbe sind vielseitig: Grau ist ein guter Mittelweg für all jene, denen Schwarz zu dominant und Weiß zu steril ist. Darüber hinaus steht es in der Farbenlehre für Weisheit, Würde und Erneuerung – positive Werte, die für ein angenehmes Ambiente sorgen. Grau wirkt aber auch wie ein Ruhepol und bildet einen gekonnten Kontrast zu farbigen Einrichtungsstücken. Nicht zuletzt ist der Ton äußerst vielseitig und kann mit verschiedenen Farben und Drucken kombiniert werden. Wer es klassisch mag, vereint Grau etwa mit schwarzen und weißen Elementen. Wer hingegen Akzente setzen möchte, kombiniert die Farbwelt mit Eyecatchern in Grün oder Blau oder lässt gar Rot die Hauptrolle spielen. In Summe kann man also sagen: Grau passt zu jedem Raum. Ob es sich nun um eine Küche in Grautönen, die Wände im Wohnzimmer oder die Bettwäsche im Schlafzimmer handelt. Wie dies konkret aussehen könnte, verraten wir Ihnen im Folgenden.

Die Trendfarbe Grau in jedem Zimmer

In der schwedischen Kultur gibt es den Ausdruck «lagom». Ins Deutsche wird er übersetzt mit: «Nicht zu viel und nicht zu wenig», also gerade die richtige Menge oder das richtige Maß. Und das kann sich in Skandinavien auf vieles beziehen: die passende Menge an Gewürz in einem Gericht, die richtige Balance zwischen Nähe und Distanz in einer Beziehung oder die optimale Lichtstimmung bei einer Gartenparty. Und eben auch: Die richtige Menge an Grau in den eigenen vier Wänden. Machen Sie’s daher wie die Schweden – zum Beispiel mit folgenden Tipps für jedes Zimmer:

Wohnzimmer: Ein Wohnzimmer in Grau? Das klingt auf den ersten Blick langweilig – doch keine Sorge: Das Gegenteil ist der Fall. Herzstück eines jeden Wohnzimmers ist eine bequeme Couch. Der Vorteil eines grauen Sofas: Es ist unempfindlicher in Hinblick auf Flecken als beispielsweise Modelle in Beige oder Creme. Darüber hinaus können Sie es individuell aufpeppen – mit farbigen Kissen, einer kuscheligen Wolldecke in einem interessanten Muster oder einem flauschigen Teppich. Ausgewählte Bilder an den Wänden, ein schicker Couchtisch oder ein moderner Lampenschirm runden die Szenerie perfekt ab. In skandinavischen Wohnzimmern werden Wände auch oft mit einer Fülle an verschiedenen Bilderrahmen und dazu passenden Motiven – von klein bis groß – in einer bestimmten Farbwelt dekoriert. Besonders gut harmoniert Grau im Wohnzimmer mit anderen Grautönen sowie Schwarz und Weiß. Dekoelemente wie ein Wandregal, Vasen oder Bilder in Silber- und Goldtönen sorgen bei dieser Variante für das gewisse Etwas. Wer ein Fan des Industrial Styles ist, kann auch auf Beton als weiteres Material zurückgreifen. Das ist Ihnen zu eintönig? Wie wäre es dann mit einer aufregenden Wand als effektvollen Kontrapunkt? Streichen Sie beispielsweise die Wand hinter der Couch oder dem Fernseher in einer anderen Farbe. Doch Achtung: Tragen Sie die gewünschte Farbe zunächst nur auf einen Teil der Wand auf und warten Sie, bis sie trocken ist, um das Ergebnis zu prüfen. So gehen Sie sicher, dass Ihnen der Ton gefällt und zum Interieur passt. Grau verträgt sich aber auch gut mit Holz. Wer zum Beispiel ein graues Wohnzimmer mit einer alten Holzvitrine, grau-braunen Stühlen oder Dekoration aus Holz schmückt, sorgt für mehr Wärme. Oder aber Sie entscheiden sich für eine graue Farbwelt im Mix mit einer zentralen weiteren Farbe wie Rosé, Olivgrün oder Türkis. Um eine Entscheidung zu treffen, lassen Sie sich von Bildern in diesem Stil online inspirieren.

Küche: Fast genau so viel Zeit wie im Wohnzimmer verbringen wir Menschen in der Küche – und daher sollte auch sie praktisch und stylisch zugleich sein. Wer hier ebenso mit der Trendfarbe Grau arbeiten möchte, hat eine Fülle an Möglichkeiten. Eine hellgraue Landhausküche mit verspielten Fliesen, einer Arbeitsplatte aus Holz oder in Marmoroptik sowie Beschlägen in Weiß, Grau oder Silber lässt das Herz vieler Romantiker höherschlagen. Wer sich nach Stadtflair sehnt, entscheidet sich für eine minimalistische Inselküche in Grautönen. Schlicht und modern wirkt diese mit grifflosen Fronten. Angesagt sind darüber hinaus Küchen, die genau so auch in Backstein-Lofts in Manchester oder Liverpool stehen könnten – Industrial Design lautet auch hier das Stichwort. Hierbei gehen edle, dunkle Töne mit bewusst rauen, teilweise sogar abgenutzten Elementen mit Geschichte eine spannende Liaison ein. Hohe Decken, freigelegte Rohre oder Wände in Backsteinoptik gehören genauso zu diesem Look wie die Materialien Holz, Beton und Edelstahl.

Schlafzimmer: Ruhe und Gelassenheit – das kann Grau wie kaum eine andere Farbe vermitteln. Und daher eignet sich der Ton auch hervorragend für das Schlafzimmer. Achten Sie hierbei allerdings darauf, dass es nicht zu dunkel und damit zu düster wird. Ein Bett in Hellgrau, Kissen in Weiß oder ein Plaid in einer Akzentfarbe wie Taubenblau oder Altrosa heben sich beispielsweise hervorragend von einer dunkelgrauen Wand ab. Ebenso können Sie mit Lichtstimmungen experimentieren. LED-Streifen, Leselampen oder eine dekorative Deckenleuchte in Papieroptik kreieren im Handumdrehen ein wohliges Ambiente.

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Badezimmer: Auch in moderne Badezimmer hat Grau längst Einzug gehalten – kein Wunder, denn neben dem kühlen Weiß versprühen graue Fliesen weitaus mehr Wärme und passen perfekt zum Silber oder Gold der Armaturen. Angesagt sind ebenso Wände in einem Used Look. Sie sorgen nicht nur für die nötige Spannung, sondern sind auch pflegeleichter. Auch so manch liebliche Farbnuancen wie Rosé, Pfirsich oder Pastellblau wirken in diesem Umfeld nicht kitschig, sondern edel und ausgewählt.

Babyzimmer: Babys lieben es grundsätzlich bunt – daher sind Kinderspielsachen meist farbenfroh und peppig. Für die nötige Ruhe könnte hierbei ein graues Baby- bzw. Kinderzimmer sorgen. Auch dieses lässt sich mit Dekoelementen, Lampen oder einer einzelnen Wand in einer interessanten Farbe aufpeppen. Lassen Sie hierbei doch Ihr Kind selbst entscheiden, ob es ein warmes Orange oder ein knalliges Lila bevorzugt. Sie können auch eine Wand mit Tafelfarbe streichen – so schaffen Sie eine einzigartige Leinwand für Nachwuchskünstler, die Ihr Kind lieben wird. Nie aus der Mode kommen bei den Kleinen auch Einrichtungsstücke wie ein Indianerzelt, ein Schaukelpferd oder eine Hängematte.

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Datum: 15.09.2022

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