Heizen in Österreich - der große Kostenvergleich
Welcher Energieträger ist der günstigste, bei welchem Heizsystem müssen Sie für Installation und Wartung am meisten berappen und worauf sollten Sie setzen, wenn Sie Wert auf Umweltfreundlichkeit Ihres Heizmaterials legen? Hier die Details.
Im großen Heizkostenvergleich der Österreichischen Energieagentur werden nicht nur die Brennstoffpreise inklusive Investitions-, Instandhaltungs- und Wartungskostenunterschiedlicher Heizsystemeverglichen, sondern auch deren CO2-Emissionen. Hier die aktuellsten Fakten.
Großer Vollkosten-Sieger 2019: Erdgas-Brennwertsystem
„Die Ergebnisse des Heizkostenvergleiches 2019 zeigen deutlich: Geht es rein um die Kosten, liegen Erdgas-Brennwertsysteme heute in allen Gebäudekategorien vorne“, erklärt Peter Traupmann, Geschäftsführer der Österreichischen Energieagentur, die Ergebnisse des neuen Heizkostenvergleichs. Das heißt also, mit einem Erdgas-Brennwertsystem fallen sowohl im Neubau als auch in thermisch sanierten und unsanierten Einfamilienhäusern die geringsten Vollkosten an. Wie auch 2018 teilen sich nachhaltige und hocheffiziente Heizsysteme die Top 3-Plätze der Rangliste. Rechnet man die staatliche Förderung ("Raus aus dem Öl") mit ein, schneiden Wärmepumpe-Luft/Wasser und Stückholz-Heizung bei den Kosten am besten ab.
Energiekosten: Öl und Fernwärme hinten
Geht es um die reinen Energiekosten im unsanierten Gebäude, so ist das Heizen mit Pellets mit 2.118 Euro/Jahr am günstigsten und Fernwärme mit 3.569 Euro/Jahr am teuersten. Traupmann dazu: „Die Heizkosten hängen in hohem Ausmaß von der thermischen Qualität eines Gebäudes ab: Ganz egal, welches Heizsystem eingesetzt wird: In einem sanierten Einfamilienhaus liegen die Heizkosten um rund 50 Prozent niedriger als in einem unsanierten Gebäude.“ Zum Vergleich: Im sanierten Gebäude heizt man mit Pellets um 977 Euro/Jahr. Am günstigsten ist hier aber einer Sole/Wasser-Wärmepumpe (771 Euro/Jahr). Ein Neubau erreicht mit der Kombination aus einer Luft/Wasser- Wärmepumpe und einer Photovoltaik-Anlage den Top-Wert von 294 Euro/Jahr.
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Heizsysteme belasten die Umwelt
Ein Umstieg auf ein klimafreundliches Heizsystem, das heimische, nachhaltige Energieträger verwendet, entlastet nicht nur das Haushaltsbudget, sondern kommt auch der Umwelt zugute. Das macht der Heizkostenvergleich deutlich. Dabei wenig überraschend: Öl-Brennwertsysteme schneiden in punkto CO2-Ausstoß katastrophal ab (im unsanierten Gebäude 9831 kg/Jahr, im sanierten 4590 kg/Jahr), aber auch Gas-Brennwertsysteme, die hinsichtlich der Kosten sehr gut abschneiden, können hier mit den nachhaltigen Alternativen bei weitem nicht mithalten. Ein mit Pellets beheizter Neubau erreicht mit einer CO2-Emission von 92 kg/Jahr den Bestwert. Im sanierten Gebäude erreicht man mit Brennholz den besten Wert (101 kg CO2/Jahr). Ebenso im unsanierten (194 kg CO2/Jahr).
Kostengünstigste Systeme 2019 (Vollkosten)
Gebäudekategorie |
1. Platz | 2. Platz | 3. Platz | 4. Platz | 5. Platz | 6. Platz | 7. Platz |
Einfamilienhaus thermisch unsaniert | Erdgas-Brennwert | Brennholz | Pellets | Öl- Brennwert |
Fernwärme | ||
Einfamilienhaus thermisch saniert | Erdgas-Brennwert | Wärmepumpe Luft/Wasser | Öl-Brennwert | Brennholz | Pellets | Wärme- pumpe Sole/Wasser |
Fern- |
Einfamilienhaus saniert und „Raus aus Öl“-Förderung | Wärmepumpe Luft/Wasser | Brennholz | Erdgas-Brennwert | Pellets | Wärme- pumpe Sole/Wasser |
Fernwärme | Öl-Brennwert |
Neubau | Erdgas-Brennwert | Wärmepumpe-Luft/Wasser |
Wärme- |
Wärme-pumpe Sole/Wasser | Fernwärme | Pellets |