US-Häuslbauer hoffen auf weitere Rettungspakete
Die wirtschaftliche Situation in den USA verschlechtert sich weiter. Angesichts fallender Börsenkurse und Hauspreise sowie zunehmender Arbeitslosigkeit blicken die US-Haushalte skeptischer in die Zukunft als zuvor.
Hauptverursacher der Kreditkrise und des wirtschaftlichen Verfalls in den USA ist der Hypothekenmarkt. Nach Jahren der Euphorie fallen die Hauspreise nun zweistellig. Das wiederum führt dazu, dass die Eigentümer ihre Kredite nicht zurückbezahlen können, weil die Verbindlichkeiten den Wert ihrer Immobilien übersteigen. Ein Teufelskreis. Jedoch ist die Talsohle längst noch nicht erreicht. Die Zahl der Bauprojekte ist rapide im Sinken begriffen - eine direkte Auswirkung u.a. der ebenfalls vorsichtigeren Genehmigungs-Gremien. Ökonomen führen den Stimmungswandel bei den Verbrauchern stets auf die Kreditkrise zurück. Das kann durchaus auch positive Auswirkungen haben, denn: Je weniger Häuser auf den Markt kommen, desto berechenbarer werden die Preise. Soweit der private Sektor. In Sachen Gewerbeimmobilien sieht die Sache schon wieder anders aus. Die Preise für US-Gewerbeimmobilien sind trotz der Finanzkrise bislang nur in vergleichsweise geringerem Umfang gefallen, Im Sommer registrierten die Analysten keine Preisrückgänge im Vergleich zum zweiten Quartal des Jahres. Es ist aber noch zu früh, um Entwarnung für den US-Markt zu geben.
Absurde Eigenkapitalforderungen für Darlehen
Vorsichtige Kreditgeber, die nur ungern und unter hohen Risikozinsaufschlägen und teilweise absurd gesteigernden Eigenkapitalforderungen Darlehen gewähren, werden die herrschenden Preise, soweit die Kreditklemme nicht durch das Rettungspaket der US-Regierung entspannt wird, weiterhin unter Druck setzen, vermuten Experten. Noch 2009 könnten US-amerikanische Gewerbeobjekte durch eine Welle von Notverkäufen weitere Werteverluste von vier bis neun Prozent erleiden. 2010 soll die Kompression allerdings durchschritten sein. Ab dann geht's bergauf - hofft man.
Nun soll auch dem privaten Häuslbauer geholfen werden, berichten Nachrichtenagenturen übereinstimmend. Nach den Hilfen für die Finanzbranche stehen US-Regierung und Regulierungsbehörden offenbar kurz vor der Fertigstellung eines milliardenschweren Pakets für Hausbesitzer. Mit Regierungsgarantien in Höhe von bis zu 600 Milliarden USD sollten verschuldete Eigentümer vor Zwangsvollstreckungen geschützt werden. Eine treibende Kraft könnte die US-Einlagensicherung FDIC sein. Deren Chefin, Sheila Bair, setzt sich für Darlehensgarantien ein, heißt es. "Wir brauchen einen Rahmen, unter dem Immobilienkredite neu ausgehandelt werden können. Er muss groß genug sein, damit es einen positiven Effekt gibt."