Wien: Neues Projekt für Stadterneuerungsoffensive
Der 15. Wiener Gemeindebezirk steht aktuell im Fokus einer großen Stadterneuerungsoffensive: Zusätzlich zu drei bereits bestehenden Blocksanierungsgebieten wird nun auch das "Grätzl" zwischen Äußerer Mariahilfer Straße und der Westbahn neu gestaltet, die Fertigstellung ist für 2020 geplant.
Alles neu in Rudolfsheim-Fünfhaus: Im Rahmen einer groß angelegten Stadterneuerungsoffensive für den 15. Wiener Gemeindebezirk wird bereits fleißig an drei Blocksanierungsgebieten nahe der aufstrebenden Reindorfgasse gearbeitet, nun soll noch ein weiteres "Grätzl“ dazukommen: Bei einer Pressekonferenz gaben Wohnbaustadtrat Michael Ludwig und Bezirksvorsteher Gerhard Zatlokal die Pläne für eine weitere Blocksanierung im Stadtviertel "Rustendorf“ bekannt. Das zu erneuernde Gebiet zwischen der Äußereren Mariahilfer Straße und der Westbahn umfasst insgesamt elf Baublöcke mit 95 Liegenschaften und soll bis 2020 komplett saniert werden.
"Den Schandfleck beseitigen"
Bis zum Sommer 2017 wird noch am Konzept gearbeitet, danach soll die Umsetzungsphase beginnen. Bezirksvorsteher Gerhard Zatlokal hofft auf eine erfolgreiche Revitalisierung des Areals: "Rudolfsheim-Fünfhaus entwickelt sich weiterhin zu einem aufstrebenden Bezirk, besonders im südlichen Teil sehen wir aktuell eine sehr positive Dynamik." Im Fokus der Renovierungsarbeiten wird das mit Altbauten dicht verbaute Wohnterrain des Viertels liegen, zusätzlich sollen auch die Westbahn-Gleise sowie die Äußere Mariahilfer Straße samt Schwendermarkt - die nördliche bzw. südliche Begrenzung des betroffenen Areals - von den Stadtentwicklern neu konzipiert werden. Zatlokal hofft dabei auf eine Umnutzung der ehemaligen Westbahnflächen sowie die komplette Neugestaltung des Marktgebietes inklusive Belebung der Erdgeschosszonen.
Umwidmung und Aufwertung
Da ein Großteil der bestehenden Liegenschaften des Stadtviertels nicht den neuesten, gesetzlichen Bebauungsbestimmungen entsprechen, wird auch eine Überarbeitung des gesamten Flächenwidmungs- und Bebauungsplanes des Rustendorf-Viertels noch vor Beginn der Umsetzungsphase notwendig sein. Vor allem bei Altbauten mit guter Substanz sollenim Zuge dieser Umstrukuturierung nachhaltige Lösungsansätze und Sanierungsmaßnahmen erarbeiten werden, so der Plan des Wohnbaustadtrates. Die betroffenen Gebäude sind allesamt Privateigentum, die Umbauarbeiten werden größtenteils von der Stadt Wien gefördert. Man wolle ein "hochwertiges, innerstädtisches Quartiert schaffen", so Ludwig, "insgesamt 2500 Bewohner werden langfristig von der Sanierung profitieren."
Blocksanierungen in Wien:In den vergangenen 25 Jahren wurden in Wien insgesamt 95 Blocksanierungen durchgeführt, derzeit sind es zwölf. Zentrales Ziel der zu Beginn der 90er Jahre entwickelten Offensive ist die nachhaltige Aufwertung dicht bebauter Stadtteile durch eine Reihe von Maßnahmen, die sowohl die hochwertige und sozial verträgliche Sanierung von Häusern als auch eine Aufwertung des Wohnumfeldes zum Ziel haben. |