Falsche Angaben bei Lampen - ganz legal...
Nichts ist, wie es scheint. Wieder einmal. Wie schwedische Konsumentenschützer jetzt aufgedeckt haben, sind die Angaben zu Stromverbrauch und Helligkeit auf LED-, Halogen- und Energiesparlampen "geschönt". Das soll sich jetzt ändern.
Die Lampen leuchten nicht so hell und verbrauchen mehr Strom, als auf den Packungen angegeben ist. Das Problem ist der EU-Kommission zwar schon länger bekannt, dagegen getan wurde bisher aber noch nicht viel.
Messtoleranzen als Graubereich
Fakt ist: In jeder Produktkategorie sind so genannte Fehlertoleranzen für etwaige Abweichungen bei der Messung vorgesehen. Diese Toleranzen waren ursprünglich aber nur für die Prüfer der Behörden gedacht. Da es jedoch keine gesetzliche Vorschreibung hierfür gab, nutzten auch die ProduzentInnen eben diesen Graubereich, und konnten damit die KonsumentInnen ganz bewusst – und ganz legal – täuschen, indem sie ihre Lampen dank Toleranzbereich in die nächst höhere Energieeffizienzklasse gestuft haben.
Ein Vertreter der europäischen Umweltschutzdachverbandes EEB geht davon aus, dass diese Schummeleien die europäischen KonsumentInnen jedes Jahr bis zu zwei Milliarden Euro koste.
Neue Ökodesign-Richtlinie 2016
Nachdem der EU-Kommission bereits 2011 diese Tricksereien aufgefallen seien, wurde laut einer Sprecherin 2012 die Richtlinie für das Energielabel geändert. So mussten zumindest die besonders ineffizienten Produkte wieder herabgestuft werden. Im kommenden Jahr werde die Brüsseler Behörde auch die Ökodesign-Anforderungen für Lampen überarbeiten und so den Herstellern künftig einen Riegel in Sachen "Toleranz" vorschieben, so die Sprecherin der EU-Kommission in einer aktuellen Aussendung. Wollen wir´s hoffen...