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Architektur der Sowjetunion im alten Rheinhafen Kölns

Einer der großen Architekten der revolutionären Sowjetunion der 1920er Jahre, El Lissitzky nannte seine Bauvision schlicht Wolkenbügel und erträumte sie für Moskau. Realisiert wurde sie nun im Kölner Rheinauhafen – unter kapitalistischen Vorzeichen.

Einer der großen Architekten der revolutionären Sowjetunion der 1920er Jahre, El Lissitzky nannte seine Bauvision schlicht Wolkenbügel und erträumte sie für Moskau. Realisiert wurde sie nun im Kölner Rheinauhafen – unter kapitalistischen Vorzeichen.

Wie Hamburg, Essen, Duisburg und Düsseldorf oder so viele westeuropäische Städte, so baut auch Köln seine alten Industrie- und Hafenanlagen seit dem Abgang der maroden Schwerindustrie in moderne Büro- und Dienstleistungsareale um. Seit Beginn der Entwicklung des Kölner Rheinauhafens zu einem Top-Standort für Büros und Wohnungen ab 2002 gelten die drei Kranhäuser als Synonym für das ambitionierte Kölner Projekt am Rheinauhafen. Wer die Planung und die Idee für das neue Symbol der alten Domstadt tatsächlich letztlich für sich beanspruchen darf – das Hamburger Architektenbüro Bothe Richter Teherani BRT allein oder aber gemeinsam mit Architekten Linster aus Trier als Miturheber des Entwurfes –, ist zwar noch Gegenstand eines Prozesses, sicher ist, dass El Lissitzkys kühne Ideen einen erklecklichen Anteil daran haben.

Flaggschiffe der Revitalisierung des Kölner Rheinauhafens

Sechzig Meter hoch sollten die drei Häuser werden: Im Oktober 2006 wurde für den mittleren Bau von der Development Partner AG, die auch an anderen Projekten im Hafen, so Silo und ECR, führend beteiligt ist, der Grundstein gelegt – und schon im Herbst 2008 war das Kranhaus1 fertiggestellt. Gekostet hat das von der Hochtief Construction AG als Generalunternehmer errichtete Projekt ca. 50 Millionen Euro.

Der neue Kölner Prestigebau verfügt über eine Bürofläche von 16.000 Quadratmeter auf 15 Stockwerken. Die flexiblen Grundrisse ermöglichen praktisch jede Form moderner Bürolösungen. Die Kombination aus Kühldecken und außen liegendem Sonnenschutz in Verbindung mit der optimierten Fassade trägt auch zu vergleichsweise geringen Neben- und Instandhaltungskosten bei. Die Kühlenergie für die Büroräume wird unter Verwendung des Grundwassers des Rheins aus einem etwa 30 Meter tiefen Brunnen gewonnen. Durch Autobahn und Stadtbahn ist das Areal optimal an die City angebunden.

Kranhaus1 ist für den diesjährigen Mipim-Award in der Kategorie „Business-Centers“ nominiert, Entscheidung am 12. März in Cannes. Kranhaus1, das schon Mitte 2006 an die IVG Institutional Funds AG GmbH in Wiesbaden verkauft wurde, ist inzwischen zu mehr als siebzig Prozent vermietet. Mit seinem durchschlagenden Erfolg war es klar, dass auch die beiden anderen geplanten Kranhäuser realisiert werden – das südliche Kranhaus2 steht inzwischen schon auch vor der Fertigstellung.
Quellen: Development Partner AG, www.kranhaus1.de

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Datum: 10.02.2009

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