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Immobilienmarkt USA laut Experten "in Gefahr"

Fast die Hälfte aller Einfamilienhäuser in Washington D.C. und New York verlieren an Wert, wie aus dem Case-Shiller-Index hervor geht. Auch in Los Angeles, Chicago, Phoenix und Miami zeigt sich dieser Trend. Vor allem die sinkende Nachfrage sei schuld an der aktuellen "Misere".

Während die Ausgaben für Mieten in den USA laut Studie des Immobilienunternehmens Zillow ein Rekordniveau erreicht haben - durchschnittlich wurden 30,2 Prozent des Median-Einkommens für Mieten ausgegeben - sinken die Preise für Einfamilienhäuser. So ist gemäß Case-Shiller-Wohnungspreisindex der Wert von 45 Prozent der Häuser im Juni 2015 binnen Jahresfrist um durchschnittlich zwei Prozent gesunken. Im Juni 2014 waren hingegen nur 15 Prozent der Washingtoner und 20 Prozent der New Yorker Einfamilienhäuser von sinkenden Preisen betroffen.

Banken knausern bei Hypothekarkrediten

Vor allem die sinkende Nachfrage sei schuld an der aktuellen Misere, meinen Experten. Denn seit dem Tiefpunkt der Subprime-Krise 2008 gab es einen ständigen Anstieg der Immobilienpreise während die Einkommenssteigerungen vergleichsweise schwach ausfielen. Eine weitere Folge der Subprime-Krise: Die Banken verleihen noch immer kaum Geld. Da sich ausländische Käufer und Investoren daher aus dem Markt zurückziehen, werde die Nachfrage nun allein von den Hypothekarkreditnehmern angetrieben. "Wie in jeder Blase ist es irgendwann einmal so, dass der Markt bald keine Käufer mehr hat. Es ist schwer Geschäfte an Land zu ziehen, wenn das untere Einkommensdrittel keinen Hypothekarkredit bekommt", sagt Chris Whalen von der Kroll Bond Rating Agency.

Frühe Warnung

Die verschärften Kreditbedingungen erschweren den Hauskauf, immer mehr Familien bleiben deshalb in Wohnungen. Aktuell liegt der Anteil an Hauseigentümern in den USA auf dem tiefsten Stand seit beinahe fünf Jahrzehnten. Allan Weiss, der den Case-Shiller-Index 2013 entwickelt hat, warnt: "Ein großer Anteil solcher Häuser mit sinkendem Wert könnte ein früher Warnhinweis dafür sein, dass sich der Markt in Gefahr befindet."

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Archivmeldung: 07.09.2015

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