Holzindustrie braucht 2024 langen Atem
Das Resümee der Experten beim Live Talk des österreichischen Branchenriesen Pfeifer: Die Krise sei noch nicht überwunden, ein Silberstreifen am Horizont sei aber erkennbar. Was die Branchen-Insider erwarten und was die Holzindustrie 2024 besser machen wird.
Was bringt 2024 für die Holzindustrie? Im Rahmen des Pfeifer-Talks diskutierten Gerd Ebner (Chefredakteur des Holzkurier), Michael Pfeifer (CEO der Pfeifer Group), Leonhard Scherer (Vertriebsleiter Schnittholz bei Pfeifer Group, Geschäftsführer Euroblock), Claus Greber (Vertriebsleiter Holzbau bei Pfeifer Group) und Thomas Staudinger (Logistikleiter bei Pfeifer Group). Ihr gemeinsamer Tenor: Aufgrund der gebremsten Bautätigkeiten in Mitteleuropa sowie des gesunkenen Schnittholzbedarfs außerhalb Europas war das Jahr 2023 von Ernüchterung geprägt, dennoch erwartet man im neuen Jahr einen Aufwärtstrend im Holzbau. "Die Politik will uns, das Klima verlangt uns", begründet Gerd Ebner die optimistische Prognose. Allen voran politischer Rückenwind und der Trend zu seriellem Bauen und Sanieren sollen der Branche zurück auf die Erfolgspur helfen. Gleichzeitig sehen die Akteure die Politik gefordert, klimaschädliches Bauen finanziell unattraktiver zu machen und den Holzbau zu entlasten. Auch dürfe die Waldbewirtschaftung nicht verunmöglicht werden.
Wichtige Learnings aus 2023
Die Unternehmen selbst seien ebenfalls in der Pflicht: So müsse man auf ein besseres Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage achten. Pfeifer CEO Michael Pfeifer: „Die Holzindustrie ist traditionell stark im Ausbau und Erhöhen der Produktionen, jedoch weniger gut im Zurückfahren. Aus heutiger Perspektive haben wir zu spät mit den Produktionsrücknahmen gestartet. Künftig sind wir gefordert, uns stärker an den Märkten zu orientieren, um zurück in die Gewinnzone zu kommen.“
Holz boomt, Holzindustrie bleibt dennoch im Krisenmodus
Nach den explodierenden Gewinnen im Zeitraum 2021/22 sehen die Holzunternehmen 2023/24 substanziell geringeren Gewinnen entgegen. Grund dafür ist unter anderem die nach unten zeigende Kurve bei den Baugenehmigungen bzw. Baufertigstellungen. „Auf niedrigem Niveau erwarten wir ab 2024 bis 2026 leichte Steigerungen im Bau. Erfreulicherweise performt dabei der Holzbau besser als der Massivbau und gewinnt Anteile“, stellt Ebner einen merkbaren Trend in Aussicht. Dennoch: In den nächsten 12 bis 24 Monate im Krisenmodus wird den Unternehmen maximale Flexibiliät abverlangt, um zumindest die aktuellen Betriebsergebnisse zu halten. Branchenkenner Ebner: „2024 wird sich zeigen, welche Player finanziell und organisatorisch gut aufgestellt sind."
"Was bringt 2024 für die Holzindustrie?" – Hier Pfeifer-Talk nachsehen!