Österreichischer Stahlbaupreis 2021: Die Siegerprojekte

Der Österreichische Stahlbaupreis wird im Zweijahresrhythmus vom Österreichischen Stahlbauverband vergeben und zeigt die Vielseitigkeit des Stahlbaues, seine architektonische Ausdrucksstärke und sein technisches Potential auf.

Kürzlich hat eine Fachjury die neuen Stahlbaupreisträger 2021 unter insgesamt 26 Einreichungen gekürt. Sieger in der Kategorie Hochbau ist das Wiener Unternehmen Waagner Biro steel & glass GmbH mit dem Projekt „Heartspace, University of Sheffield“. In der Kategorie Infrastruktur gewinnt das Linzer Unternehmen MCE GmbH mit dem Projekt „Stadtbahnbrücke Stuttgart“. Der Anerkennungspreis Infrastruktur geht an das Projekt „Helix-Liechtensteinklamm“ von aste-weissteiner zt gmbh/Architekt Hubert Schlögl/HTB Baugesellschaft m.b.H/SFL Engineering GmbH.

Siegerprojekt Kategorie Hochbau

„Heartspace, University of Sheffield“ von Waagner Biro steel & glass, überzeugte die Jury durch seine architektonische Ausdrucksstärke und die innovativen, hochkomplexen technischen Lösungen. Das wellenförmige Atriumdach verbindet zwei historische Universitätsgebäude, in denen Gemeinschaftsräume und Büros untergebracht sind, und bildet das neue markante Merkmal der Skyline von Sheffield in Großbritannien. „Das Projekt ist ein ausgezeichnetes Beispiel für Bauen im historischen Bestand mit Stahl und Glas als konträre Materialien zu Ziegel und Stein. Durch die leichte und großzügige Stahlkonstruktion entstand ein neues Raumgefüge, welches aufgrund seiner Transparenz und Leichtigkeit zugleich als Innen- wie Außenraum wahrgenommen wird. Die stahlbautechnischen Details, besonders in den komplexen Knotenlösungen, zeugen von hoher Planungs- und Fertigungskompetenz und bilden gemeinsam mit den sauber gelösten Anschlüssen an den Altbau ein einheitliches Ganzes“, so die Jurybegründung.

Siegerprojekt Kategorie Infrastruktur

Die „Stadtbahnbrücke Stuttgart“ der MCE GmbH, Sieger in der Kategorie Infrastruktur, ist laut Jury aus mehreren Gründen herausragend: „Wegen der großen architektonischen Geste innerhalb eines Verkehrsknotens, der Einbindung in die Landschaft, des notwendigen hohen Ingenieur-Know-hows und der Bewältigung der aufwendigen Montagekomplexität.“ Die Stadtbahnbrücke gliedert sich in das zentrale Bogenfeld mit 80 Meter Bogenspannweite und zwei Seitenfelder mit je rund 24 Meter Spannweite. Die Hauptspannweite wird durch einen Netzwerkbogen überspannt, welcher über sprengwerkartige schräge Stützen und beidseitig angeordnete Seitenfelder integral gelagert ist. „Netzbogenbrücken werden selten ausgeführt, aber sie sind ideal für den Einsatz des Baustoffs Stahl und dieses Projekt ist ein hervorragendes Beispiel für diese Konstruktionsart. Die Montage über das `Einfahren´ der gesamten, vormontierten Brücke ist eine logistische Meisterleistung und zeugt von großer Qualität der ausführenden Firmen“, so die Jury.

Und der Anerkennungspreis

Einen Anerkennungspreis im Bereich Infrastruktur vergab die Jury an aste-weissteiner zt gmbh/Architekt Hubert Schlögl/HTB Baugesellschaft m.b.H/SFL Engineering GmbH für das Projekt „Helix-Liechtensteinklamm“. Nach einem Felssturz in der Liechtensteinklamm in Salzburg wurden im Zuge der Generalsanierung mehrere Sonderbauten errichtet. Die Treppenanlage „Helix“ bildet dabei das neue Highlight. „Der spiralförmige Fußgängerabstieg in eine Klamm zur Erschließung eines Naturdenkmals ist als großzügige formale Geste sehr gelungen und überzeugt durch den hervorragenden Einsatz des Baustoffs Stahl. Durch die Situierung der Spirale abseits der Felswände - Stahl ermöglicht in idealer Weise diese freie Form - wird ein einmaliges Erlebnis für die Besucher gesichert und gleichzeitig eine räumliche Skulptur geschaffen. Die Fertigung und Montage erforderte hohe Qualität der planenden Büros und der ausführenden Firmen“, so die Jurybegründung.

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Datum: 07.06.2021

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