Logo des Superscape Awards auf tieflila Hintergrund. Wortlaut: Superscape 2024

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Superscape: Sechs Shortlist-Projekte im Rennen

Bereits zum sechsten Mal wurde Superscape, ein Innovationspreis im Feld der Architektur und Stadtentwicklung ausgelobt. Die Shortlist umfasst sechs Projekte.

Unter dem diesjährigen Motto "Form follows Environment – Regenerative Architektur" galt es, innovative Potenziale sowie gestalterische Experimente zu wagen, die auf die Herausforderung der Klimakrise, des Bevölkerungswachstums, der Ressourcenknappheit und der sozial-ökologischen Wandlungsprozesse im urbanen Raum eingehen. Insgesamt wurden 82 Konzeptskizzen aus 20 Ländern eingereicht. Damit schließt die laufende Ausgabe an den Erfolg der vorherigen Editionen mit großer internationaler Beteiligung an.

Die Fachjury, bestehend aus Anna-Vera Deinhammer, Angelika Fitz und Thomas Romm, nominierte sechs Projekte für die Shortlist, die bis Ende August weiter ausgearbeitet werden. Im September wird das Gewinnerprojekt ausgewählt und im Rahmen einer Preisverleihung, geplant für Oktober 2024 offiziell geehrt. Der Hauptgewinn ist mit 10.000 Euro dotiert. Die weiteren Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Shortlist erhalten eine Aufwandsentschädigung von je 2.000 Euro.

Die Superscape-Shortlist im Überblick


An Inevitable Metamorphosis: A Hypothesis for Redefining Architecture
Mahboobeh Rezaei (AT/IRN)

Was wird die Architektur in der Zukunft bestimmen? Wenn wir über den Übergang der Architektur von einem harmonischen Bestandteil unserer Wohnräume zum zentralen Protagonisten der Utopien des frühen 20. Jahrhunderts nachdenken, wird deutlich, wie unsere vergangenen Visionen die Städte von heute geprägt haben. Um eine Zukunft der demokratisierten, inklusiven, sozialbewussten und nachhaltigen Architektur zu erreichen, müssen wir unsere utopischen Ideale durch die Linse einer radikalen Neudefinition neu überdenken. Durch die Nutzung der Kraft der KI können wir endlose Möglichkeiten für diese Metamorphose freischalten.

COMPROMISE
Airat Zaidullin im Team mit Dina Kiyamova, Daria Shel und Radmir Valeev (RUS)

Kompromisse zu machen ist schwierig, aber vielleicht ist es an der Zeit, unsere Vorstellung von Komfort neu zu überdenken. Heute, wo sich das Paradigma der anthropozentrischen Welt im Wandel befindet, sollten wir neu überlegen, wie Städte mit Natur interagieren. COMPROMISE schlägt eine methodische Herangehensweise an urbane Regeneration vor, die ungenutzte Stadträume mit Elementen, welche die Tierwelt zurück in die Stadt einladen, umfunktioniert. Mit der Zeit sollen diese Interventionen immer mehr werden und ein neues hybrides Ökosystem, das allen Arten gegenüber gastfreundlich ist, bilden.

Die Entsiegelte Stadt - Stadtraum als Ressource der Zukunft
Nathaniel Loretz im Team mit Pia Bauer und Carina Loretz, (AT)

Das Projekt beschreibt ein Neudenken der Stadt als ein sich selbst erhaltender und zirkulär erneuernder Lebensraum. Dabei steht die Entsiegelung eines Superblocks als Anstoß eines Prozesses, um das Maximum an Naturraum in die Stadt zu bringen sowie die Ressourcen und Potentiale des Stadtraums zu nutzen. Hinsichtlich des langfristigen Erhalts und der zirkulären Selbsterneuerung der Stadt werden verschiedene Arten von Ressourcen betrachtet. Das sind sowohl bestehende – wie Leerstand und Rückbaumaterial – als auch weitergedachte Ressourcen, die selbst regenerative Ressourcen hervorbringen, wie entsiegelte Flächen für Bewaldung und Anbau sowie Dach- und Fassadenflächen als Möglichkeit für Begrünung.

the Breathing Ground. (sub-)terranean architecture as an environmental instrument
Anna Orbanic (AT/HRV)

Das Projekt erforscht Atmungssysteme und entwickelt ein erdgebundenes Gebäude für die Zeit des extremen Klimas. Das Gebäude wird durch seine Form, Physiologie und vertikale Ausdehnung als klimatischer Apparat gesehen, der einen neuen öffentlichen Raum unter der Erde bietet, in dem die Temperaturen das ganze Jahr über stabil bleiben. Durch die unterirdische Konstruktion ermöglicht der Aushub, dass sich der Boden darüber ausdehnt und windexponierte Türme bildet. Wenn die gesamte Struktur wächst, entsteht ein unterirdisches Netzwerk (und oberirdische Gärten), die einen kühlenden Effekt für die benachbarten Gebäude und die umgebende städtische Umwelt haben.

Habitecture. Architektur der Koexistenz
Wolfgang Novotny (AT)

Würden die Rechte der Natur und nicht-menschlicher Lebewesen zunehmend auch juristisch verankert werden, hätte dies weitreichende Folgen für die Frage, wer die Ressourcen der Erde nutzen bzw. besitzen darf. Dies würde dazu führen, dass diese als Akteurinnen die zukünftige Gestaltung von Lebensräumen und somit auch von Städten in einem neuen gesellschaftlichen Gefüge beeinflussen. Auf spekulative Weise versucht dieses Projekt auszuloten, wie solche (Lebens)Räume entwickelt werden und welche Qualitäten diese aufweisen können.

Bauen macht Boden
Anna Popelka im Team mit Georg Poduschka (AT)

Bauen verursacht Klimawandel und ist damit ein relevanter Schlüssel zur Lösung! Wie sieht unser gebauter Lebensraum aus, wenn wir diese Verantwortung konsequent wahrnehmen? Unsere Städte, unsere Nachbarschaften, unsere Wohnungen? Finden wir jene selbsterklärende Schönheit, das neue Gesicht des Green Deal! In diesem Kontext entwickelt das Team eine neuartige Fertigteil-Tonnendecke, die mit der halben Menge Beton und ohne Bewehrung auskommt und damit 65 % der CO₂-Emissionen einspart. Diese derart konzipierte Raumstruktur (freies Erdgeschoß, Luftgeschoße, überdachte Bereiche, Klimagärtnern) stellt sicher, dass nach dem Bau mehr Boden zur Verfügung steht als vorher. Eine quantitative und qualitative Bodenvermehrung steht im Zentrum dieser neuen Bauweise, deren Ziel Zero-Emission ist

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Datum: 23.05.2024

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