Klimaschutz-Gebiete in der Hauptstadt
Bereits 2018, im Rahmen der Bauordnungsnovellierung, wurde die Möglichkeit geschaffen, so genannte Klimaschutz-Gebiete zu verabschieden. Im Sommer 2019 erstmals angekündigt, nimmt das Prinzip in Wien nun Form an.
„Wien bekommt Klimaschutz-Gebiete. Es handelt sich dabei um eines der größten Klimaschutzvorhaben dieser Stadtregierung", kündigte Vizebürgermeisterin und Klimaschutzstadträtin Birgit Hebein (Grüne) kürzlich in einem Pressegespräch an. So genannte Klimaschutz-Gebiete sind größenmäßig definierte Gebiete, in denen künftig ausschließlich klimafreundliche Energieformen und Fernwärme zur Heizung und Kühlung von Gebäuden eingesetzt werden können. Das betrifft alle zukünftig neu errichteten Gebäude, den sozialen und frei finanzierten Wohnbau ebenso wie Bürogebäude, Geschäftslokale sowie alle öffentlichen Bauten wie Schulen, Kindergärten und Krankenhäuser – ganze 80 Prozent der Neubaugebiete sind betroffen. Insgesamt befinden sich künftig also acht von zehn Neubauten in Wien in einem Klimaschutz-Gebiet.
Fossile Energien langfristig Geschichte
Gebäude, die in einem Klimaschutz-Gebiet errichtet werden, müssen ihre Heizung, Kühlung und Warmwasseraufbereitung entweder über Erneuerbare wie Erdwärme, Solarenergie, Biomasse oder über Fernwärme beziehen. Fossile Energieträger haben in den Klimaschutz-Gebieten hingegen keine Zukunft. "Wien hat es in der Nachkriegszeit geschafft, mit dem sozialen Wohnbau Geschichte zu schreiben. Nun schreiben wir wieder Geschichte: Mit Gebäuden in Klimaschutz-Gebieten, in denen alle Menschen in den nächsten Jahrzehnten gut, gesund, sicher und klimafreundlich leben, arbeiten und einkaufen", so Hebein. "Sie werden in Wohnungen leben, die mit klimafreundlicher Energie versorgt werden. Von unseren Maßnahmen heute werden unsere Kinder und Enkelkinder in der Zukunft genauso profitieren, wie wir heute von den visionären Maßnahmen im sozialen Wohnbau des letzten Jahrhunderts profitieren."