Zaha Hadid
Zaha Hadid musste lange an ihrem Durchbruch arbeiten. Mittlerweile ist die erste Frau, die den Pritzkerpreis gewann, ein international anerkannter Star und realisiert außergewöhnliche Bauten auf der ganzen Welt.
Ob in New York, Tokio, Paris oder Wien, Zaha Hadids Projekte haben längst weltweiten Ruhm erlangt. 2004 wurde die irakisch-britische Architekturgröße als erste Frau für den renommierten Pritzker Award nominiert und gewann. In Österreich hat sie mit dem Learning Center des WU Campus Wien ein spektakuläres "Denkmal" gesetzt. Zahlreiche Auszeichnungen und Preise beweisen die internationale Anerkennung, die Hadid in Fachkreisen genießt. Doch das war nicht immer so.
Langsamer Anlauf
Hadids Architektur-Karriere kam nur langsam in die Gänge. Zunächst sollte sie vor allem für ihre Entwürfe und Zeichnungen geschätzt werden, bevor sie erst Jahre später ihre Projekte realisieren durfte. So gewann sie im Alter von 32 Jahren ihren ersten Architekturwettbewerb, zehn Jahre später war allerdings noch immer nichts gebaut. Zu utopisch schienen ihre Pläne, an die Umsetzung traute man sich nicht heran, teilweise waren sie tatsächlich nicht praxistauglich. 1991 dann endlich der erste Auftrag: Das Feuerwehrgebäude für das Werksgelände der Firma Vitra in Weil am Rhein. Der Bau ist geprägt von kippenden Wänden, spitzen Winkeln, Polygonen und Dreiecksformen und brachte die Branche zum Staunen. "Das Wichtigste ist die Bewegung, der Fluss der Dinge, eine nicht-euklidische Geometrie, in der sich nichts wiederholt: eine Neuordnung des Raumes", sagte Hadid einmal über ihren Zugang zur Architektur und den Charakter ihrer Werke.
Projekte rund um den Globus
Inzwischen realisiert die Architektin Bauten auf dem ganzen Globus und entwickelt Masterpläne für Projekte von Ägypten bis Singapur. Das London Aquatics Centre für die Olympischen Spiele 2012, Bahnstationen in Neapel, die CMA CGM Headquarter-Tower in Marseille, der Fiera di Milano Masterplan inklusive Hochhaus ebenso wie Masterpläne für Beijing, Bilbao und Istanbul, zählen zu neueren Projekten der Architektin. Hadids Werk findet man aber auch in Österreich, wo sie in Innsbruck die Skisprungschanze entworfen hat und 2013 das Learning Center der WU Wien eröffnet wurde. Ihre Arbeit experimentiert mit neuen Raumkonzepten und orientiert sich an der Natur, ebenso wie an moderner Stadtentwicklung und Ästhetik.
Akademische Laufbahn
Auch im akademischen Diskurs genießt die Planerin internationale Anerkennung für ihre Vorreiterrolle in der Beschäftigung mit der baulichen Form. 1972 begann sie ihr Studium an der Architectural Association School (AA) in London und wurde nach ihrem Abschluss 1977 Mitarbeiterin im Office for Metropolitan Architecture, lehrte am AA und hatte im Laufe ihrer Karriere zahlreiche Gastprofessuren inne, etwa an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg, the Knolton School of Architecture, Ohio und the Masters Studio of Columbia University, New York. Ihr Architekturbüro gründete sie 1980 in London. Heute betreibt sie Zweigstellen in Hamburg, Rom, Beijing und Guangzhou und beschäftigt fast 400 Mitarbeiter.