Kulturzentrum Budapest
Trotz der einzigartigen Lage sind sich Budapest und die Donau städtebaulich oft fremd und bilden nur für den touristischen Panoramablick eine wirkliche Einheit
Aus einem alten, stillgelegten Lagergebäudekomplex am Pester Donauufer in der altehrwürdigen Franzenstadt, könnte ein neues Landmark von Budapest entstehen. Aufgrund eines PPP-Abkommens zwischen der Stadt Budapest und der "Porto Investment Hungary Gesm.b.H." erscheint nun das erste Projekt im Rahmen der Revitalisierung des städtischen Donauufers gesichert: 31 Millionen Euro wird die Investition kosten und die Investfirma darf dafür das neue Zentrum 25 Jahre lang nutzen, die Stadt bleibt Besitzer. Für die Architektur verantwortlich zeichnet das niederländisch-ungarische Planungsbüro "Oosterhuis & Lénárd", für die Vermietung "Cushman & Wakefield".
31.000 Quadratmeter wird die Investition nahe der Budapester Wirtschaftuniversität im Endausbau umfassen, davon 12.500 Quadratmeter für kommerzielle Nutzungen zur Verfügung stehen. Eine Veranstaltungshalle für 1.200 Personen sollen "CET" zu einem erstrangigen kulturellen Zentrum werden lassen, Galerien, Buchhandlungen, Restaurants und Cafés sollen diese Absicht weiter unterstützen. Weitläufige Terrassen zur Donau sollen eine Verbindung zur Donau schaffen, am Dach des Komplexes ein Restaurant einen einzigartigen Blick auf die Stadt ermöglichen.
Der Name "CET" verweist einerseits auf die mitteleuropäische Zeitzone - "MEZ", aber auch auf die eigentümliche Form der drei alten Lagerhallen, die von oben gesehen ein "Z" bilden. Diese einzelnen Gebäude sollen nun durch eine Dachträgerkonstruktion miteinander verbunden werden, die in ihrer Form an einen Wal, aber auch an die Wellen der Donau erinnern könnte - was dem Bau auch ein natürliches, weit sichtbares Logo verleihen wird.
Probleme bei der Planung brachten die strengen Auflagen des ungarischen Denkmalamtes mit sich, das den Erhalt von mehr als 60% der historischen Bausubstanz vorschrieb. Bei der Erweiterung des Komplexes setzte die Architektengruppe in erster Linie Elemente aus Stahl, Aluminium und Glas ein, wobei keines dem anderen gleicht - ein ausgefeiltes Computerprogramm sorgt dafür, dass diese dennoch noch wirtschaftlich produziert werden können.
Der Hauptteil des Gebäudes wird 160 Meter lang sein, die höchste Dachhöhe 18 Meter. Zielgruppe der neuen Kultur- und Freizeitarena ist die Studentenschaft der naheliegenden Wirtschaftsuniversität, aber auch die Einwohner der durch weitläufige Revitalisierungsmaßnahmen, jüngst wieder aufstrebenden Franzenstadt.
Mit den Bauarbeiten wurde im Juni 2008 begonnen, die Eröffnung ist für Sommer 2010 vorgesehen.