Nachhaltigkeit braucht Disziplin und Langfristigkeit
Die Zahl an Unternehmen, die sich als nachhaltige Immobilienanbieter oder dienstleister bezeichnen, haben zugenommen. Aber: Es kursieren unterschiedliche Definitionen und Verständnisse dazu, meint Gottfried RiedlRiedenstein in seinem Gastkommentar.
Damit Immobilien wirklich nachhaltig sein können ist es erforderlich, dass bereits in der Planungsphase die Bereiche Bau, Projektentwicklung und Hausverwaltung eng zusammenarbeiten. Der Hausverwalter kann schon in frühen Phasen auf Aspekte hinweisen, die für die spätere Betriebsphase von enormer Bedeutung sind. Bindet man das Facility Management nicht bereits in der Planungsphase mit ein kann es passieren, dass wichtige Einsparpotenziale in der Betriebsphase übersehen werden oder sogar nachträglich notwendige Umrüstungen zu einem hohen Kostenaufwand durchgeführt werden müssen. Außerdem kann der Facility Manger die Projektentwicklung und den Bau bei der Funktionsverteilung von Räumen unterstützen, sodass diese den Betriebsfluss so wenig wie möglich stört. Die langfristige Betrachtung und Planung ist der entscheidende Faktor, um eine andauernde Werthaltigkeit einer Immobilie sicher
stellen zu können.
Erforderliche Disziplin
Um Ressourcenschonung und Energieeffizienz in der Betriebsphase einer Immobilie gewährleisten zu können, reichen die technischen und infrastrukturellen Voraussetzungen alleine nicht aus. Oft wird ein sehr wichtiger Aspekt vergessen: die erforderliche Disziplin einerseits der in der Immobilie lebenden oder arbeiteten Personen andererseits der verantwortlichen Gebäudemanager! Denn es liegt im hohen Maß am zuständigen Hausverwalter sowie am Mieter selbst, ob die vorhandenen Möglichkeiten zum Energiesparen und zur Ressourcenschonung auch optimal ausgereizt werden.
Wirklich nachhaltig?
Zwar wird ein effizientes Energiemanagement einer Immobilie als Entscheidungskriterium für oder gegen ein Objekt immer wichtiger und der Nachhaltigkeitsbegriff sowie seine Bedeutung für viele Entscheider immer bedeutender, jedoch werden Investitionen betreffend Immobilien leider noch immer zu kurzfristig betrachtet. Oft werden technische Vorrichtungen, die Energieeffizienz und enorme Einsparpotenziale über viele Jahre hinweg versprechen nicht angeschafft, da man nicht bereit ist einen höheren Kostenbeitrag zu investieren.
Möglichkeiten um diszipliniert Ressourcen zu schonen
Der Facility Manager leitet das Leben eines Gebäudes und hat die Verantwortung, dass das Prinzip der Ressourcenschonung eingehalten wird. Regelmäßige Rundgänge und Kontrollen sind dafür unabdingbar. Der perfekte Hausverwalter geht mit seiner zu betreuenden Immobilie genau so um, wie er mit seinem Zuhause auch umgehen würde. Dort lässt man schließlich auch nicht einfach das Licht brennen oder die Eingangstüre im Winter offen stehen. Aber auch Mieter sollten stets informiert werden, wie sie zur Nachhaltigkeit des Gebäudes beitragen können, zum Beispiel durch Informationsveranstaltungen oder persönliche Gespräche in der Immobilie. Die Aufgabe des Property Manger ist es, Daten über das Gebäude zu erfassen und zu kontrollieren, ob die Zahlen tatsächlich das aussagen, was sie bei nachhaltigem Betrieb versprechen sollten. Es kann sowohl der Mieter als auch der Hausverwalter mit kleinen, aber in Summe sehr wirksamen Maßnahmen den ressourceneffizienten Betrieb optimal unterstützen und dazu beitragen, dass prognostizierte Einsparungspotenziale auch tatsächlich eingehalten werden können.