© P. Rigaud, Zoom

Passion: Stadtentwicklung

„So ein Projekt passiert nicht alle Tage, das war eine enorme Herausforderung“, hört man sowohl die Begeisterung als auch das Verantwortungsgefühl für die Investitionsvolumina und die Projekte bei Rudolf Mutz heraus.

"So ein Projekt passiert nicht alle Tage, das war eine enorme Herausforderung", hört man sowohl die Begeisterung als auch das Verantwortungsgefühl für die Investitionsvolumina und die Projekte bei Rudolf Mutz heraus. Mutz ist seit Anfang Juli 2001 Alleingeschäftsführer der Wiener Messe Besitz GmbH (MBG) und zeichnete damit für die Realisierung der "MesseWienNeu" verantwortlich. 2004 wurde das Messezentrum Wien an den Betreiber Reed Exhibitions übergeben, weitere Projekte rund um das Messegelände befinden sich in der Planungs- und Realisierungsphase (MESSECARREE_Nord, MESSECARREE_Süd) oder sind bereits abgeschlossen, wie der Rotundenplatz.

Als wäre das nicht tagesfüllend genug, ist Mutz zudem seit 2005 Geschäftsführer der Wiener Stadtentwicklungsgesellschaft m.b.H. (WSE), die als Projektmanagement in Stadtentwicklungszonen wie z.B. in der Muthgasse oder in St. Marx fungiert und darüber hinaus Nachnutzungsprojekte im Auftrag des Wiener Krankenanstaltenverbunds für das Stadtquartier Lainz, das SMZ Floridsdorf oder das Preyer'sche Kinderspital vorantreibt. Denn das Messeareal wurde innerhalb von nur zweieinhalb Jahren neu errichtet - aufwendige aber sachgerechte Asbestentsorgung inklusive -, und Mutz schaffte es am Ende des Tages, das veranschlagte Investitionsvolumen von mehr als 190 Mio. € zu unterschreiten - sehr zur Freude der Stadt Wien.

Die WSE wurde 2001 gegründet und hat ihren Hauptzweck im Erwerb, in der Entwicklung, Umsetzung und Verwaltung wichtiger Immobilien- und Stadtentwicklungsprojekte im Rahmen von Public Private Partnerships (PPP). Kaum ein Wiener, der nicht das T-Center in Simmering kennt, seit 2004 das Headquarter von T-Mobile. Soeben erfolgte der Spatenstich für die MARXBOX (s. auch S. 39). Die WSE wurde 2003 in die Wien Holding eingegliedert und hält ihrerseits 95% an der MBG. Die zwei Unternehmen unter einem Dach zu haben, schaffe hohe Synergieeffekte, betont Mutz.

Future Zone
Das Messeareal werde permanent gewartet und gepflegt; man versuche, mit dem Geld der Steuerzahler Werte zu schaffen. So werden in der Halle B nach den Erfordernissen des Messebetreibers Reed Exhibitions Messe Wien zusätzliche Kongress- und Tagungsräumlichkeiten eingebaut, erklärt Mutz. Neben der professionellen Verwaltung und dem Facility Management des Messezentrums will Mutz mit der Entwicklung der umliegenden Flächen MESSECARREE_Nord und MESSECARREE_Süd das gesamte Areal zu einer Art Future Zone Wiens machen. Zahlreiche Immobilien und Freizeitflächen rund um das Happel-Stadion und die Freudenau sind im Entstehen.

Dabei hat Mutz nicht nur den langfristigen ökonomischen Erfolg und die nachhaltige Qualität für den Wirtschaftsstandort Wien im Auge, auch der Bevölkerung wurde und wird einiges geboten: So blieb der Rotundenplatz nicht ungenutzt und beherbergte vielerlei Veranstaltungen von Cirque du Soleil über Reinhard Gerers "Palazzo" bis hiin zu Heißluftballon-Events sowie Open Air-Konzerte. Im Bereich MESSECARREE_Nord sollen Büro-, Hotel- und Wohnimmobilien entstehen, die auch für Studenten des neuen WU-Standorts südlich des Messezentrums von Nutzen sein werden. Demnächst fällt die Entscheidung, welche Investoren beim MESSECARREE_Nord den Zuschlag erhalten werden.

Bezirks-Aufwertung
Mutz: "Das gesamte Viertel erfährt einen Imagewandel." Lange Zeit galt das Stuwerviertel in Prater-Nähe als wenig attraktiv, dank der Verlängerung der U2 sowie der jüngsten städtebaulichen Entwicklungen wird dort auf einmal massiv saniert, Dachgeschoße werden ausgebaut etc. "Die OMV hätte ihre Zentrale nicht hierher verlegt, wenn sie nicht die Vorteile des Gebiets erkannt hätte", meint Mutz. Weitere internationale Unternehmen könnten sich von der neuen Infrastruktur nahe der Messe angetan zeigen, der Bezirk hat eigentlich alles dazu: Freizeit-, Sport- und Unterhaltungsangebot, Hightech-Zentrum und neues Wohngebiet durch Nutzung bisher brach liegender Industrie- und Gewerbeflächen.

In der Muthgasse (Heiligenstadt) hat sich durch die Ansiedlung verschiedener Institute der Uni für Bodenkultur ein international anerkanntes Zentrum für Biotechnologie etabliert. Dabei wird auch Infrastruktur für nicht universitäre, wissenschaftlich verwandte Einrichtungen und Unternehmen geschaffen. Die WSE ist hier Teil eines Konsortiums mit BAI, Porr und der Vienna Insurance Group. Auch die Raiffeisen Evolution ist Partner für das angrenzende MC19-Projekt. Bis Ende des Jahres wird die Baugenehmigung (für ein Volumen von ca. 77 Mio. €) erwartet. Auch ein Hotel der Kategorie ***-Plus mit Boarding House kann hier entstehen. Mutz: "Angenehm hier ist auch die gute Anbindung an das U-Bahn-Netz, das unterirdisch zugänglich sein wird."

Intensive Bedarfserhebung
Für das Areal um das Geriatriezentrum Lainz verspricht Mutz ebenfalls ein Konzept mit Mehrwert: neben Wohnungen sollen hier auch Kultureinrichtungen und Ateliers entstehen. "Wir betreiben immer auch intensive Bedarfserhebung", so Mutz, "und stellen uns die Frage: Welche Konsequenzen hat es, wenn soundso viele Menschen in dieses Viertel neu hinzuziehen. Was braucht es an Kindergärten, Schulen, etc."
(Quelle: Medianet)

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Datum: 19.09.2008

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