Rezession in Ungarn
Drastischer Rückgang in der Bauwirtschaft, rückläufige Exporte und sinkender Konsum prägen die ungarischen Wirtschaftsdaten des dritten Quartals 2008
Im vierten Quartal 2008 ist das ungarische BNP um 0,1 Prozent zurückgegangen - im wesentlichen ist die Verlangsamung des ungarischen Wirtschaftswachstums damit noch abrupter erfolgt als noch vor einigen Monaten erwartet.
Zwar wird in der Regel eine Rezession einer Nationalökonomie erst nach einem Rückgang in zwei Quartalen konstatiert, dennoch erklären ungarische Wirtschaftswissenschafter bereits glaubhaft, das Land befinde sich in einer Rezession: Verantwortlich dafür seien in erster Linie die aufarbeitende, exportorientierte Industrie und die Bauwirtschaft. Analysten verweisen auch darauf, dass in diesen Zahlen die Auswirkungen der Finanzkrise noch nicht voll zum Tragen gekommen seien. Diese werden sich - ebenso wie die Auswirkungen der Einkommensverluste, die Verschärfungen bei der Kreditvergabe und der rückläufige Konsum - erst im nächsten Quartal zeigen, womit die Rezession dann gewissermaßen "offiziell" sein wird.
Angesichts der Finanzkrise erwägt die Europäische Entwicklungsbank seine ursprüngliche Strategie zu überdenken und wieder in der Tschechischen Republik, in Ungarn, Slowenien und der Slowakei aktiv zu werden. Eine endgültige Entscheidung werde im Dezember bekannt gegeben werden.