Ukraine: Chancen und Risiken
Gute Chancen am Immobilienmarkt der Ukraine sehen Experten der Bank Austria. Die erzielbaren Erträge bei nach wie vor hohen Renditen sprechen für ein Engagement, sagt Reinhard Madlencnik, BA-Ressortleiter Immobilien.
Gute Chancen am Immobilienmarkt der Ukraine sehen Experten der Bank Austria. "Die erzielbaren Erträge bei nach wie vor hohen Renditen sprechen für ein Engagement", sagt Reinhard Madlencnik, BA-Ressortleiter Immobilien. In den letzten drei Jahren seien 30 Mrd. USD an Direktinvestitionen ins Land geflossen, neun Prozent davon in den Immobilien- und Wirtschaftsdienstleistungsbereich. Allerdings gibt es erhebliche bürokratische Hürden. So hat die Weltbank erhoben, dass es durchschnittlich 429 Tage und das Durchlaufen von 29 Bewilligungsstufen braucht, um eine Baugenehmigung zu erhalten. Das gelte insbesondere für den Kiewer Büromarkt, der von lokalen Entwicklern dominiert werde. "Neben der Durchführung einer sorgfältigen Due Diligence ist daher ein starker ukrainischer Partner unbedingt zu empfehlen", rät Madlencnik.
Steigende Baukosten
Auch beim Bau gibt es Probleme: Gute Bauarbeiter sind Mangelware, mangelnde Bauqualität ein Thema und die Errichtungskosten sind im vergangenen Jahr um 24% gestiegen. Rund um die Fußball EM 2012 erwartet Madlencnik noch einen Preisschub. Trotz allem sollten ausländische Inves-toren sich nicht abschrecken lassen, heißt es: So sei der Bürostand in der 2,6 Mio. Einwohner-Stadt Kiew mit rund 800.000 m noch sehr niedrig, Klasse A-Büros eine Seltenheit und hochpreisig: Ende 2007 lagen die Spitzenmieten um 60 per m und Monat, bei Klasse B-Büroflächen bei 25-50.
Steigerung beim BIP erwartet
Mit 47 Mio. Einwohnern ist die Ukraine auch ein attraktiver Markt für den Einzelhandel. Das BIP pro Kopf liegt mit 2.171 noch niedrig, allerdings seien die Steigerungen hoch, der Nachholbedarf der Konsumenten beträchtlich. Die Liste der geplanten Zentren sei zwar beeindruckend, in der Regel aber auch zu optimistisch. Zunehmend würden auch Einzelhandelsprojekte in den Provinzstädten für internationale Entwickler interessant.
Logistik unterentwickelt
200.000 m Logistikflächen sind 2007 in Kiew auf den Markt gekommen, trotzdem reicht die Kapazität moderner Flächen bei Weitem nicht. Entsprechend die Mieten: 8 bis 10 USD pro m. Weitere Nachfrage wird durch die Entwicklung des Einzelhandels und die EM 2012 ausgelöst. Die Renditen seien attraktiv: "2007 fanden die ersten größeren Investmenttransaktionen im Logistikbereich statt, bei denen Renditen überzehn Prozent erzielt wurden."