Wien renommiert als Wissensstadt
Die österreichische Hauptstadt wurde vom World Capital Institute mit dem „Most Admired Knowledge Cities Award 2015“ in der Kategorie „Knowledge City-Region“ ausgezeichnet.
Der „Most Admired Knowledge Cities Award", kurz MAKCi-Award, wird seit 2007 einmal pro Jahr verliehen. Heuer wurde Wien erstmals nominiert und konnte sich prompt gegen die Konkurrenz durchsetzen. In der Endrunde vertreten waren: Brisbane/Australien, Copenhagen/Dänemark, Curitiba/Brasilien, Dublin/Irland und Tallinn/Estland. Gewinner in der Kategorie "Knowledge Metropolis" wurde Montreal/Kanada. In der Kategorie „Knowledge City-Region“ liegt am zweiten Platz, hinter Wien auf Platz Eins, Kopenhagen.
Gesamtpaket punktet
Das World Capital Institute ist ein internationales Think Tank mit Sitz in Monterrey/Mexiko unter der Führung von Univ.-Prof. Dr. Francisco Javier Carillo, Technische Universität von Monterrey. Die Jury für den MAKCi-Award wird von einer Gruppe an Fachexperten gebildet. Wien konnte dieses Jahr laut Jury vor allem durch folgende Schwerpunkte überzeugen:
1. Wissensidentität und -strategie; Verankerung von Wissensagenden in den Institutionen
2. Sozial- und Beziehungskapital, Internationalität; Finanzkraft
3. Geopolitische Position; Umwelt; Transport; Telekommunikation
4. Demographie; Jugend; Freiheit; Chancengerechtigkeit; Gesundheitssystem
5. Innovation; Wissensbasierte Dienstleistungen; Open Knowledge
Mehr als die Einzelteile
So fielen bei der Entscheidung die historischen Wissensinstitutionen des imperialen Wiens (Universitäten, Museen, ÖNBib, etc.) ebenso ins Gewicht wie die geopolitische Position zwischen West und Ost, der internationale Ruf als Kulturstadt und die hohe Lebensqualität, die für Wissensarbeit entscheidend ist, heißt es in einer Aussendung des Wiener Kompetenzzentrums für Wissensmanagement und Wissensgesellschaft, der KMA Knowledge Management Austria, aus deren Reihen die Initiative zur Einreichung gestartet wurde. Wien ist aber nicht nur in Einzelbereichen stark, wie zum Beispiel als Universitätsstadt mit der höchsten Studierendenanzahl im deutschsprachigen Raum oder den meisten internationalen Konferenzen, sagt Andreas Brandner, Geschäftsführer Knowledge Management Austria. Darüber hinaus ergeben die Einzelteile ein intelligentes Ganzes: "Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Kultur greifen ineinander und fokussieren auf eine weltoffene, leistungsfähige, lebenswerte und nachhaltige Stadt."
Wissen ist Kern-Ressource
Die Positionierung als Wissensstadt wurde vor wenigen Wochen explizit als Teil der Strategie „Innovatives Wien 2020“ vom Gemeinderat der Stadt Wien verabschiedet. Außerdem ist die Gründung einer eigenen Agentur unter dem Titel „Vienna Knowledge City“ zur stärkeren Profilierung der Wissensstadt Wien und der internationalen Wissensverwertung geplant. „Dass Wien eine Wissensstadt ist, soll auch Thema auf der Straße und in den Kaffeehäusern werden, denn jede/r WienerIn kann und soll einen Beitrag zu Wissensstadt Wien leisten, indem man sich Wissen aneignet, entwickelt, weitergibt und nachfragt", sagt Günter Koch von KMA Knowledge Management Austria. Erwin Eder, Geschäftsführer HORIZONT3000 ergänzt: "Wissen ist eine Kern-Ressource für globale Entwicklung." Und Anton Gerald Ofner, Vizepräsident der Wirtschaftskammer Wien, ist vor allem wichtig, durch Initiativen auch in Zukunft ganz vorne dabei zu sein: "Dazu zählt eine bessere Vernetzung von universitärer Wissenschaft und Wirtschaft ebenso wie effizientere Anreize, wieder stärker in betriebliche F&E zu investieren."