BIG-Chef Geissner: Wir sanieren nachhaltig
Die BIG investiert rund 70 Millionen Euro pro Jahr in die thermische Sanierung ihrer Gebäude. Geschäftsführer Wolfgang Gleissner im Interview über Nachhaltigkeit bei den Bundesimmobilien. Geschäftsführer Wolfgang Gleissner im Interview über Nachhaltigkeit, Energieeffizienz und Denkmalschutz bei den Bundesimmobilien.
Stichwort Thermische Sanierung öffentlicher Gebäude.
Wie ist der Fortschritt Ihrer Sanierungswelle?
Wolfgang Gleissner: Grundsätzlich ist die BIG ein Gebäudeeigentümer, wie jeder Private. Das Unternehmen vermietet Flächen, größtenteils nach MRG (Mietrechtsgesetz, Anm.), an seine Kunden (Geschäftspartner sind zu rund 90 Prozent Bundesinstitutionen). Daher resultieren Instandhaltungsarbeiten im Regelfall aus der „Hausherrenverpflichtung“. Darüber hinaus versucht die BIG vor allem Bewusstseinsbildung bei Ihren Mietern zu schaffen und gemeinsam Projekte umzusetzen. In diesem Fall finanzieren auch die Mieter „thermische Sanierungen“ mit. Die BIG bekennt sich also generell im Rahmen ihres Leitbildes „Werte schaffen“ zu nachhaltiger Sanierung ihres Bestandes. Insgesamt investierte die BIG im langjährigen Schnitt (2006 bis 2011) rund 250 Millionen Euro pro Jahr in die Sanierung ihrer Gebäude. Rund 70 Millionen Euro davon in die energietechnisch relevante Verbesserung von Gebäuden, also Fenstersanierung und –tausch, Erneuerung der haustechnischen Anlagen, Wärmedämmung Fassade, oberste Geschossdecke etc.
Was ist von Seiten der BIG noch geplant?
Gleissner: Die BIG ist mit rund sieben Millionen Quadratmeter Gebäudefläche der größte Gebäudeeigentümer in Österreich. Objekte werden immer einzeln betrachtet. Danach wird eine entsprechende Strategie erarbeitet. Aufgrund der Größe des Portfolios gilt es den gesamten Bestand kontinuierlich weiterzuentwickeln. Das ist also ein laufender Prozess, der nie zu Ende sein kann!
Was sind ihre Erwartungen bezüglich der Kosten bzw. der Einsparungen?
Gleissner: Die BIG trägt als Gebäudeeigentümer nicht die Kosten für Energie. Die Heizkostenrechnung erhalten und begleichen die Nutzer. Nichts desto trotz bekennt sich die BIG im Rahmen ihrer Möglichkeiten zu nachhaltiger Gebäudebewirtschaftung und versucht bei den Nutzern das Bewusstsein dafür zu schaffen. So werden derzeit Pilotprojekte wie beispielsweise die Sanierung des Amtsgebäudes Bruck/Mur umgesetzt. Bei solchen Projekten, die bis zu 80 Prozent Einsparung bringen sollen, gilt es Erkenntnisse zu gewinnen, wie im breiten Bestand mit einfachen Mitteln ein Maximum an Ergebnis erzielt werden kann. Zusätzlich vermitteln wir im Rahmen unseres Contracting Programmes zwischen Nutzern und Investoren. Durch Optimierung der Haustechnik oder Gebäudehülle werden so rund 20 Prozent Einsparungen erzielt.
Sind Sie vom Sparpaket betroffen?
Gleissner: Soweit derzeit erkennbar nicht.
Wie steht es um den Denkmalschutz. Gibt es da Probleme?
Gleissner: Objekte die unter Denkmalschutz stehen, erfordern immer eine besondere Herangehensweise und unterliegen bestimmten Restriktionen. Ich kann also nicht einfach Styropor auf eine Stuckfassade kleben. Und vor einem historischen Objekt wird man mit einer Wärmebildkamera bewaffnet zu der Erkenntnis zu gelangen, dass die Fenster nicht hermetisch abschließen. Das ist nun einmal so. Es gilt dabei einfach im Rahmen der Möglichkeiten die effizienteste Möglichkeit zu finden, das Gebäude zu sanieren und dabei alle Interessen zu wahren. Das Verhältnis zwischen BIG und Denkmalamt ist hervorragend, daher gibt es auch keine Probleme.