Dämmen gegen die Hitze
Der Klimawandel ist in vollem Gange, das verlautet die Wissenschaft seit geraumer Zeit, und das beweisen auch die immer häufiger auftretenden und länger anhaltenden Hitzeperioden. Dass Dämmung und Speichermasse das Raumklima an solch heißen Tagen verbessern, gilt nun als bewiesen.
Es gibt dutzende Tipps und Tricks, wie Haus bzw. Wohnung in den heißen Monaten des Jahres kühl gehalten werden können. Die einen raten, vor Sonnenaufgang zu lüften und andere schwören auf die Verdunkelung aller Räume, um die tropischen Temperaturen aus den Innenräumen zu verbannen.
"Wie halte ich mein Haus kostengünstig kühl?"
Dass Hitzeschutz immer wichtiger wird, zeigt nach dem Rekordsommer 2015 auch die zurzeit anhaltende Hitzewelle in ganz Europa. Tagestemperaturen von über 30 Grad und die dazu passenden Tropennächte machen uns das Leben schwer.Im Viva Forschungspark von Baumit werden mittlerweile seit zweieinhalb Jahren die Außen- und Innentemperaturen in zehn unterschiedlichen Forschungshäusern gemessen und aufgezeichnet. Die Ergebnisse beweisen laut aktueller Aussendung: Dämmung schützt vor sommerlicher Überhitzung.

Messreihe Viva Forschungspark: Das ungedämmte Gebäude - z.B. Altbestand mit 25er Ziegel - brachte es während extrem heißer Außentemperaturen (bis 36° C) auf Innenraumtemperaturen von über 30° C. Die mit Ziegel oder Beton gebauten und gedämmten
Häuser hingegen erreichten ein Mittel von 25° C. © Viva Forschungspark
Was im Winter hilft, ist auch im Sommer gut
Laut Studie lagen auch in Hitzeperioden bis zu 36° C Außentemperaturen die Innenraumtemperaturen in gedämmten Massivhäusern um 25° C - im ungedämmten Haus (z.B. Altbestand 25er Ziegel ohne Dämmung) hingegen war es mit über 30° C tropisch warm. "Unsere Messergebnisse zeigen ganz klar, dass Wärmedämmung nicht nur vor Kälte sondern auch vor sommerlicher Überhitzung schützt", stellt Jürgen Lorenz, Leiter Forschung und Entwicklung Baumit Wopfinger, fest und meint außerdem: "Die gedämmten Häuser wiesen bis zu fünf Grad Celsius tiefere Temperaturen auf, als unser Haus ohne Wärmedämmung. Das bedeutet für die Bewohner ein deutlich angenehmeres Wohngefühl."
Die Macht der Speichermasse
Im Zuge der Forschungen wurde überdies deutlich, dass sich auch die Speichermasse der Wandkonstruktion maßgeblich auf die Innentemperatur auswirkt: Massive, schwere Wände puffern die Sonnenwärme und geben sie erst während der kühleren Abend- und Nachtstunden wieder ab. Dieser Effekt sorgt für konstantere Temperaturen in Innenräumen und in den Sommermonaten für ein generell kühleres und angenehmeres Innenraumklima. „Je ‚massiver‘ die Bauweise der Wandkonstruktion ist, desto geringer sind die gemessenen Innenraumtemperaturen, obwohl alle Wandbildner den exakt gleichen U-Wert aufwiesen", erklärt Jürgen Lorenz.