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Mehrgeschoßig verstärkt als Fertighaus

Fertighausbau im großen Stil. Immer mehr bauliche Großprojekte setzen auf die Vorteile aus dem Fertigteilbau. Besonders in diesen Dimensionen kommen eine kurze Bauzeit und die rasche Bezugsmöglichkeit sowie Fixpreisgarantien zum Tragen.

Die Anbieter von Fertighäusern wollen künftig verstärkt die Vorteile der Vorfertigung in den Mehrgeschoßbau einbringen – und so auf lange Sicht den Markt für sich erobern. So entstehen neben den bekannten Ein- und Zweifamilienhäusern immer öfter auch Wohnhausanlagen, Schulen und Bürohäuser im Fertigteilbau.

In Österreich angekommen

Jenseits unserer Landesgrenzen ist das nichts Ungewöhnliches mehr: Fertighausbau in großem Stil für mehrgeschoßige Wohn- und Kommunalbauten. Auch hierzulande entscheiden sich immer mehr Bauherren und Bauträger, die Vorteile des Fertigteilbaus auch für Großobjekte zu nutzen. Die Arbeiten auf der Baustelle gehen rascher voran, es müssen weniger Lkw-Ladungen abgewickelt werden (CO2-Ersparnis!) und die Anrainer werden nicht so lange durch Lärm und Staub belästigt wie bei der herkömmlichen Bauweise. Gerade bei Wohnhausanlagen, Altenheimen, Schulen usw. erwartet man eine möglichst schnelle Realisierung des Bauvorhabens. Da hat der Fertigteilbau die Nase vorn, auch wenn die Zeiten für die Abwicklung mit den Behörden (Baubewilligung, Gewerbebehörde usw.) identisch sind.

Zeit- und kosteneffizient durch Vorfertigung

Wie im Fertigbau für Einfamilienhäuser werden auch für den mehrgeschoßigen Bau die Wände mit Fenstern und Türen, die Decken und das Dach in der Halle vorgefertigt. Auf der Baustelle wird dann nur noch die Heizung installiert, die Fassadenendbeschichtung wird hergestellt und Fliesen werden verlegt. Hier werden auch die Sanitäranlagen endgefertigt und Farbe kommt an die Wände.

Auch in puncto Kosteneffizienz braucht die Fertigbauweise den Vergleich mit der herkömmlichen nicht zu scheuen. Im Gegenteil, die Kostenstruktur ist leichter überschaubar, einfacher zu überprüfen und die Bautermine können in der Regel wesentlich genauer eingehalten werden. Zeit ist Geld: Da trocken gebaut wird, können die Gebäude auch sofort benutzt bzw. vermietet werden.

Ein weiterer Vorteil ist, dass die Wandstärken in der Fertigbauweise im Vergleich zur konventionellen oftmals geringer ausfallen (können). Das ergibt sich aus dem Wandaufbau, bei dem reichlich Dämmmaterial auch im Kern der Wand zu finden ist. Ziegel- und Betonbauten werden zudem nur außen gedämmt. Dünnere Wände bedeuten noch dazu einen nicht unerheblichen Raumgewinn. Die Nutzfläche kann so zwischen fünf und acht Prozent höher liegen. Die Dämmung im Kern und an der Außenwand unterstreicht zusätzlich die Energieeffizienz der Gebäude und so lässt sich in Fertigbauweise auch für mehrgeschoßige Bauten ganz einfach Niedrig- oder sogar Passivhausstandard erreichen.

Mehrgeschoßig zum Fixpreis?

Die Etablierung der Fertigteilbauweise am Markt der mehrgeschoßigen Bauten macht deutliche Fortschritte. Die Vorteile überzeugen: Aufgrund weit geringerer Bauzeiten kann die Wertschöpfung rascher erreicht werden, Zwischenfinanzierung wird obsolet, Projektmanagement vereinfacht.

Der wesentlichste Faktor pro Fertigteilbau sind jedoch die Kosten und eine Fixpreisgarantie. Christian Murhammer, Geschäftsführer des Österreichischen Fertighausverbandes, meint dazu: „Gerade für den Bereich leistbares Wohnen ist die Vorfertigung überlegenswert. Durch diese und ein Baukastensystem ist es nämlich möglich, ohne Qualitätsverlust wettbewerbsfähig zu sein. Von den Vorteilen, die der Fertigbau bei Einfamilienhäusern bietet, können auch Auftraggeber von Großprojekten profitieren. Kommunen, Bauträger und Wohnbaugenossenschaften wenden sich immer öfter an Fertigbaubetriebe und sind mit den Möglichkeiten und Leistungen der Hersteller sowie den Ergebnissen überaus zufrieden.“

Der Ansatz der noch jungen Branche ist nicht wirklich neu. Genau genommen hat schon das antike Griechenland seine Säulen vorproduziert. Und auch heute ist in anderen Branchen die Vorgehensweise der Vorfertigung längst Usus: Das Gebäude wird eben noch stärker zum Hightech-Produkt mit Industrieaspekt, ähnlich dem Auto am Fließband. "Unsere Branche ist mit "günstigem Bauen" groß geworden. Diese Zeiten sind längst vorbei: Heute ist das Fertighaus ein hochqualitatives, stilvolles und ganz individuelles Produkt“, unterstreicht Murhammer das Preis-Leistungs-Verhältnis.

Verstärkter Trend

Im großvolumigen Bau noch am Beginn seiner Entwicklung, ist er beim Einfamilienhaus längst fester Marktfaktor – der Fertigteilbau. So wurden 2011 nach Verbandsangaben rund 5000 von 16.100 Wohnhäusern, das sind etwa 31 Prozent, in Fertigteilmanier errichtet. Tendenz stark steigend. Und noch eines zeigt die Statistik ganz klar: den Trend zum schlüsselfertigen Haus – 2011 von 26,4 Prozent auf 32,15 Prozent gestiegen. Im großvolumigen Bereich wurden bereits 2011 56 Gebäude als Fertighaus errichtet, vom mehrgeschoßigen Wohnhaus bis zu Hotels und Bürogebäuden.

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Datum: 09.09.2013

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