Wohnungsmarkt: Preise bei Eigentum pendeln sich ein
Erstes Halbjahr 2018: Eigentumspreise stiegen im Schnitt nur mehr um ein Prozent, die Zahl der Transaktionen bleibt hoch. Die Durchschnittswohnung in Österreich kostete etwas über 192.000 Euro.
Wie hat sich der Eigentumssektor im ersten Halbjahr 2018 entwickelt? Immo United hat für Re/Max Austria die Verbücherungen der ersten sechs Monate analysiert und ausgewertet. Die Datenlage erlaubt eine erste Zwischenbilanz. Fazit: Der Wohnungsmarkt in Österreich legt zwar weiter zu, bleibt aber liegt hinter den Steigerungsraten aus den Vorjahren. Und: In die Zahlenmenge mischt sich erstmals in der Geschichte der Erhebung in einer Detailauswertung ein kleines Minus.
Laut ImmoSpiegel wurden zwischen 1. Jänner und 30. Juni 2018 insgesamt 26.166 Wohnungsverkäufe in allen neun Bundesländern verbüchert. Der Bundes-Wohnungsmarkt lag damit vergleichsweise moderat über den Vorjahrszahlen. Im Fünfjahresvergleich hat sich die Anzahl der verbücherten Verkäufe (damals wechselten gut 13.000 Liegenschaften den Besitzer) allerdings verdoppelt.
Transaktionswert bei rund 5,5 Milliarden Euro
Vergleicht man den Wert der gehandelten Wohnungen mit den Zahlen aus 2017 ergibt sich ein Plus von knapp fünf Prozent: auf aktuell 5.54 Milliarden Euro. Das entspricht einem Anteil von 35,5 Prozent am gesamten Immobilienmarkt.
Erstmals seit 2009 sinkt der Quadratmeterpreis bei günstigen Wohnungen
Die Preise für Eigentumswohnungen stiegen im Schnitt von 190.603 Euro auf 192.475 Euro (plus ein Prozent). Die Preisrallye der letzten Jahre scheint damit auf sehr hohem Niveau ein Ende gefunden zu haben. Was besonders auffällt: Hat die Wertsteigerung im untersten Preissegment (die billigten 25 Prozent der gehandelten Wohnungen) noch ein Plus von 2,6 Prozent auf durchschnittlich 116.975 Euro für „Schnäppchen“ ergeben, sind die Quadratmeterpreise im unteren Preisviertel von maximal 2.183 Euro (2017) auf maximal 2.173 Euro (2018) gesunken.
Im oberen Preisviertel bleibt ein Plus in der Statistik: Dort mussten laut ImmoSpiegel 15 Euro mehr auf den Quadratmeter hingeblättert werden. In der gehobenen Preiskategorie ist man somit aktuell ab knapp 260.000 Euro dabei.
Preisplus: unter Inflation und Baukosten-Index
Der durchschnittliche Preisanstieg am Eigentumsmarkt liegt unter der für diesen Zeitraum ausgewiesenen Inflationsrate von zwei Prozent; aber auch weit unter der Baukostenindex-Steigerung von 3,7 Prozent. Als Grund für die sich einbremsenden Preise nennt Anton Nenning von Re/Max Austria den konstanten Quadratmeterpreis, der sich durchschnittlich von 3.045 Euro (1.HJ. 2017) auf 3.059 Euro (1.HJ. 2018) erhöht habt.
Kleinere Wohnungen werden schneller verkauft
Re/Max Austria-Chef Bernhard Reikersdorfer zieht trotz der sich beruhigenden Entwicklung am Eigentumsmarkt zufrieden Bilanz: „Auch wenn das Wachstum nur halb so groß war wie 2016 und 2017, das Niveau der Marktaktivitäten ist weiterhin beachtlich. Mit ein Grund dafür ist natürlich, dass Wohnungseigentum als Anlageform beziehungsweise Pensionsvorsorge weiterhin sehr beliebt ist.“ Die höhere Mobilität der Bewohner und damit der raschere Kauf und Verkauf –gerade von kleineren Einheiten – würden ihren Teil dazu beitragen.
Entwicklung in den Bundesländern
Im Bundesländervergleich zeigt sich, dass Wien, die Steiermark, Oberösterreich und Vorarlberg bei den Verkäufen wie auch den Verkaufsvolumina zugelegt haben. Steigende Preise verzeichneten der Westen (Vorarlberg, Tirol und Oberösterreich), aber auch der Osten (Wien und das Burgenland).
Die Preise für Neubauwohnungen haben vor allem in den drei westlichen Bundesländern zugelegt und verzeichneten höhere Preiszuwächse als die Bundeshauptstadt. (Die wichtigsten Zahlen auf Bezirksebene finden Sie in der Galerie!)