Standortausbau: Variotherm baut nachhaltig
Neue Räume, die die nachhaltige Firmenphilosophie widerspiegeln und die eigene Kernkompetenzen in verbaute Architektur übersetzen sollen – Café, Schulungszentrum und Showroom inklusive: Dafür hat Variotherm rund 2,2 Millionen Euro investiert.
Es ist eine Visitenkarte im niederösterreichischen Leobersdorf – nach innen wie außen: Mit März 2018 hat das auf Flächenheizungs- und Kühlsysteme spezialisierte Unternehmen den Erweiterungsbau nach 14-monatiger Planungs- und Bauzeit eröffnet. Parallel dazu wurde auch das Bestandsgebäude adaptiert und in das neue architektonische Gesamtkonzept integriert, für dessen Detailplanung das in Wien, Klagenfurt und im benachbarten Bad Vöslau angesiedelte Büro von EINFACH3-Architekten verantwortlich zeichnet.
Gesamtkonzept …
Die Botschaft, die das Gebäude ausstrahlt, ist, wie Watzek beim Pressetermin Mitte September vor Fachjournalisten ausgeführt hat, eindeutig: Die durch Nachhaltigkeit und Ökologie geprägte Positionierung von Variotherm soll im neuen Bürogebäude gelebt, Bestehendes und lange Bewährtes integriert werden – sowie den Mitarbeitern viel Platz für ruhiges Arbeiten und notwendige Auszeiten, eingebettet in ein sommers wie winters wohl temperiertes Büro- und Produktionsklima, zur Verfügung stehen.
… mit rotem Faden (beziehungsweise orangen Heizungsrohren)
„Es hat eine genaue Planung erfordert und unzählige Besprechungen mit dem Bauherrn, um die architektonische Kreativität, die Finanzierbarkeit und den Faktor Ökologie in einem Gesamtpaket zu vereinen“, wie Architekt Klaus Pristounig zusammenfasst.
Das Resultat kann sich sehen lassen: Nachhaltigkeit und Baubiologie ziehen sich als roter Faden durch alle Bereiche des Bauprojekts. Variotherm hat sich gemeinsam mit dem Architektenteam für einen CLT-Holzmassivbau in Trockenbauweise entschieden. Herzstück des Zubaus ist eine zum Heizen und Kühlen aktivierte Lehmwand, die über zwei Geschoße gezogen wurde.
Platz zum Arbeiten, Forschen, Lernen - und für Pausen
Ins Erdgeschoß ist ein großzügig dimensionierter, im Stil eines Cafés gestalteter, Aufenthaltsbereich mit angegliedertem Outdoorbereich eingezogen. Letzterer grenzt sich via Lärmschutzwand von der vorbeilaufenden Bundesstraße ab. Eyecatcher auf beiden Seiten: Die „Wandfrisur“ aus Variotherm-Heizungsrohren. Im Obergeschoß wurde ein neuer Ausstellungs- und Seminarraum, der Unternehmens-Know-how sowie die Variotherm-Produktpalette demonstriert – er- und eingerichtet. Die Büros liegen an einem sehr atmosphärisch gestalteten, lichtdurchfluteten holzverkleideten – und sehr viel Ruhe versprechenden – Patio.
Sanitärraume, ein Lager und eine Werkstatt, angesiedelt im runderneuerten Bestandsgebäude ergänzen das Standort-Update.
Heizen und vor allem Kühlen
Insgesamt wurden 638 Quadratmeter Modul-Platten für Boden, Wand und Decke zum Heizen und Kühlen verbaut. In Räumen mit erhöhter Schallbelastung hat sich Watzek für Akustik-Decken aus eigener Produktion entschieden Vorteil: „Über das Lochmuster wird der Schall- und damit der Geräuschpegel auf ein annehmbares Level reduziert. Gleichzeitig kühlt und wärmt die Decke den Raum“, wie er vor Ort demonstriert hat. Dass er damit richtig liegt, hat ihm der erste Sommer im neuen Gebäude bestätigt. „Wir werden bereits in diesem Jahr auf 125 Kühl-Tage kommen“, so Watzek. Schatten und damit Kühle spenden zudem die in die Fassade integrierte Faltladenkonstruktion an der Südseite.
Smart, sonnig, sparsam
Der neue Standort spielt auch in Sachen Hausautomation alle Stückeln: Insgesamt hat man dazu acht Kilometer Datenkabel verlegt. Gesteuert wird das smarte und energiesparende Variotherm-Office mittels Loxone-Technologie. Apropos Energie: Am Dach der Produktionshallen liefern auf 760 Quadratmeter insgesamt 450 Photovoltaik-Module notwendige Produktionsenergie von bis zu 124 kWp
Nachhaltig finanziert
Der Zubau und die Renovierung des Altbaus wurden durch Eigenmittel, durch einen geförderten Kredit und einen einmaligen Investitionszuschuss durch das Land Niederösterreich und die EU finanziert. Das Gesamtvolumen des Projektes belief sich laut Geschäftsführung auf rund 2,2 Millionen Euro.