Harry Gartler, Projektleiter des Allianz-Stadions
Vor ziemlich genau drei Jahren brachte das damalige Rapid-Präsidium mit seiner Entscheidung für einen Stadion-Neubau den Stein für ein riesen Projekt ins Rollen. Nun wird in Kürze die Gleichenfeier des Allianz Stadions begangen. Wohnnet Business bat Stadionmanager Harry Gartler zum Interview. Unser Kopf der Woche.
Der Gleichenbaum steht bereit für die große Feier, der Rohbau des Allianz Stadions ist abgeschlossen. Sie liegen gut im Plan?
Harry Gartler: Das stimmt. Abgesehen von den alltäglichen Herausforderungen einer Baustelle dieses Formats verliefen die Arbeiten – bis dato - komplikationslos und zügig. Ich hoffe natürlich, dass sich das bis zum „großen Finale“, der Eröffnung, und darüber hinaus nicht ändert.
Wie haben Sie das geschafft?
Gartler: Wir arbeiten in einem ausgezeichneten Team, angefangen von der STRABAG AG als Totalunternehmerin, über die PlanerInnen von Architektur Concept Pfaffhausen + Staudte GbR, bis hin zu den einzelnen HandwerkerInnen. Auch die Zusammenarbeit mit der Stadt, die das Projekt mit 18 Millionen Euro fördert, läuft von Beginn an ausgezeichnet.
Wie kooperativ zeigen sich die AnrainerInnen?
Gartler: Auch da gibt es eigentlich keine größeren Probleme. Im Gegenteil. Die AnrainerInnen wurden laufend bestmöglich informiert. Natürlich gab es Bedenken, zum Beispiel, dass der Park des Hugo Breitnerhofs verschmutzt werden könnte. Diese und andere Sorgen konnten wir aber schnell aus der Welt schaffen, denn der SK Rapid wird sich wie gehabt um die Sauberkeit des Areals kümmern – auch wenn künftig die BesucherInnen gar nicht mehr durch diesen gehen müssen, um das Stadion zu erreichen.
Abgesehen davon bringt das neue Allianz Stadion ja auch einen Mehrwert für das Umfeld. Die AnrainerInnen profitieren zum Beispiel von einer neuen Straßenbahnstation und die neu gestalteten Parkplätze eigens für Gästebusse und -PKWs mit direktem Zugang zum Stadion, entlasten die Straßen.
Auch im Marketing gehen Sie neue Wege. Das gastronomische Konzept soll ja ein ganz besonderes sein. Was erwartet das Publikum im Allianz Stadion?
Gartler: Neben spannenden Fußballmatches werden die BesucherInnen in Zukunft die Qual der Wahl haben. Denn verschiedene Themenkioske erfüllen fast jeden Wunsch. Süßes und Kaffee, Wurst und Bier oder asiatische Nudeln mit Smoothie, wir wollen ein möglichst vielfältiges Angebot schaffen und damit auch unserem Ziel, noch mehr Menschen – vor allem mehr Frauen - für das Stadionerlebnis zu begeistern, näher kommen.
Für Business-Events wird der VIP-Bereich auf zwei Ebenen genug Platz für 2.500 Personen bieten. Verschiedene Hospitality Packages und 41 Unternehmenslogen stehen zur Verfügung und können schon seit kurzem reserviert werden.
Worauf wurde hinsichtlich Architektur besonderer Wert gelegt? Warum wurde zum Beispiel die Ausrichtung des Stadions um 90° gedreht?
Gartler: Das hat einen einfachen Grund: Das alte Gebäude war von Anfang an falsch ausgerichtet, und zwar westlich, wodurch der Tormann von der Sonne geblendet wird. Das entspricht nicht den modernen internationalen Standards des Stadionbaus und deshalb war es dem Verein wichtig, diese einzigartige Gelegenheit zur Korrektur zu nützen. Das Allianz Stadion sollte auf jeden Fall eine attraktive Gestaltung und ein hohes Alleinstellungsmerkmal aufweisen. Das ist dem Architekt Guido Pfaffhausen hervorragend gelungen. Mein persönliches Highlight ist die „Röhre“, die in das Stadion führt und dem SK Rapid auf den Leib geschnitten wurde. Welcher Fußballverein hat schon sein eigenes Wappen als Entree?
Herzlichen Dank für das Gespräch!
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