© JorgeOrtiz_1976/shutterstock.com

Soforthilfe gegen Silberfischerl

Sie sind ungefähr einen Zentimeter groß, scheuen das Licht und mögen es feucht und warm. Unangenehm mögen Silberfische sein - gefährlich sind sie aber ganz und gar nicht. Sie sind sogar ein natürliches Frühwarnsystem - wofür, das erfahren Sie hier!

Viele sind den silbrig-schimmernden Insekten womöglich schon begegnet - meistens nachts. Kaum wird das Licht angeknipst, rennen sie los und verstecken sich in Ritzen, unter dem Badvorleger oder hinter Bodenleisten. Genau dort, wo sie sich auch tagsüber aufhalten, denn Silberfischchen sind nachtaktiv. Weil sie es feucht und warm mögen, sind sie am häufigsten in Badezimmern oder Waschküchen anzutreffen. Hier finden sie auch genug zu fressen: Hautschuppen, Haare, Schimmelpilze, Überreste anderer Insekten oder Tapeten samt Kleister. Kurz: Stärke und Zucker. Was sie ebenfalls gerne fressen: Leim und das Papier von Büchern.

Was sind Silberfischchen?

Das Wichtigste vorweg: Silberfischchen sind grundsätzlich harmlos. Sie übertragen weder Krankheiten noch stechen, beißen oder greifen sie sonst irgendwie den Menschen an. Sie sind einfach stille Überlebenskünstler und das seit 300 Millionen Jahren. Die "lebenden Fossilien“ sind flugunfähige Insekten mit Panzerschuppen, sechs Beinen und fünf Fühlern.

Warum habe ich Silberfischchen?

Auch wenn die Tiere harmlos sind, ist es nachvollziehbar, dass Sie sie nicht unbedingt als dauerhaften Untermieter im Bad oder in der Küche antreffen wollen. Wenn der Befall rapide angestiegen ist, sollte Ihre erste Maßnahme die Ursachenbekämpfung sein. Es gibt nämlich zwei Hauptgründe, warum Silberfischchen in die Wohnung kommen: Feuchtigkeit und Schimmel. Wenn Sie sich also fragen, warum Sie Silberfischchen im Badezimmer, WC oder in der Küche haben, lautet die Antwort meist: in Ihren vier Wänden ist es schlicht und einfach zu feucht. Kontrollieren Sie Ihre Wohnung in Folge auch auf Schimmelbefall!

Wie kommen Silberfische ins Haus?

Silberfischchen leben zum Beispiel auf der Hausfassade. Hat man nun Fenster länger gekippt, kommen sie in die Wohnräume und nisten sich hier hinter Sockelleisten, Tapeten oder in kleinen Ritzen und Spalten ein. Gerade im Herbst und Winter fühlen sie sich drinnen besonders wohl, weil die Luftfeuchtigkeit in den Wohnräumen höher ist als sonst. Es hilft nur eines: konsequent stoßlüften!

Soforthilfe: Welche Köder und Fallen helfen?

Die natürlichen Feinde der Tierchen sind Ohrwürmer und Spinnen. Will man Silberfischchen schnell bekämpfen, setzen die meisten von uns aber wohl eher auf Lockfallen aus dem Handel, zum Beispiel Klebefallen mit Duftstoffen, die so lange aufgestellt werden, bis keine Tierchen mehr kleben bleiben. Die Duftköder sind einfach zu nutzen und auch für Haustiere relativ sicher. Kaufen Sie aber bitte keine Fallen mit Insektiziden und auch keine Giftsprays oder Salmiak-/Ammoniakwasser.

Welche Hausmittel bekämpfen Silberfischchen?

Es gibt einfache und effektive Hausmittel gegen Silberfischchen: Bestreichen Sie z. B. ein Stück Zeitung, Stoff oder ähnliches mit Honig. Die Insekten werden durch das Süße angelockt und bleiben kleben. Das Gleiche passiert bei einem Klebestreifen, der zuvor mit Zucker präpariert wurde. Und auch den Alleskönner unter den Hausmitteln können Sie einsetzen: Mischen Sie Backpulver mit etwas Zucker und nutzen Sie es als Lockmittel für die Silberfische.

Wie alt werden Silberfischchen?

Die Silberfischchen leben rund 2 bis 5 Jahre, wobei die Temperatur und die relative Luftfeuchtigkeit eine große Rolle spielen. Optimal sind Temperaturen zwischen 22 und 27 Grad Celsius und eine Feuchtigkeit der Luft über 75 Prozent. Fühlen sie sich wohl, können die Weibchen laut einer Studie der University of California über 30 Eier auf einmal produzieren. Je nach Temperatur dauert es bis zu sechs Wochen, bis die Nymphen schlüpfen. Bis diese dann ausgewachsene Tiere sind, vergehen 90 bis 120 Tage.

AutorIn:
Datum: 23.11.2022
Kompetenz: Schädlingsbekämpfung

Inspiration & Information abonnieren - mit dem wohnnet Newsletter

Weitere Artikel aus dem Channel Schädlinge und Nützlinge

c12/shutterstock.com

Schädlinge und Nützlinge

Blattläuse, Schnecken & Co: Häufige Gartenschädlinge

Fliegen, Würmer, Käfer, Spinnen: Schädlinge im Garten oder in Zimmerpflanzen wollen wir nicht. Sie zerstören ...

Rudmer Zwerver/shutterstock.com

Schädlinge und Nützlinge

Wühlmäuse: So werden Sie die Schädlinge los

Wühlmäuse arbeiten unterirdisch, lassen sich nur ungern blicken und sind schwer zu fangen. Was kann man also gegen ...

Gayvoronskaya_Yana/shutterstock.com

Schädlinge und Nützlinge

Knoblauch als natürlicher Schädlingsbekämpfer

Als natürliches Antibiotikum ist er vielen bereits bekannt. Doch Knoblauch ist nicht nur ein gesundes Lebensmittel, ...

Dieter Hawlan/shutterstock.com

Schädlinge und Nützlinge

Mückenalarm: So können Sie sich schützen

Der Hochsommer ist die aktivste Zeit der Stechmücken. Ideales Brutklima sind starke Regenfälle gefolgt von Hitze, ...

Eileen Kumpf/Adobe Stock

Schädlinge und Nützlinge

Schon mal was von der Mauerbiene gehört?

Eine umherschwirrende Mauerbiene ist ein untrügliches Zeichen für den Frühling. Wie Sie sie erkennen und was es ...

IVÁN VIEITO GARCÍA/stock.adobe.com

Schädlinge und Nützlinge

Aliens in unseren Gärten

Neue Schädlinge, von Insekten über Mikroorganismen bis zu giftigen Pflanzen, gefährden die Pflanzengesundheit in ...

Africa Studio/shutterstock.com

Schädlinge und Nützlinge

Summen am Balkon. Eigene Bienen, eigener Honig

Eigener Honig vom Balkon? Das geht! Immerhin suchen Bienen ihr Futter selbständig und haben auch kein Problem, wenn ...

tektur/shutterstock.com

Schädlinge und Nützlinge

Insektenhotel aufstellen: Unterschlupf für viele Nützlinge

Insektenhotels sind ein künstlich geschaffener Nist- und Überwinterungsplatz für Nützlinge verschiedenster Art. ...