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Engerlinge im Garten: Was tun?

Engerlinge sehen nicht schön aus – aber sind sie tatsächlich immer schädlich? Hier erfahren Sie, wie Sie nützliche von schädlichen Arten unterscheiden können und was wirklich gegen Engerlinge im Garten hilft!

Sie sind gerade dabei, den Garten umzugraben, da entdecken Sie sie: dicke weißliche Larven, die sich durch die Erde graben und an den Wurzeln Ihrer Pflanzen nagen. Kein erfreulicher Anblick – doch trotz Ihres unappetitlichen Äußeren stellen Engerlinge in der Regel keine schwerwiegende Gefahr für den heimischen Garten dar, solange man sich rechtzeitig um sie kümmert.

Woran kann man Engerlinge erkennen?

Sie sind sich nicht sicher, was Sie in Ihrem Garten entdeckt haben? Kein Grund zur Sorge: Engerlinge sind in der Regel einfach zu identifizieren. Es handelt sich dabei um dicke, fleischige Larven, die eine stattliche Länge von bis zu zehn Zentimetern erreichen können. Im Vergleich zu kleineren Käfern sind sie daher einfach zu erkennen, wenn Sie an die Oberfläche kommen. Die meisten Arten sind weißgrau bis bräunlich gefärbt – manche können aber auch deutlich dunkler ausfallen und sehen teilweise sogar ganz schwarz aus. Ein deutliches Erkennungszeichen für Engerlinge ist ihr stark ausgeprägter Kopf, hinter dem sich sechs Beinchen befinden – Engerlinge erinnern dadurch ein wenig an fleischige Shrimps. Ihr Hinterteil ist allerdings deutlich verdickt und sieht manchmal beinahe glasig aus.

Sind Engerlinge gefährlich?

Engerlinge sind vielleicht nicht gerade hübsch, aber sie sind für Menschen völlig ungefährlich. Bei Pflanzen sieht die Lage anders aus – manche Sorten von Engerlingen, wie zum Beispiel die Larven des Brachkäfers, des Gartenlaubkäfers und des Maikäfers können zu einer regelrechten Plage für den Garten werden. Auf der Suche nach Nahrung graben sich diese Engerlinge durch das Erdreich und bedienen sich dabei gern an den leckeren Wurzeln so mancher Pflanzen. Fressen sie zu viel davon, kann die ganze Pflanze absterben. Ein starker Engerlingsbefall kommt allerdings sehr selten vor. Wenn Sie die eine oder andere Larve in Ihrem Beet entdecken, ist dies also in der Regel kein Grund zur Sorge.

Gibt es Engerlinge, die nützlich sind?

Tatsächlich ist nicht jede Art von Engerling schädlich für den Garten. Manche Larven leisten sogar einen nützlichen Beitrag! Das betrifft vor allem die Engerlinge des Rosenkäfers und des Nasenkäfers, die sich ausschließlich von abgestorbenen Pflanzenteilen ernähren. Dadurch fördern Sie die Bildung von besonders nährstoffreichem Humus, was sie vor allem im Kompost zu nützlichen Gartenbewohnern macht.

Wie kann man nützliche von schädlichen Engerlingen unterscheiden?

Leider ist es nicht immer einfach, den Unterschied zwischen nützlichen und schädlichen Engerlingen zu erkennen. Bei Nashornkäfern kann die Größe ein wichtiger Anhaltspunkt sein – denn mit bis zu stolzen 10 Zentimetern können Nashornkäfer-Engerlinge mehr als doppelt so groß als andere Arten werden. Die Larven ähneln sich äußerlich allerdings stark, weshalb es zu Verwechslungen kommen kann. Deshalb kann bei der Bestimmung der Krabbel-Test hilfreich sein: Legen Sie die Engerlinge dazu auf einen flachen Untergrund. Schädliche Engerlinge versuchen in der Regel, in der Bauchhaltung zu entkommen. Nützliche Sorten strecken sich und versuchen, auf dem Rücken davonzukriechen, wobei sie Ihre Beine in die Luft strecken.

Was kann man gegen Engerlinge im Garten tun?

Sie haben schädliche Engerlinge in Ihrem Beet entdeckt? Auch wenn die Tierchen in der Regel keine riesige Bedrohung für Ihren Garten darstellen, ist es ratsam, schnell zu handeln, um Schäden an den Wurzeln der Pflanzen zu vermeiden. Auch beim Gemüseanbau sollten Sie ein Auge auf Engerlinge haben, denn diese knabbern auch gerne an unseren Nutzpflanzen, wie zum Beispiel an Karotten. Um Engerlinge loszuwerden, gibt es verschiedene Taktiken:

  1. Entfernen Sie die Engerlinge mit der Hand

Da Engerlinge relativ groß sind, kann man sie oft einfach mit der Hand einsammeln und anschließend entfernen. Vor allem nach dem Regen kommen die Tierchen gern an die Oberfläche und lassen sich prima aufheben. Außerdem empfiehlt es sich, die Erde rund um die betroffenen Pflanzen umzugraben. So können Sie auch Larven finden, die sich in tieferen Schichten eingenistet haben.

  1. Setzen Sie Nematoden ein

Bei Nematoden handelt es sich um kleine Fadenwürmer, die man im Gartencenter kaufen und sogar im Internet bestellen kann. Diese können Sie einfach in ihrem Garten ausstreuen und sie erledigen die Arbeit von selbst. Denn bei Nematoden handelt es sich um winzige Parasiten, die Engerlinge – und andere Schädlinge – als Wirt benutzen. Für Menschen und Haustiere sind die kleinen Würmchen übrigens völlig unschädlich. Nematoden stellen also eine gute umwelt- und gesundheitsschonende Alternative zu chemischen Pestiziden dar.

  1. Bauen Sie eine Engerlingsfalle

Engerlingsfallen sind eine praktische Möglichkeit, die Larven von Ihrem Blumenbeet wegzulocken. Um eine Falle zu bauen, benötigen Sie ein großes Gefäß, wie zum Beispiel einen Wassereimer. Füllen Sie diesen mit Kompost und graben Sie ihn dann etwa einen halben Meter tief in die Erde ein. Auf Engerlinge wirkt diese Falle unwiderstehlich und sie werden lieber dort ihre Zeit verbringen, anstatt sich durch Ihr Gemüsebeet zu graben. Im Frühjahr sollte die Engerlingsfalle gewechselt werden.

Wie kann man Engerlingen vorbeugen?

Was Schädlinge betrifft, ist Vorsicht besser als Nachsicht. Auch Engerlingen können Sie mit ein paar einfachen Kniffen vorbeugen. Folgende Tipps können dabei helfen, Engerlinge langfristig aus Ihrem Garten fernzuhalten:

  1. Die richtigen Blumen halten Engerlinge fern

Engerlinge sind zwar nicht gerade wählerisch, wenn es um ihre Nahrung geht, aber ein paar Pflanzen können die Larven ganz und gar nicht ausstehen. In einem Gemüsebeet empfiehlt sich Knoblauch, um die Schädlinge abzuschrecken. Der ist für Engerlinge zwar nicht giftig, schmeckt ihnen allerdings ganz und gar nicht und sorgt dafür, dass die Tierchen abziehen. Im Blumenbeet sind Rittersporn und Geranien die richtige Wahl – diese Pflanzen sind für Engerlinge nämlich giftig und halten sie effektiv fern.

  1. Auf Bodengesundheit achten

Mit einem gesunden Gartenboden sorgen Sie effektiv gegen Engerlinge vor. Achten Sie auf eine gute Drainage in Ihren Beeten und passen Sie darauf auf, dass die Erde mit genügend Nährstoffen versorgt ist. Auch eine gute Rasenpflege ist für die Vorbeugung gegen Engerlinge wichtig. Der Rasen sollte zwar regelmäßig gemäht werden, allerdings nicht zu kurz, denn ein dichter Rasen macht es den Schädlingen schwieriger, ins Erdreich vorzudringen.

  1. Nützlinge willkommen!

Engerlinge haben viele natürliche Fressfeinde – das können Sie sich zu Nutzen machen. Fördern Sie nützliche Tiere wie Insekten, Vögel oder Igel in Ihrem Garten. Stellen Sie dazu zum Beispiel ein paar Nistkästen auf. Für die Tiere sind Engerlinge ein leckerer Snack und Sie können von einem schädlingsfreien Garten profitieren.

AutorIn:
Datum: 18.07.2023
Kompetenz: Garten und Zaun

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