Blattläuse, Schnecken & Co: Häufige Gartenschädlinge
Fliegen, Würmer, Käfer, Spinnen: Schädlinge im Garten oder in Zimmerpflanzen wollen wir nicht. Sie zerstören unsere Blumen, beschädigen die Ernte oder gefährden sogar unsere Gesundheit. Hier ein paar der wichtigsten, am häufigsten vorkommenden Übeltäter.
Schädlinge im Garten sind unangenehme Begleiter und selbst für den größten Tierfreund eine lästige Angelegenheit. Manche von ihnen machen sich am Wurzelwerk zu schaffen, andere befallen die Früchte, wieder andere die Blätter. So sind nicht nur Blumen und Sträucher in Gefahr, auch die Obst- oder Gemüseernte kann empfindliche Einbußen erleiden. Damit Sie wissen, mit welchen Feinden Sie es möglicherweise zu tun haben können, stellen wir Ihnen die schlimmsten Übeltäter vor.
Apfelwickler
Der Apfelwickler ist ein unscheinbarer, graubraun gemusterter Schmetterling (Flügelspannweite 16-20mm) mit einem charakteristischen bronzefarbenen Fleck an den Flügelspitzen. Seine Raupen fressen sich in die Äpfel und lassen diese frühzeitig vom Baum fallen. Im Obst selbst ist dann im wahrsten Wortsinne der Wurm drinnen. Dem Apfelwicklers ganz ähnlich sind der Apfelschalenwickler und der Pflaumenwickler.
Blattläuse
Blattläuse kommen nahezu überall vor, egal ob in der Wohnung, im Gewächshaus oder im Garten. Meistens sind sie kleiner als 2 mm und können grün, gelb oder bräunlich bis schwarz gefärbt sein. Sie saugen die Blattunterseiten, junge Triebe oder Triebspitzen ab – einige Arten auch Blüten und Wurzeln. Dadurch wird das Pflanzengewebe angegriffen, was sich durch Kräuselungen bemerkbar macht. Beim Saugen sondern Blattläuse den sogenannten Honigtau ab, eine klebrige Substanz, welche die Blätter überzieht, Pilzbefall begünstigt und die Atmung der Pflanzen beeinträchtigt.
Buchsbaumzünsler
Der Zünsler (eine Falterart) ist ein sogenannter Neobiota, also eine eingeschleppte Art, die bei uns ursprünglich nicht zu Hause ist. Dem Buchsbaum aber ist die ostasiatische Herkunft seines ärgsten Feindes relativ egal. Ein Befall mit dieser Falterraupe ist aber nicht selten sein Todesurteil. Achtung: Auch wenn Sie keinen Buchsbaum im Garten stehen haben, der Zünsler findet auch andere Pflanzen toll.
Drahtwürmer
Drahtwürmer sind die Larven vom Schnellkäfer, sie fressen die Wurzeln und teilweise auch Früchte der meisten Rüben und Knollen an und sind sehr schwer zu bekämpfen. Eine Drahtwurmbefall bemerken Sie, so Sie nicht die Tierchen selbst entdecken, an den typischen Fraßgängen, die in den Knollen zu finden sind. Drahtwürmer-Befall ist spezifisch für einzelne Felder. Ihre Entwicklungsdauer beträgt zwei bis fünf Jahre, die Larven sind also während des ganzen Jahres im Boden zu finden.
Engerlinge
Als Engerlinge werden die Larven der Blatthornkäfer (u.a. Maikäfer) bezeichnet. Die Larven selbst sind weiß bis cremefarben und gut an ihrer C-förmigen Gestalt erkennbar. Sie gehören zu den wohl am meisten gefürchteten Schädlingen im Garten und Gemüsebeet. Bevorzugte Speise ist das Wurzelwerk verschiedener Pflanzen, was bis zum Absterben der angegriffenen Botanik führen kann.
Nacktschnecken
Kein zarter Setzling ist vor ihnen sicher! Ein Ärgernis für alle HobbygärtnerInnen, die sich schon auf den selbstgezogenen Salat freuen. Schnecken lieben es feucht-warm und ihr Hunger ist enorm. Nach einem Sommergewitter können sie regelrecht zur Plage werden.
Kohlweißling und andere Kohlschädlinge
Neben den Raupen des Großen Kohlweißlings und des Kleinen Kohlweißlings, gibt es noch die Kohleule und den Kohlzünsler. Die Raupen dieser Schmetterlingsarten fressen die äußeren Kohlblätter bis auf die Blattrippen ab. Manche dringen sogar bis in den Kohlkopf selber vor, wobei die Fraßlöcher schnell zu potentiellen Fäulnisfallen werden.
Rüsselkäfer
Die Rüsselkäfer sind eine eigene Familie in der Ordnung der Käfer. Meist etwa 1 cm groß und eher dunkel gefärbt. Das typische Merkmal ist der breite Rüssel, der je nach Art unterschiedlich ausgebildet ist. Ihre Larven schädigen den Boden durch Wurzelfraß, die Käfer selbst nehmen sich die Blätter vor (gut zu erkennen an den halbmondförmig eingefressenen Buchten).
Spinnmilben
Kleine weiße Flecken und Gespinste an den Blättern sind ein typischen Anzeichen für einen Befall mit Spinnmilben. Diese gerade einmal einen halben Millimeter großen Spinnentierchen setzen sich wie die Blattläuse an die Blätter und Stängel, und beginnen die Pflanze auszusaugen. Während des Saugvorganges können sogar Viren übertragen werden. Spinnmilben kommen bei Zimmerpflanzen genauso vor wie bei Gartenpflanzen.
Trauermücken
Die kleinen schwarzen Fliegen kommen besonders in der Erde von Zimmerpflanzen vor, dort sind sie im Gegensatz zur freien Natur auch tatsächlich Schädlinge. Während sie draußen zu den wichtigsten Laubzersetzern überhaupt gehören, werden sie in Blumentöpfen schnell zur Last. Trauermücken fühlen sich besonders in warmer, feuchter Umgebung wohl und fliegen typischerweise in Schwärmen auf, sobald man die Zimmerpflanze gießt oder bewegt. Achtung: Nicht übergießen – wenn ein Befall von Trauermücken da ist, lassen Sie die Zimmerpflanze recht trocken werden und wechseln Sie bei Bedarf überhaupt die Erde aus.
Weiße Fliegen
Sie sind nahe Verwandte der Blattläuse und befallen vor allem Gemüse in Gewächshäusern. In erster Linie befallen Weiße Fliegen Gurken, Bohnen, Tomaten, Kohl. Auch Zierpflanzen und Balkonblumen mögen sie. Die Fliege legt ihre weißen Larven an der Unterseite von Blättern ab, dort können sie auch mit freiem Auge ausgemacht werden. Die Pflanzen werden von den Schädlingen ausgesaugt und so geschädigt. Interessant: ein natürlicher Feind der Weißen Fliege ist die Schlupfwespe.
Wespen
Kein Schädling im klassischen Sinne, allerdings beim Frühstück im Freien äußerst unangenehm und nicht nur für Allergiker eine Gefahr. Haben die Wespen ihr Nest direkt am Haus gebaut, muss eingegriffen werden.
Woll- oder Schmierläuse
Weibliche Woll- oder Schmierläuse sind 3-5 mm lang, mit einem gelblich-braunen Wachsüberzug. Am Rand befinden sich borstenartige Wachsfortsätze. Die Männchen wiederum sind geflügelt und daher vom Aussehen deutlich unterscheidbar.
Wühlmäuse
Die Wühlmaus gräbt sich vorrangig durch das Erdreich, wo sie große Schäden am Wurzelwerk der Pflanzen anrichtet. Ebenso lästig sind die Erdhaufen, die sie zurücklässt. Auf den ersten Blick lassen ihre Schäden sie mit einem Maulwurf verwechseln. Der jedoch gehört zu den Nützlingen im Garten.