© area1964/stock.adobe.com

Dachstuhl: Welche Konstruktionsarten gibt es?

Der Dachstuhl wird hierzulande in den allermeisten Fällen aus Holz gebaut, die Dachform bestimmt seine Konstruktion. Am häufigsten wird sich für einen Dachstuhl als Sparrendach, als Pfettendach oder als Kehlbalkendach entschieden. Unterschieden wird zusätzlich zwischen „stehendem Stuhl“ und „liegendem Stuhl“ sowie „Hängewerk“ und „Sprengwerk“.

Was ist ein liegender Dachstuhl?

Bei einem liegenden Dachstuhl sind die Dachsparren parallel zur Längsachse des Gebäudes ausgerichtet. Die Sparren erstrecken sich von einer Giebelseite zur anderen und bilden ein Dach in Form eines Giebeldachs oder eines Satteldachs. Dies ist die gebräuchlichste Art von Dachstuhl und wird oft bei Häusern mit geneigten Dächern verwendet.

Was ist ein stehender Dachstuhl?

Bei einem stehenden Dachstuhl sind die Dachsparren senkrecht zur Längsachse des Gebäudes ausgerichtet. Dies bedeutet, dass die Sparren auf den seitlichen Wänden des Gebäudes ruhen und sich in der Mitte des Gebäudes treffen. Der Raum unter einem stehenden Dachstuhl kann oft frei von störenden Sparren sein, was ihn für Dachböden oder zusätzlichen Wohnraum geeignet macht.

Was ist ein Sparrendachstuhl?

Das Satteldach ist die in Europa am häufigsten anzutreffende Dachform. Der Dachstuhl wird als Sparrendach oder als Pfettendach ausgeführt. Das Sparrendach besteht aus paarweise angeordneten Balken (Sparren), die gegeneinander geneigt am First gelenkig miteinander verbunden werden. Die Sparren leiten die Dachlasten über nicht verschiebbare Fußpunkte (Auflager) in die tragenden Teile des Gebäudes, sprich Ringbalken oder Kniestock. Da ohne störende Stützbalken ausgeführt, lässt der Sparrendachstuhl die Fläche im Innenraum optimal nutzen. An den Kehlbalken kann eine Innenverkleidung, z. B. mit Gipskartonplatten, befestigt werden.

Was ist ein Pfetten-Dachstuhl?

Wenn mehrere Träger die Sparren unterstützen, spricht man vom Pfettendach. Diese Konstruktion erlaubt größere Spannweiten, ein Kniestock ist nicht nötig, da die Kraft über die einfach, doppelt oder mehrfach nebeneinander ausgeführten Pfosten auf die tragenden Innenwände abgeführt wird. Ein Pfettendach kann flacher als ein Sparrendach ausgeführt werden.

Was ist ein Kehlbalken-Dachstuhl?

Das Kehlbalkendach hat gegenüberliegende Sparren, die über den Kehlbalken miteinander verbunden werden. Der Dachraum ist frei von Stützen. Ein Kehlbalkendach ist dann die richtige Wahl, wenn die Sparren die Länge von 4,50 Metern überschreiten. Bei einer maximalen Sparrenlänge von acht Metern ergibt sich eine Hausbreite von höchstens 13 Metern. Will man den Dachraum später ausbauen, sollten die Kehlbalken mindestens 2,8 Meter über der Decke liegen. So ist nach Herstellung des Fußbodens und der Deckenbeplankung noch eine Raumhöhe von 2,6 Metern möglich.

AutorIn:
Datum: 28.09.2023
Kompetenz: Dachdeckung und Dachausbau

Inspiration & Information abonnieren - mit dem wohnnet Newsletter

Weitere Artikel aus dem Channel Dach

 rayman7/stock.adobe.com

Dach

Wie Sie Ihr Dach gegen Sturm absichern

Windstärken von 8 und mehr führen in Österreich immer häufiger zu abgedeckten Dächern. Welche besonders ...

Ralf Geithe/stock.adobe.com

Dach

Die besten Dachtrittsysteme für Ihr Dach

Für eine möglichst risikofreie Dachbegehung sollten Sie als Hausbesitzer keinesfalls auf einen sicheren ...

sculpies/shutterstock.com

Dach

Welche Aufgaben übernimmt der Dachdecker?

Zu den traditionellen Dacharten gehört das Steildach mit Eindeckung aus Dachziegeln. Falls Sie sich für ein ...

Martin Croce

Dach

Blech: Das Leichtgewicht fürs Dach!

Für viele ist Blech nicht unbedingt die erste Wahl für eine neues Dach, aber warum eigentlich? Erfahren Sie bei uns ...

Photographee.eu/shutterstock.com

Dach

Dachgeschoß kühl halten - Die besten Tipps

Gerade am Dachboden kann die Hitze des Sommers zum Problem werden. Informieren Sie sich darum schon vor dem ...

Alexander Piragis/shutterstock.com

Dach

Schneelast auf Dächern: Zonen und Normen in Österreich

Haben Sie die Schneelasten auf Ihrem Dach im Griff? Ein Wiener Ingenieurbüro bietet ein Internet-Programm zur ...

Dario Lo Presti/shutterstock.com

Dach

Sturm, Schnee, Eis. Das Dach will geschützt sein

Fliegende Dachpfannen, Flachdächer, die sich anheben und Schneeplatten, die ganze Regenrinnen inklusive Fallrohr ...

AndreasHafenscher

Dach

Dachform Nummer 1: Das Steildach

Ganze 86 Prozent der Österreicher sehen das Steildach als die ideale Dachform an. Das ergibt zumindest eine Umfrage ...