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Förderungen für Hausbau zurück gegangen

Während der Geschoßwohnbau boomt und die Wohnbauförderung dafür um 20 Prozent anstieg, werden laut Studie immer weniger Förderungen für den privaten Hausbau vergeben. Die Zahlen zeigen einen historischen Tiefstand.

Laut Studie des Institut für Immobilien, Bauen und Wohnen (IIBW) wurden 2013 insgesamt 46.000 Wohnungen in neuen Wohngebäuden baubewilligt. Inklusive Bewilligungen aus Sanierungen und in gemischt genutzten Neubauten wurden mehr als 60.000 Bewilligungen erteilt - die höchste Neubauleistung seit fast 20 Jahren. Der Neubau liegt damit in den meisten Bundesländern nahe am Wohnungsbedarf, teilweise auch darüber, wie aus der Untersuchung hervor geht.

Boom im Geschoßwohnbau

Positiv entwickelte sich vor allem der Geschoßwohnbau mit 24.100 Zusicherungen. Das ist fast ein Viertel mehr als der Zehnjahresdurchschnitt und reicht an die Boomphasen der 1990er Jahre heran, wie Studienautor Wolfgang Amann feststellt. Unter den österreichischen Bundesländern hatten 2013 Salzburg und Wien (je 6,9) sowie die Steiermark und Tirol (je 5,9) bezogen auf die Einwohnerzahl, überdurchschnittliche Neubauvolumina. Die Wiener Neubauleistung etwa, lag in dem Jahr fast beim doppelten Wert der Vorjahre. Im Jahresabstand stieg die großvolumige Neubauförderung um nicht weniger als 20% an und lag mit 1.470 Mio. Euro auch deutlich über dem langjährigen Durchschnitt.

Förderungen für Hausbau auf Tiefstand

Demgegenüber erodierte die Förderung des Eigenheims weiter um fast ein Viertel und liegt mit 180 Mio. Euro mittlerweile bei nur mehr einem Bruchteil des großvolumigen Neubaus. Gingen bis in die 1990er Jahre noch knapp 30% der Neubauförderung an Eigenheime, sank der Anteil in den 2000er Jahren auf 20% und liegt nunmehr bei mageren 11%. Die Eigenheimförderung sank auf ein historisches Tief von nur noch 6.200 Zusicherungen, was etwa der Hälfte der bis Mitte der 2000er erreichten Förderungsleistung und gegenüber dem Vorjahr einen fortgesetzten Rückgang um mehr als 20% entspricht. Der „Förderungsdurchsatz“ (Verhältnis von Förderungszusicherungen zu Baubewilligungen) stieg im Geschoßwohnbau leicht auf 65%, während er bei Eigenheimen mittlerweile bei unter 40% liegt. "Lenkungseffekte der Wohnbauförderung zu Energie- und Flächeneffizienz gehen so verloren", sagt Amann.

Sanierungsförderung leicht rückläufig

Die Sanierungsförderung (objekt- und subjektseitig) war 2013 um 4% rückläufig. Mit Ausgaben von 690 Mio. Euro lag sie laut Studie unter dem fünfjährigen (-6%), aber über dem zehnjährigen Durchschnitt (+6%). Besonders deutlich rückläufig waren Salzburg und das Burgenland (-41% bzw. -21% zum Fünfjahresdurchschnitt), während Oberösterreich und Kärnten im mittelfristigen Vergleich steigende Sanierungsausgaben zeigten (+15 bzw. +12%).

Eigenheime zurück holen

Andreas Pfeiler, Geschäftsführer des Fachverbandes der Stein- und keramischen Industrie, der die Studie gemeinsam mit der ARGE Eigenheim beauftragt hat: „Es ist grundsätzlich von großer Bedeutung, dass die Eigenheime wieder zurück in die Förderung geholt werden. Aufgrund der steigenden Nachfrage und der steigenden Preise besteht die Notwendigkeit, dass die Mittel zweckgebunden dort eingesetzt werden, wofür sie vorgesehen sind. Außerdem zeigt sich einmal mehr, wie wichtig auch der Sanierungsscheck ist und dass dieser jedenfalls - und möglicherweise auch in einer erweiterten Form - die nächsten Jahre weiterzuführen ist.“

Förderungsleistung der Länder

2013 lagen die Ausgaben der Länder für die Wohnbauförderung bei 1.710 Mio. Euro, ein Anstieg um fast 150 Mio. Euro (+6% gegenüber 2012). Dies entspricht annähernd dem fünf-, wie auch dem zehnjährigen Durchschnitt (nominell). Die Wohnbauförderungsausgaben 2013 beinhalten Objektförderungen im Neubau (Geschoßwohnbau ca. 1.470 Mio. Euro = 54%, Eigenheime ca. 180 Mio. Euro = 7%) und in der Sanierung (ca. 680 Mio. Euro = 25%), sowie Subjektförderungen in Form von Wohnbeihilfen, Eigenmittelersatzdarlehen und allgemeiner Wohnbeihilfe (360 Mio. Euro = 13%).

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Datum: 04.09.2014

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