Dank Städte: Immobilienmarkt zeigt keine Schwäche
Laut Maklernetzwerk Re/Max wechselten 2017 Immobilien im Wert von 28,1 Milliarden Euro den Besitzer, ein Plus von 4,7 Prozent gegenüber dem Jahr 2016. Besonders in den Städten herrschte Dynamik. Für die teuerste Immobile wurden übrigens 57 Millionen Euro hingeblättert.
Analysiert hat das Netzwerk gemeinsam mit den Datenexperten von Immo-United einmal mehr alle öffentlich zugänglichen Kaufverträge aus dem letzten Kalenderjahr. In ihrer Bilanz stehen nun 121.171 registrierte Immobilienverkäufe, die über 28 Milliarden Euro hereingespielt haben. Damit wurde die Zahl der Verkäufe im Vergleich zum bisherigen Rekordjahr 2016 nur minimal (minus 0,2 Prozent) unterschritten, der Handelswert stieg im Jahresvergleich aber um satte 4,7 Prozent. „Der Immobilienmarkt brummt noch immer auf sehr hohem Niveau, jedoch wie von uns mehrfach prognostiziert ohne eine weitere mengenmäßige Steigerung“, meinte Re/Max Austria Bernhard Reikersdorfer bei der Präsentation der Zahlen.
Auf Wien entfielen laut ImmoSpiegel 2017 Wien rund 21.400 Transaktionen, bewegt wurden dort laut Maklergruppe rund 8,8 Milliarden Euro. Aber auch in Graz mit rund 5.600 Objekten (1,3 Milliarden Euro), Salzburg (2.100 Verbücherungen, 770 Millionen Euro), Innsbruck (2.000 Kaufverträge mit 610 Millionen Euro) und Linz (1.800 Immobilien, 470 Millionen Euro) war viel Bewegung zu verzeichnen, wie aus dem aktuell publizierten Report hervorgeht.
Starke Bewegung in Städten und im Speckgürtel
Auch die Speckgürtel der Landeshauptstädte waren überdurchschnittlich nachgefragt: Innsbruck-Land meldete 2.800 Transaktionen, Graz-Umgebung 2.500. Im Ballungsraum der Bundeshauptstadt hatte nach dem Wegfall des Bezirks Wien-Umgebung nun Mödling mit über 2.000 Verbücherungen die Nase vorn. Salzburg-Umgebung meldet 2.200, Baden rund 2.200 Verkaufsabschlüsse. In Linz-Land wurden 2.000 Deals in das Grundbuch eingetragen, Villach (Stadt und Land) meldete 1.900 Transaktionen. Dahinter folgten Gänserndorf, Tulln und Wels. Auch der Bezirk Vöcklabruck, obwohl nicht in unmittelbarer Nähe zu einer Landeshauptstadt, war bei der Anzahl Transkationen im Spitzenfeld angesiedelt.
Das Ranking der umsatzstärksten Bezirke außerhalb der großen Städte führte Innsbruck-Land mit 740 Millionen Euro an; gefolgt von Mödling (690 Millionen Euro), Salzburg-Umgebung (660 Millionen Euro), Kitzbühel (610 Millionen Euro), Graz-Umgebung mit 500 Millionen Euro und Linz-Land mit 500 Millionen Euro.
In Wien wurden die meisten Transaktionen in Favoriten verzeichnet. Die Masse an Verkäufen – rund 2.100 Unterschriften wurden hier registriert – schlägt sich auch im Ranking nach dem verkauften Immobilienwerten nieder. Hier rangiert der zehnte Bezirk mit 840 Millionen ebenfalls ganz oben. Es folgten die Donaustadt mit 770 Millionen Euro, Landstraße (680), Liesing (560) und Döbling (530).
In der Inneren Stadt machte der Verkaufswert trotz geringer Bewegung aber astronomischen Preisen immerhin noch 500 Millionen Euro aus. Das brachte in der Verkaufswertstatistik für Wien immerhin Platz sechs im Bezirksranking. Übrigens: Acht der teuersten verbücherten Immobilien-Verkäufe in Österreich 2017 entfielen auf die Bundeshauptstadt. Die Liste führt ein innerstädtisches Grundstück in Wien um 57 Millionen Euro an. Es folgen ein Bürokomplex um 55 Millionen Euro, zwei Zinshäuser, ein Palais und ein Büro- und Geschäftsgebäude.
Wenig Bewegung an absoluten Hotspots und in der Peripherie
Betrachtet man hingegen die Zahl der Transaktionen hält das Zentrum Wiens unter allen Bezirken Österreichs mit 211 verbücherten Immobilienverkäufen die rote Laterne. Die zweitwenigsten Verbücherungen verzeichnete laut ImmoSpiegel die ebenso angebotsarme Josefstadt. Dann folgen schon Bezirke in wenig gefragten und in peripheren Regionen wie Tamsweg (290), Scheibbs (320), Lilienfeld (297), Eferding (330) und Hermagor mit 330 Verbücherungen.
Positiver Ausblick auf 2018
Für 2018 bleibt Reikersdorfer guter Dinge. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen seien noch immer gut. Folglich rechnet er mit einem guten Immobilienjahr. „Im Regierungspapier finden sich auch einige Aspekte, die den Immobilienmarkt positiv beeinflussen können, vorausgesetzt, sie werden auch wirklich umgesetzt. Ob geplante Maßnahmen allerdings bereits im Jahr 2018 kommen werden, bleibt abzuwarten.“