Sträucher im Garten - mehr als nur Sichtschutz!
Erst Sträucher machen Ihren Garten komplett. Wir sagen Ihnen alles zu Standorten, Sorten, Pflege und Schneiden dieser vielfältig einsetzbaren Gartenpflanzen.
Was Sträucher von Bäumen unterscheidet, ist, dass sie nicht nur einen Stamm ausbilden, sondern mit vielen Verzweigungen von der Basis austreiben. Daher sind sie von unten weg belaubt und eignen sich wunderbar als grüne Sicht-, Wind-, und Lärmschutzhecken, als grüne Grundgrenze oder einfach als Gestaltungselement.
Sie sind so vielfältig einsetzbar, dass sie in kaum einem Garten fehlen. Wie bei allen anderen Pflanzen auch, muss bei der Pflege von Sträuchern auf Licht, Nährstoffe und Bodenbeschaffenheit geachtet werden. Der tatsächliche Pflegeaufwand variiert je nach Gehölz. Viele Ziersträucher sollten beispielsweise regelmäßig geschnitten werden, um einen schönen Wuchs und eine volle Blütenpracht sicherzustellen. Gehören Sie zu jenen Gärtnern, die nicht allzu viel Zeit in die Pflege ihrer Sträucher investieren wollen, dann greifen Sie am besten zu Gehölz, das in seiner natürlichen Wuchsform am schönsten aussieht, wie zum Beispiel Flieder, Ranunkelstrauch oder Haselnussstrauch.
Tipps zur Pflege von Hecken und Sträuchern:
- Schneiden Sie Schnitthecken trapezförmig, also unten etwas breiter als oben, sodass auch die unteren Äste genügend Licht erwischen. Freiwachsende Hecken müssen ebenso zurückgeschnitten werden, damit sie wieder blühen. Entfernen Sie überschüssige Triebe und kürzen Sie zu lange Äste. Zu den gut schnittverträglichen Hecken zählen Hasel, Weißdorn, Roter Hartriegel, Liguster oder Hainbuche.
- Düngen ist aufgrund des leistungsstarken Wurzelsystems von Sträuchern nicht notwendig. Lassen Sie im Herbst das Laub unter den Sträuchern liegen - das fördert den natürlichen Nährstoffkreislauf!
- Gießen ist lediglich bei Sträuchern im ersten Jahr während der Trockenperiode nötig.
- Pflanzen Sie laubabwerfendes Gehölz von Oktober bis November oder März bis April. Immergrüne Sträucher pflanzen Sie am besten schon zwischen August und September, damit sie sich vor dem Winter gut einwurzeln können. Die Pflanzgrube sollte doppelt so groß wie der Wurzelballen sein. Lockern Sie die Erde in der Pflanzgrube auf und mischen Sie eventuell etwas Kompost unter. Danach gießen Sie den Strauch gut.
Mit der eigenen Gartenhecke Artenschutz betreiben
Wussten Sie, dass Sie mit der Pflanzung von Sträuchern in Ihrem Garten zum Artenschutz beitragen? Wichtig ist allerdings, dass es sich dabei um heimisches, regionaltypisches Wildgehölz handelt. Von diesem profitiert nicht nur die Tierwelt, sondern auch Sie selbst: Da heimische Sträucher an die hiesigen Boden- und Witterungsverhältnisse bestens angepasst sind und sich gut gegen Krankheiten und Insektenfraß wehren können, bedeuten sie auch für Gärtner weniger Arbeitsaufwand. Und seien Sie versichert: Die Auswahl an heimischen Sträuchern ist so groß, dass sich für jeden Zweck eine geeignete Pflanze finden lässt. Noch dazu sind sie preiswerter als ihre exotische Verwandten.
Auch wenn Sie nach Alternativen zu Allerweltslösungen wie der immergrünen Thujenhecke suchen, sind sie mit heimischen Sträuchern gut beraten. Probieren Sie es beispielsweise mit einer bunten Blütenhecke. Das Geheimnis dabei ist, dass verschiedene Straucharten gemischt werden. Dadurch ergibt sich ein abwechslungsreiches und individuelles Erscheinungsbild. Zierende Blütensträucher sind beispielsweise Heckenrose, Holunder, Schneeball oder Hartriegel. Überlegen Sie aber im Vorhinein, ob die Blüten der Sträucher miteinander harmonieren, wenn sie zur gleichen Zeit blühen.
Heimische Sträucher für Schnitthecken:
- Hainbuche: anspruchslos, behält das Laub lange über den Winter, sorgt daher auch im Winter für Sichtschutz
- Feldahorn: für jeden Boden, wächst schnell, mindestens zweimal pro Jahr schneiden
- Fichte: immergrün, regelmäßiger Schnitt sehr wichtig, ansonsten gibts Abstriche in der Optik
- Buche: mag lockeren Boden und Schatten
- Weißdorn: anspruchslos, lässt sich gut zurückschneiden, Früchte sind bei Vögeln beliebtes Winterfutter
Heimische freiwachsende Mischhecken / Ziersträucher:
Mischhecken sind abwechslungsreicher, aber auch pflegeaufwendiger als Schnitthecken. Setzten Sie diese Sträucher versetzt in zwei Reihen an. Achten Sie zusätzlich darauf, dass langsam wachsende Sträucher nicht von schnell wachsenden verdrängt werden können. Kleine und langsam wachsende Sträucher pflanzen Sie am besten am Rand.
- Schlehdorn: anspruchslos, bildet Wurzelausläufer, nach den ersten Frösten Früchte essbar
- Kornelkirsche: schöne Blüten, essbare Früchte, mag warme Lagen
- Gewöhnlicher Schneeball: dicht blühend, mag feuchte, nährstoffreiche Böden
- Wolliger Schneeball: mag auch trockenen Boden, gute Staubfilter- und Lärmschutzwirkung
- Wildrosen (z.B. echte Hundsrose, Weinrose): braucht durchlässigen Boden und sonnigen Standort, am besten bei einem regionalen Biogärtner erwerben
- Hasel: anpassungsfähig, aber bevorzugt Sonne bzw. Halbschatten
- Berberitze: schöne, essbare Früchte, Rinde leicht giftig
- Eberesche, Vogelbeere: anspruchslos, Beeren = Vogelnahrung, kann auch in Schnitthecken verwendet werden
- Alpenjohannisbeere: anspruchsloser Kleinstrauch, robust, wächst langsam, als niedrige Formhecke geeignet
- Rote Heckenkirsche: wächst auf allen Böden, giftig
- Kreuzdorn: wächst langsam, braucht durchlässigen Boden und ausreichend Licht, giftig
- Faulbaum: schnell wachsender Großstrauch, wenig anspruchsvoll, giftig