Trübes Wasser und Algen im Schwimmteich – was tun?
Der eigene Schwimmteich – ein Traum! Und dann noch so ökologisch im Gegensatz zum Pool mit Chlorwasser. Doch was tun, wenn der Teich gar nicht mehr zum Schwimmen einlädt? Zur Sanierung am besten den Profi holen! Hier alle Infos und Tipps.
Beim Schwimmteich erfolgt die Reinigigung des Wasser immer ohne Chemie, deshalb befinden sich auch viele Nährstoffe im Wasser, die das Algenwachstum – wie in jedem belebten Wasser – fördern können. Wichtig: Algen sind grundsätzlich ungefährlich für den Menschen, zeigen aber an, dass das Gleichgewicht des Teiches gestört ist. Um eine Trübung des Wassers zu vermeiden, sollten Teichbesitzers also darauf achten, die Nahrung für die Algen soweit zu reduzieren, dass sich das Wachstum in Grenzen hält.
Was tun, wenn der Teich grün wird?
„Wir werden immer wieder zu Schwimmteichen gerufen, deren Ökosystem nicht funktioniert“, erklärt Karl Sailer aus Pöndorf, Gründungsmitglied im „Verband Österreichischer Schwimmteich- und Naturpoolbau“ (VÖSN) und in der „Internationalen Organisation für naturnahe Badegewässer“ (IOB). Vor Ort sieht sich der Experte den Teich an und erstellt eine Liste der Mängel. Denn bevor mit der Teichreinigung begonnen wird, muss klar sein, woher der Nährstoffüberschuss kommt. Mögliche Gründe:
- Dach- oder Oberflächenwasser fließt in den Teich
- Fischbesatz im Schwimmteich
- Entenfamilien haben sich niedergelassen
- Rasendünger wird über den Teichrand eingetragen
- Die Regenerationszone ist zu dünn bepflanzt
- Eingebrachter Rasenschnitt, herabfallendes Laub oder nicht fachgerecht geschnittene und entsorgte Wasserpflanzen im Wasser setzen Phosphate frei
Fachmann begutachtet und saniert
Wie ist die Randausbildung des Schwimmteichs? Wachsen die richtigen Pflanzensorten und wurde das passende Pflanzsubstrat verwendet? Wie ist es um die Schüttstärke der losen Materialien bestellt, die nicht durchströmt werden? „Oft kann schon mit dem Einsatz biologischer Mittel auf natürlicher Basis die Selbstreinigungskraft des Wassers gestärkt und die Wasserqualität so wiederhergestellt werden“, erklärt Karl Sailer.
Bakteriologische Reinigung
So gut wie keine Gefahr mehr für Algenbildung gibt es bei den biologisch-technischen Naturpools. Der österreichische Pionier im Naturpoolbau weiß: "Die Ansprüche der Besitzer wachsen und eine gleichbleibende Qualität des biologisch gereinigten Wassers ist ihnen besonders wichtig.“ Bei dieser Naturpoolvariante erfolgt die Reinigung nicht nur durch Pflanzen, sondern auf biologisch-bakteriologischer Ebene über den Mikrofilm, der in den unterschiedlichen Mineralschichten entsteht. Der Vorteil: Bakterien bauen die Nährstoffe wesentlich schneller ab als Pflanzen. So wird der Teich auch bei höherer Belastung, etwa wenn eine nahe Wiese nicht rechtzeitig vor dem Abblühen gemäht wird, nicht grün und es kommt zu keiner Algenbildung.
Ist eine umfassende Sanierung erforderlich, empfiehlt Karl Sailer die technisch-mechanische Aufbereitung des Wassers. Dazu wird der Teich abgepumpt, ein Teil der Schwimmfläche für die Aufbereitung abgetrennt und die Verrohrung für die Großflächenfilteranlage eingebracht. Für den Substrataufbau muss das Granulat den Ansprüchen der Mikroorganismen genügen und darf nicht zu viele organische Substanzen enthalten, die als Phosphate an das Wasser abgegeben würden. In die Trennmauer wird eine automatische Oberflächenabsaugung integriert, die dank der guten Durchströmung des Teiches grobe Verunreinigungen herausfiltert.
Und wie wird der Upgrade-Schwimmteich gepflegt?
Geputzt wird mittels manueller Absaugungen oder mit einem Teichroboter, der Boden und Wände reinigt, damit sich kaum Belag bildet. Ansonsten hat der Besitzer dank dieser Gerätschaften nicht mehr viel zu tun. Noch ein Tipp vom Profi: „Alle acht bis zehn Jahre sollte der Filter gereinigt bzw. die oberste Substratschicht erneuert werden. So bleibt der Teich ein Leben lang klar und sauber – ohne großen Aufwand und ohne regelmäßigen Wasserwechsel!“