Dämmung inklusive: Gefüllte Mauerwerksziegel
Welche Vorteile haben Ziegel mit bereits integriertem Dämmstoff? Welche Materialien werden zum Füllen verwendet? Und kann so ein Ziegel wirklich Ersatz für eine Wärmedämmung sein? Hier die Antworten.
Gefüllte Ziegel gibt es erst seit etwa 15 Jahren, und in vielen Neubauten werden sie heute schon ganz selbstverständlich eingesetzt. Beworben werden sie als ein Baustoff, der eine im Vergleich höhere Dämmeigenschaft besitzt, wobei es auch unbefüllte Ziegel auf ähnlich gute Werte schaffen. Die ersten gefüllten Mauerziegel waren Lochziegel, deren Hohlräume mit granuliertem Perlit (vulkanisches Glas = ein Gestein) ausgefüllt wurden. In der Folge kamen auch Ziegel auf den Markt, die mit anderen Dämmstoffen wie etwa Mineralwolle oder Mineralwoll-Granulat gefüllt wurden. Die Wärmeleitfähigkeit von gefüllten Ziegeln liegt bei etwa 0,08 W/mK (je geringer die Wärmeleitfähigkeit, desto höher die Dämmung!). Damit kommen sie nicht an die Werte einer herkömmlichen Dämmung heran. Zum Vergleich hat die Mineralwolle einen Wert von 0,03 W/mK.
Füllen kann man auch mit Luft
Die Idee des höheren Dämmschutzes durch Befüllen der Ziegelist aber schon älter. Denn auch durch Luftporen lässt sich die Wärmedämmung erhöhen. Der Nachfolger des vollkommen dichten Ziegels, die bereits in den 1970ern als porosierte Lochziegel auf den Markt drängten, wurden aus Lehm, Ton, Sand und Wasser sowie Styropor oder Sägespänen porös und damit luftiger gemacht.
Noch bessere Werte erzielen Ziegel, die sehr viele kleine Hohlkammern aufweisen, welche mit ganz dünnen Stegen verbunden sind. Diese mit Luft gefüllten Steine schaffen ebenfalls Werte von 0,08 W/mK.
Besserer Schallschutz und höher belastbar
Wenn man ohnehin mit ungefüllten Mauerwerksziegeln die gleichen Werte erreichen kann, wie mit gefüllten, warum dann überhaupt auf die teureren Steine zurückgreifen? Der größte Vorteil liegt wohl in einem höheren Schallschutz. Dämmstoff-Ziegel schneiden in diesem Bereich deutlich besser ab als ungefüllte Steine mit ähnlicher Wärmeleitfähigkeit. Interessant ist das vor allem im öffentlichen Wohnbau und Geschoßbau. Zudem sind die Lochziegel aufgrund ihrer dünnen Stege weniger „massiv“, sprich statisch weniger belastbar.