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Außentüren: Material, Sicherheit, Optik

Sie sollen wärmegedämmt, einbruchssicher, witterungsbeständig, robust und noch dazu schön sein. Ganz schön viele Aufgaben, die so eine Eingangstüre erfüllen muss. Was Sie über Außentüren für Ihren Neubau wissen müssen.

Zur Kategorie Außentüren gehören nicht nur Eingangstüren, sondern auch Nebeneingangstüren, Kellertüren, Garagentüren, Schuppentüren und Wohnungseingangstüren. Je nach Einsatzgebiet und Funktion sollten sie bestimmte Eigenschaften aufweisen und Anforderungen erfüllen.

Material der Außentüre

Holz, Aluminium oder Kunststoff - welche Eingangstüre soll es werden? Hauptargument für eine Eingangstüre aus Holz ist das Material, das natürlich, nachwachsend und CO2-neutral ist. Hauptargument gegen eine Tür aus Holz ist ihr erhöhter Pflegeaufwand. Möchte man meinen. Denn: Moderne Holztüren brauchen heute kaum mehr Pflege als Kunststoff- oder Aluminiumtüren. Um das Streichen – am besten mit einem Anstrich auf Wasserbasis – werden Sie auf der Außenseite aber doch nicht herumkommen. Belohnt werden Sie mit einer langen Lebensdauer und anhaltend hochwertiger Optik. Bei Holz-Alu-Kombinationen wird der den Witterungen ausgesetzte Außenbereich mit einer Aluminiumschale versehen, innenseitig bleibt die Holz­oberfläche aber erhalten.

Außentüren aus Aluminium sind leicht, trotzdem stabil, durch Oberflächenveredelung wie Eloxierung oder Pulverbeschichtung langjährig witterungsbeständig und pflegeleicht. Sie überzeugen besonders aufgrund ihrer im Vergleich niedrigen Kosten. Alutüren gibt es in zahlreichen Farb- und Dekorvarianten. Verschiedenste Holzstrukturvarianten lassen sie sogar aussehen wie eine Holztür. Größter Nachteil: Die Energiebilanz ist ungünstig.

Eingangstüren aus Kunststoff sind sehr pflegeleicht, billige Türen hingegen vergilben schnell und bei Sonneneinstrahlung wird das Material spröde. Aus baubiologischen Gründen sollte man glasfaserverstärkte Kunststoffe (GFK) bevorzugen. PVC ist unverrottbar und der Recyclinganteil zudem verschwindend gering. Kunststofftüren sind meist mit einem eingebauten Armierungsrahmen aus Stahl oder Aluminium versehen, damit die Tür den Sicherheitsansprüchen gerecht werden kann.

Wärmedämmung bei Außentüren

Eingangstüren für Niedrigenergie- und Passivhäuser sollten einen Wärmedurchgangskoeffizienten von höchstens 0,8 W/m2K nicht überschreiten und sie müssen Luftdichtheit garantieren, auch bei extremen Witterungsbedingungen. Wärmedämmende Füllungen, Wärmedämmkammern im Profil und rundum laufende Anschlagdichtungen sind ein Muss, genauso wie eine thermisch getrennte Schwelle. Heute werden sowohl beim Neubau als auch bei der Sanierung Eingangstüren am Passivhausstandard empfohlen, da sie diese Anforderung spielend erfüllen. Die typische Passivhaustüre ist aus Holz oder Kunststoff aufgebaut und mit einer Alu-Deckschale versehen. Die Türfüllung ­besteht im Unterschied zu einer normal gedämmten Haustür aus mehreren wärmedämmenden Platten mit einer Gesamtstärke von mindes­tens 88 mm.

Feuerschutz bei Außentüren

Auch der Feuer- und Rauchschutz ist ein wichtiges Kriterium für die Qualität von Außentüren. Für Außentüren ist dieser Schutz eher optional. Ausgenommen davon sind Verbindungstüren zwischen Garage und Wohnraum. Hier schreibt der Gesetzgeber eine Feuerschutztür ab der Feuerwiderstandsklasse T30 vor, welche einem Feuer mindestens 30 Minuten standhält. Beachten Sie, dass Feuerschutztüren zwar Feuer für eine gewisse Zeit fernhalten, nicht aber Rauch. Hierfür müssen Sie zusätzliche Schutzfunktionen bei Ihrem Türenbauer in Auftrag geben oder sich für eine Mehrzwecktür entscheiden, die mehrere Schutzeigenschaften vereint.

Einbruchschutz bei Außentüren

Viele Haustüren weisen zwar in der Standardausführung schon einen recht guten Einbruchschutz auf. Doch wer wirklich auf Nummer sicher gehen will, sollte auf eine einbruchhemmende Ausführung setzen. Die Eingangstür ist nämlich nach wie vor der von Einbrechern am häufigsten benutzte Weg ins Haus. Hier erfahren Sie alles, was Sie zur einbruchssicheren Eingangstüre wissen müssen.

Barrierefreiheit bei Außentüren

Der Zugangsbereich ins Haus sollte immer barrierefrei gestaltet sein. Das heißt, dass die Eingangstüre schwellenlos eingebaut und eine Durchgangslichte von mindestens 90 Zentimetern aufweisen muss. Die Türflügelbreite sollte 100 Zentimeter nicht übersteigen. Auf beiden Seiten der Eingangstür ist ein ausreichend großer Anfahrtsbereich vorzusehen – mindestens 120 cm tief und 150 cm breit bzw. auf der Türaufgehseite mindestens 200 cm tief und ebenfalls 150 cm breit.

AutorIn:
Datum: 11.10.2023
Kompetenz: Türen

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