Perfektes Büro-Outfit: Richtig Einrichten als Prinzip
Holz, Tapeten und Blümchen lösen Glas und Chrom langsam, aber sicher ab. Eine von Wiens besten Designadressen, Designfunktion, sieht die Trends für das Büro ganz klar. Ein Gespräch mit Einrichtungsexpertin Astrid Zuwa.
Holz, Tapeten und Blümchen lösen Glas und Chrom langsam, aber sicher ab. Eine von Wiens besten Designadressen, Designfunktion, sieht die Trends für das Büro ganz klar. Ein Gespräch mit Einrichtungsexpertin Astrid Zuwa.
Als Einrichtungsexpertin ganz direkt gefragt:
Was ist der richtige Ansatz beim Einrichten eines Büros? Gibt es da ein "Einmaleins"?
Ein "Einmaleins" in diesem Sinn gibt es nicht. Es ist grundsätzlich wichtig, die individuellen Wünsche des Bauherrn oder Kunden zu berücksichtigen. Uns ist sehr wichtig, darauf zu achten, dass Funktionalität und Büroablauf nicht unberücksichtigt bleiben. Auch Expansion oder Erweiterung eines Unternehmens sind bei der Erstplanung ein Thema. Aber wie gesagt, die Funktionalität ist besonders zu berücksichtigen und lässt sich auch mit einem durchgestylten Büro vereinbaren. Die Kunst ist es, die individuellen Wünsche des Bauherrn, Architekten oder Kunden mit der Funktionalität zu koppeln. Darin liegt, glaube ich, unsere Stärke. Uns ist weiters auch wichtig, dass der Kunde seinen individuellen Geschmack mit einbringen kann. Wir freuen uns, wenn zum Beispiel alte Lieblingsstücke mitberücksichtigt werden können - die Räume erhalten so eine Authentizität.
Welche Mindestangaben brauchen Sie, wenn Sie den Auftrag erhalten, ein Büro optimal einzurichten?
Eine Idee. (lacht) Natürlich brauchen wir die Raummasse und eine Angabe, in welche Richtung sich der Kunde einrichten möchte, zum Beispiel, welche Materialien wünscht er sich - gediegenes Holz oder eher technisch-cool, Stoff oder Leder, einfach die Basics. Der Rest entwickelt sich dann. Im Objektbereich kommt es natürlich auf die Größe und den Ablauf an, wobei ein Grundriss und die Mitarbeiteranzahl die wichtigsten Angaben sind. Und natürlich, wie schon erwähnt: Wie ist der Ablauf? Das sind so die Mindestangaben. Wenn es die nicht gibt, tasten wir uns heran, zum Beispiel, wenn ein Kunde erst in der Planungsphase ist und selbst noch nicht so genau weiß, was er gerne möchte oder benötigt.
Was ist der heutige Trend?
Es gibt aus meiner Sicht eine Art Parallelentwicklung. Zum einen sind Designklassiker und Minimalismus nach wie vor ein Thema, ebenso Zeitlosigkeit. Zum anderen ist es aber so, dass die Zeit der Gemütlichkeit angebrochen ist, Holz und warmen Farbtönen stehen hoch im Kurs. Powernapping im Büro wird zum Trend - Daybeds, Ruheliegen werden mehr und mehr en vogue. Auch florale Stoffe kommen zurück. Alte Stoffmuster bekommen ein Facelifting und werden von den Herstellern für Polstermöbel, Innentapezierungen, etc. neu aufgelegt. Mobileffe hat zum Beispiel begonnen, die Innenansicht seiner Schrankräume mit floralen Tapeten auszukleiden. Bei diesem Trend muss man natürlich aufpassen, dass man die Räume nicht überstrapaziert.
Können Sie sagen, wonach derzeit die stärkste Nachfrage ist?
Wir stellen fest, dass zurzeit im Officebereich, insbesondere in den Managementebenen, der Trend stark zu massiven, gediegenen Holztischen geht. Die Formensprache immer noch geradlinig, unverschnörkelt, aber mit natürlichen Materialien. In der Vergangenheit war viel Chrom und Glas gefragt. Das ist immer noch ein Thema, nur eben kombiniert mit warmen Hölzern.