Austrotherm verstärkt Türkei-Engagement
Das österreichische Dämmstoff-Unternehmen nimmt nahe Izmir sein zweites Werk in Betrieb. Der türkische Bauboom ist zwar etwas abgeflaut, Geschäftsführer Schmid zeigt sich im Sanierungsbereich jedoch zuversichtlich.
Die Austrotherm expandiert erneut in die Türkei: Anfang April geht in Turgutlu, rund 50 Kilometer von der vier-Millionen-Metropole Izmir entfernt, das mittlerweile zweite Dämmstoff-Werk in Betrieb. Das Unternehmen produziert am neuen Standort graue höchstwärmedämmende Fassadenplatten aus expandiertem Polystyrol-Hartschaumstoff (EPS). Die Investitionen belaufen sich auf vier Millionen Euro. In der Endausbaustufe sollen in Turgutlu 40 Mitarbeiter beschäftigt sein.
"Austrotherm war vor fünf Jahren das erste europäische EPS-Dämmstoffunternehmen, das den Schritt über den Bosporus gewagt hat. Wir konnten mit unseren hochqualitativen Dämmprodukten und unserem Top-Service den regional gut aufgestellten Mitbewerbern in Istanbul Paroli bieten. In der Region Türkische Ägäis mit dem Hotspot Izmir bietet sich wiederum ein interessanter, und durch die Entfernung zu Istanbul, völlig eigenständiger Markt mit einem Einzugsgebiet von rund zehn Millionen Einwohnern. Die Expo 2020-Bewerbung von Izmir beflügelt zudem die Bau-Phantasie", erläutert Austrotherm-Geschäftsführer Peter Schmid die Beweggründe für einen weiteren Produktionsstandort in der Türkei.
Bauboom abgeflaut, Zuversicht bei Sanierungen
Auch wenn der Bauboom mit zweistelligen Zuwachsraten in manchen Regionen der Türkei mittlerweile etwas abgeflaut ist, zeigt sich Peter Schmid zuversichtlich im Sanierungsbereich: "In der Ägäis-Region ist das Dämmniveau mit nur zwei bis drei cm Dämmdicke extrem niedrig. Die zahlreichen Ferienhäuser der 90er Jahre stehen zur Renovierung an. Hier müssen wir nur das Bewusstsein wecken, dass man mit einer ordentlichen Dämmung speziell im Sommer viel Strom für die Raumklimatisierung einsparen kann."
Rückenwind in Sachen Energiesparen ortet man beim Unternehmen auch seitens der türkischen Regierung, die zurzeit eine Koppelung der Grunderwerbssteuer an den Energieausweis diskutiert. Bei gut gedämmten Häusern soll in Zukunft weniger Grunderwerbssteuer anfallen.
Austrotherm 2012: Ausland wächst stärker
Die Austrotherm Gruppe konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr 2012 mit 18 Produktionsstätten in mittlerweile elf Ländern den Umsatz um acht Prozent auf 245 Millionen Euro steigern und beschäftigte per Ende 2012 insgesamt 830 Mitarbeiter. Austrotherm-Geschäftsführer Peter Schmid: "Unser Auslandsumsatz hat im vergangenen Jahr erheblich stärker zugelegt als der Umsatz in Österreich."
Die Austrotherm-Gruppe zählt, ebenso wie die Baumit Wopfinger- und Murexin-Gruppe, zur Schmid Industrieholding, die per 31.12.2012 mit 4.700 Mitarbeitern einen Umsatz von 1,3 Milliarden Euro erzielte.