Alpine-Deutschland: Zwist um Kündigung
Die Ex-Vorstände Karsten Hell, Günter Vossschulte und Achim Müllerschön wollen juristisch gegen ihre Kündigung vorgehen. Holding Chef Johannes Dotter übernimmt gemeinsam mit Astrid Menacho den Aufsichtsrat. Enrique Sanz wird vorübergehend Alleinvorstand.
Die Kündigung dreier Vorstände der Alpine Deutschland sorgt für Wirbel: Medienberichten zufolge sollen die drei Vorstände Karsten Hell, Günter Vossschulte sowie Achim Müllerschön zum Nachteil der Gesellschaft Geld auf ein Treuhandkonto geparkt haben. Das Unternehmen hat bereits eine Untersuchung eingeleitet. Es gilt die Unschuldsvermutung.
"Vorwürfe gegen Ex-Alpine-Vorstände unberechtigt"
Die drei gekündigten Manager wehren sich nun in einer Presse-Aussendung: Sie wollen sich gegen "die haltlosen Vorwürfe zivilrechtlich und gegebenenfalls auch strafrechtlich" zur Wehr setzen. "Die gegen die in der vergangenen Woche entlassenen Vorstände der Alpine Bau Deutschland AG laut österreichischen Medien von der Gesellschaft erhobenen Vorwürfe sind nachweislich unberechtigt. Die Kündigungen der drei Manager sind konstruiert und unwirksam", so ein Sprecher der Vorstände.
Bereits im Juli dieses Jahres hatte einer der Vorstände der Alpine Bau Deutschland AG seinerseits dem Unternehmen per 31. Oktober 2012 gekündigt. Die derzeitigen Kündigungen der Vorstände stellen nach Angaben des Sprechers den Versuch dar, den berechtigten Zahlungsansprüchen der Vorstände aus den Vorstandsverträgen aus dem Weg zu gehen.
Dotter und Menacho übernehmen Aufsichtsrat
Währenddessen übernimmt der frischgebackene Alpine-Holding Chef Johannes Dotter gemeinsam mit der Leiterin der Holding-Rechtsabteilung, Astrid Menacho, den Aufsichtsrat des Tochterunternehmens. Dotters Holding-Vorstandskollege Enrique Sanz übernimmt vorübergehend die Position des Alleinvorstands in der Alpine-Deutschland.
Der österreichische Baukonzern Alpine ist Teil der spanischen FCC Gruppe und baut international Straßen, Autobahnen, Tunnel, Kraftwerke, Stadien, Eisenbahn- und U-Bahn-Anlagen, Brücken, Wohn-, Gewerbe- und Industrieanlagen. Der weltweit agierende Mischkonzern FCC mit Hauptsitz in Madrid ist in den Bereichen öffentliche Dienstleistungen, Infrastruktur, Umweltservice und erneuerbare Energien tätig. FCC ist mit mehr als 90.000 Mitarbeitern in über 50 Ländern präsent und setzte im Vorjahr rund zwölf Milliarden Euro um.