Das Ungarn-Paket ist fertig, 20 Milliarden liegen im Topf
Das Ungarn-Paket ist fertig, 20 Milliarden liegen im Topf. 6,5 Milliarden trägt die EU, 12,5 der Internationale Währungsfonds, die Weltbank steuert ihre eigene Milliarde zum Rettungspaket bei. Das wird nicht nur positive Folgen haben, meinen Experten.
Das Ungarn-Paket ist fertig geschnürt, 20 Milliarden liegen im Topf. 6,5 Milliarden trägt die EU, 12,5 der Internationale Währungsfonds, die Weltbank steuert ihre eigene Milliarde zum Rettungspaket bei. Das wird nicht nur positive Folgen haben, meinen Experten.
Die Hilfsmilliarden sollen einerseits in allernächster Zukunft Ungarns finanzielle Stabilität durch Subvention des gesamten Finanzsektors verbessern, andererseits soll der Markt für langfristige Investitionen wieder deutlich attraktiver erscheinen. In der Welt der Normalverdiener hört sich das im Klartext etwa so an: "Sparen, sparen, sparen!" Angestellte im öffentlichen Sektor fallen so um ihr 13. Gehalt um, auch Pensionisten wird das Messer am Urlaubs-Bonus angesetzt.
Der IWF hat seine Spende an eine unverrückbare Forderung geknüpft: Ungarns Regierung muss bis 2009 das Budgetdefizit deutlichst verringern und darf sich so auf wenig erfreuliche Wachstumsaussichten einstellen. Konsolidierung also, und in weiterer Folge längst fällige Reformen in Sachen Staatshaushalt. Die unmittelbare Folge: Der Forint hat innerhalb weniger Wochen ein Viertel seines Werts verloren - sicher ein Ergebnis der "Gesundschrumpfung" der ungarischen Wirtschaft, die viel an Wachstumsfantasie verspielt hat.
Österreich steht den Rettungsmaßnahmen mit gemischten Gefühlen gegenüber. Immerhin steht Nachbar Ungarn bei einheimischen Banken mit über 38 Milliarden in der Forderungs-Kreide. Dennoch ist eine gewisse Zuversicht nicht zu verleugnen. Die RZB beispielsweise, die seit 1986 in Ungarn (zu dieser Zeit noch mit dem Namen Unicbank) vertreten ist und " ein dauerhaftes strategisches Engagement verfolgt", ist mit dem Maßnahmenpaket dem Vernehmen nach durchaus einverstanden. Immerhin könnte bei Gelingen der Restaurationspläne die momentane, in Anlegerkreisen herrschende Nervosität beschwichtigt werden. Auch das Vertrauen der Investoren in den "Hoffnungsmarkt" Ungarn sollte, zumindest kurzfristig, wieder hergestellt werden.