Österreichs Stabilität als Vorteil
Obwohl die weltweite Finanzkrise in vielen Bereichen deutliche Spuren hinterlassen hat, erweist sich der Investmentmarkt Österreich und der Büroimmobilienmarkt Wien als erstaunlich stabil, sagt Andreas Ridder, Geschäftsführer von CB Richard Ellis Österreich.
"Obwohl die weltweite Finanzkrise in vielen Bereichen deutliche Spuren hinterlassen hat, erweist sich der Investmentmarkt Österreich und der Büroimmobilienmarkt Wien als erstaunlich stabil," sagt Andreas Ridder, Geschäftsführer von CB Richard Ellis Österreich. So habe die Vermietungsleistung in Wien auch im 3. Quartal 2008 mit rund 110.000 m2 an vermieteter Bürofläche ein hohes Niveau halten können und damit gleich viel wie in den vorigen zwei Quartalen erreicht. Die Spitzenmiete für Wiener Büros (1. Bezirk) sei wieder leicht auf 23,5 /m2/Monat gestiegen. Speziell für deutsche Offene Immobilienfonds erweise sich Österreich für Immobilieninvestoren als attraktiver Standort; trotzdem mache sich inzwischen auch hier die Finanzkrise bemerkbar, heißt es bei den CBRE-Immobilienexperten weiter.
Weniger investiert
"Im dritten Quartal beliefen sich die Investments auf rund 400 Millionen , das sind um 300 Millionen Euro weniger als im performancestarken zweiten Quartal 2008 und um 200 Millionen weniger als im Vergleichszeitraum 2007," weiß Ridder. Für das vierte Quartal erwarte man nun im Lichte der krisengeschüttelten Finanzmärkte jedenfalls keine nennenswerte Steigerung bei den Investments.
Spitzenrendite steigt
Für Investoren trotzdem erfreulich: Die Spitzenrendite für Bürogebäude sei gegenüber dem Jahresanfang weiter leicht gestiegen und liege jetzt bei 4,85%, wobei bis Jahresende ein nochmaliger Anstieg um weitere 20 Basispunkte zu erwarten sei, geht aus den Zahlen hervor. "Investoren schätzen gerade in so schwierigen Zeiten wie derzeit die Stabilität Österreichs. Vor allem deutsche und andere westeuropäische Anleger, die nun wieder wesentlich konservativer veranlagen, nehmen heimische Immobilien verstärkt in ihr Portfolio auf", erklärt Ridder.
Europas Mieten stabil
Laut einer weiteren CBRE-Studie sind trotz der gegenwärtigen gesamtwirtschaftlichen Verunsicherung auf den europäischen und internationalen Märkten die Spitzenmieten in Europa im Büro- und Einzelhandelssegment im dritten Quartal stabil geblieben; im Industriebereich fielen sie jedoch leicht. Es seien außerdem in einigen Ländern zunehmend Anzeichen erkennbar, dass der Druck auf die Mieten zunehme. Dies wiederum könnte laut der Studie damit zusammenhängen, dass Unternehmen generell kostenbewusster agieren und bei Mieten sparen wollen. Der CB Richard Ellis Office Rent Index für die EU-15-Staaten ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum im dritten Quartal um 0,2% auf ein Jahreswachstum von fünf Prozent gefallen.
Dubai stark
Die höchsten Steigerungen hat CBRE in Dubai und Marseille festgestellt, während die größten Rückgänge der Spitzenmieten in St. Petersburg und Oslo zu verzeichnen waren. Auch der CBRE Retail Rent Index hat im Vergleich zum Vorjahreszeitraum leicht nachgegeben (-0,1%) und liegt nun bei 4,6% Gesamtanstieg. Deutliche Anstiege verzeichneten dabei erneut Dubai sowie Bukarest, während Spaniens Hauptstadt Madrid den stärksten Rückgang mit minus vier Prozent zu verzeichnen habe: Der spanische Immobilienmarkt befindet sich schließlich weiterhin in einer sehr gedrückten Stimmung.
(Quelle: Medianet)
facts
Investitionen stabil Der europäische Immobilieninvestmentmarkt zeigt sich heuer bis jetzt trotz der internationalen Finanzmarktkrise recht stabil, heißt es bei CBRE. Das Transaktionsvolumen habe im dritten Quartal 26,4 Mrd. betragen und liege damit nur knapp unter den 27 Mrd. des zweiten Quartals 2008. Somit betrage das Ergebnis für die ersten neuen Monate insgesamt 92,9 Mrd. . Davon hätten deutsche Offene Fonds im ersten Halbjahr 4,2 Mrd. investiert, gefolgt von weiteren 2,9 Mrd. im dritten Quartal dieses Jahres.