Debrecen: Neues Zentrum
Debrecen hat in den vergangenen Jahren eine erstaunliche Entwicklung durchgemacht: Von der verschlafenen Pustastadt zum regionalen Zentrum Ostungarns
Neue Bürohäuser, die neue "MODEM"-Galerie für zeitgenössische Künste, der Ausbau der Universität, eine neue Straßenbahnlinie und jüngst das Einkaufs- und Kulturzentrum "Fórum" im Zentrum haben Ungarns zweitgrößten Stadt mit ihren rund 250.000 Einwohnern einen Entwicklungsschub verliehen, der die Stadt - in Konkurrenz zu den bevölkerungsreicheren westrumänischen Metropolen wie Oradea oder Temesvár - in eine gute Ausgangsposition katapultiert hat. Wie weit sich die Stadt dabei verschuldet hat, bleibt in der ungarischen Öffentlichkeit - wie jüngst aus einem Interview des Debrecener Bürgermeisters Lajos Kósa mit der Tageszeitung "Népszabadság" hervorging - aber umstritten.
Tatsache auf jeden Fall ist, dass das "kalvinistische Rom", wie die Stadt als Zentrum des ungarischen bürgerlichen Protestantismus auch gerne bezeichnet wird, in letzter Zeit ihren Ruf als verschlafenes Provinznest mehr und mehr verloren hat, und auch in den kommenden Jahren noch weitere Projekte abgeschlossen werden, die diese Tendenzwende nur verstärken können: Der Grundstein für das "Apollo"-Einkaufszentrum und den "Gambrinus"-Block sind bereits gelegt, das "Átrium" soll 2011 eröffnen. Im Dienstleistungs- und Bürobereich sind mehrere neue Komplexe in der Innenstadt und im Bereich des Universitätscampus vorgesehen, im Stadtwäldchen wird eine Wellness-Anlage errichtet, die pharmazeutische Industrie und Forschung Ungarns soll ihren Standort hier noch weiter ausbauen. Infrastrukturell und verkehrstechnisch ist die Stadt gut erschlossen, seitdem Debrecen über die Autobahn M3 mit Budapest direkt verbunden ist und der regionale Flughafen wieder eröffnet wurde.
Das im November 2008 eröffnete "Fórum" ist mit seiner Verkaufsfläche von 31.000 Quadratmeter auf die Bedürfnisse der Bewohner zugeschnitten. Mit dem Supermarkt und einem Fachmarkt für Sport und Unterhaltungselektronik ergänzt es den Branchenmix der Stadt. Dabei liegt der Fokus des Angebots auf dem Textilbereich - mit drei großen Modehäusern und zahlreichen Markengeschäften. Ergänzt durch andere wohl ausgewählte Läden, Service-Einrichtungen, Cafés und Restaurants ist das Fórum Debrecen eine wirklich lebendige Einkaufsattraktion. Die größten Mieter sind ein Saturn-Markt für Unterhaltungselektronik, Modegeschäfte von C&A, H&M und Zara, ein großes Hervis-Sportgeschäft, das Buchhaus "Libri" sowie ein Spar-Supermarkt. Viele andere international bekannte Marken wie Wrangler, Esprit, Mexx, Tommy Hilfiger oder Gastronomieketten wie Burger King und Kentucky Fried Chicken ergänzen das vielfältige Angebot.
Das Center liegt gleich neben der Markthalle im Herzen der Stadt. Durch das Theater, die Ausstellungsräume und das Restaurant auf dem Dach mit Gartenterrasse gibt das Forum der Innenstadt von Debrecen einen neuen lebendigen Fokus und stärkt dabei die Innenstadt als einen attraktiven Standort.
Der ungarische Investor "Dexium Kft" hat rund 100 Millionen Euro in das Projekt investiert. Die ECE Projektmanagement Budapest Kft. nahm im Projekt eine beratende und planende Funktion ein und wird auch die langfristige Vermietung der Objekte abwickeln.