Klinikum Baden verzögert
Schon 2006 wurden die fertigen Pläne für den Neubau des Thermenklinikums präsentiert. 2007 sollte mit den Bauarbeiten begonnen werden. Nach dessen Fertigstellung sollten die Bettentürme geschleift und ebenfalls durch einen Neubau ersetzt werden.
Im geplanten Neubausollte letzten Endes auchein neues Pflegeheim Platz finden. Nun haben sich für das Land NÖ durch die Übernahme von drei weiteren Spitälern die Voraussetzungen geändert. Eines steht aber fest: der Neubau kommt. Im September 2007 wurden die neuen Pläne für das Pflegeheim vorgestellt. Die Bettentürme sollen abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden.
Der Entscheidung, in Baden einen Spitalneubau zu errichten, war eine lange intensive Diskussion vorausgegangen. Für manchen Fachmann erschien es unsinnig, mit Baden und Mödling zwei Spitalstandorte aufrecht zu erhalten. Anstelle der Renovierung der beiden Häuser sollte in Guntramsdorf auf der grünen Wiese ein neues Thermenklinikum entstehen. Nach heftigen Protesten der Bevölkerung gegen diese Variante entschieden sich die Verantwortlichen schließlich für eine Sanierung des Mödlinger und Neubau des Badener Spitals.
Präsentation schon 2006
Im November 2006 war es dann soweit, die Pläne für das neue Badener Thermenklinikum wurden präsentiert. Insgesamt sollen in Baden 130 Mio Euro in den kompletten Neubau des Klinikums (interdisziplinäre Notfallaufnahmestation, Funktions- und Bettentrakt, Logistikzentrum, Ambulanzen, Gynäkologie und Geburtshilfe, Chirurgie und chirurgische Tagesklinik, Innere Medizin, Intensivbereiche, Urologie, Neurologie und Psychiatrie) investiert werden. Der Erhalt beider Spitalsstandorte, Baden und Mödling, sorgt zwar für höhere Kosten, garantiert aber 24 Stunden Notfallsversorgung an zwei Standorten in der bevölkerungsreichsten Region Niederösterreichs.
„Die Bedürfnisse und Wünsche der Patienten und der Mitarbeiter stehen im Mittelpunkt - unter Berücksichtigung der modernsten medizinischen, hygienischen und technischen Standards. Nur so können wir in Baden ein Krankenhaus der Zukunft entstehen lassen, das für die nächsten Jahrzehnte die beste medizinische Versorgung für die Region garantiert“, so Landesrat Sobotka anlässlich der Projektpräsentation 2006.
Fertigstellung ursprünglich 2010 geplant
Bereits im darauffolgenden Jahr 2007 sollte mit den Arbeiten begonnen werden. Die Fertigstellung war für 2010 geplant. Im Anschluss sollen dann die alten Bettentürme einem neuen Pflegeheim weichen. Die Pläne dafür wurden von Landesrätin Dr. Petra Bohuslav und Bürgermeisterin LAbg. Erika Adensamer im September 2007 präsentiert. Die bestehenden Sockelgeschosse des alten Klinikums werden synergetisch sowohl für Nutzungen des neuen Klinikums als auch für die allgemeinen Funktionen des Pflegeheims wie Verwaltung, Therapieeinrichtungen, soziale Einrichtungen, Ver- und Entsorgungseinrichtungen adaptiert. Die Küche des Spitals wird auch das Pflegeheim mitversorgen.
Die 6 Pflegeabteilungen (à 36 Betten) haben die Form eines dreigeschossigen Baukörpers. Jedes Geschoss wird zwei Pflegeabteilungen umfassen. Mit dem Zubau, der auf dem Areal der Bettentürme gebaut werden soll, werden die Pflegeabteilungen durch einen Glasgang verbunden.
Auf den Baubeginn wartet man seither allerdings vergebens. Nach einer Aussage von LH Dr. Erwin Pröll anlässlich seines Besuches im Industrieviertel vor zwei Wochen ist mit der Fertigstellung des Spitals nicht vor 2013 zu rechnen. Entsprechend verzögert sich auch das Pflegeheim bis zumindestens 2015.
Andere Voraussetzungen
Für den zuständigen Landesrat Mag. Wolfgang Sobotka ist die Verzögerung eine Folge der geänderte Voraussetzungen. „Das Land hat drei weitere Spitäler übernommen, somit stehen nun sämtliche Krankenhäuser in Niederösterreich unter Leitung der Landesklinikenholding. Wir arbeiten nun mit Hochdruck an der Erstellung des ,Regionalen Strukturplan Gesundheit‘“, erklärt Sobotka, der das Projekt Baden keinesfalls in Frage stellt. „Man muss genau analysieren, welche Schwerpunkte in den jeweiligen Spitälern gesetzt werden“, erläutert der Landesrat.
Der genaue Baubeginn steht somit zwar noch nicht fest, die Fertigstellung im Jahr 2013 scheint aber gesichert.