Blick über den Immo-Tellerrand: Zürich
Die Schweiz scheint den Tiefpunkt des Konjunkturzyklus hinter sich zu haben. Die Preissteigerungen bei Immobilien sollen noch einige Jahre anhalten. In Zürich ist die Nachfrage nach Wohnraum grösser als das Angebot. Einen Überhang gibt es bei Büroimmobilien.
Immobilien wurden im Vorjahr in ganz Österreich teurer, beweisen die jüngsten Zahlen des Immobilienpreisspiegels. Die Frage die jedermann beschäftigt: Wann platzt die Immobilienblase? Wenn man nach dem Trendbarometer Immobilien-Investmentmarkt 2012 der Wirtschaftsprüfer Ernst & Young geht, bleiben die Preise von Büro- und Einzelhandelsimmobilien in 1a-Lagen in fast allen europäischen Ländern stabil oder werden sogar leicht steigen. Bei Wohnungen sieht es noch besser aus: 1a-Lagen profitieren in ganz Europa, auch in Randlagen überwiegen stabile oder steigende Preise. Also lohnt sich auch der Blick über den Tellerrand. Die Schweiz kommt im Trendbarometer besonders gut weg. Aktive Marktteilnehmer schätzen unser Nachbarland insbesondere aufgrund der wirtschaftlichen Stabilität als Investmentstandort. Das bestätigt auch Vivien Engler, Geschäftsführerin des Maklerunternehmens Engel & Völkers in der Schweiz: "Die Anziehungskraft der Region Zürich und der angrenzenden Gemeinden reicht weit über die Landesgrenzen hinaus und wird aufgrund der Einzigartigkeit und der wirtschaftlichen Kraft der Region auch auf lange Sicht hinaus für einen lebendigen Immobilienmarkt sorgen."
Vor allem die Stadt Zürich und die Gemeinden am Zürichsee-Ufer gehören laut Engler zu den attraktivsten Wohnlagen in Europa und der Schweiz. "Die Zuwanderung war - nebst dem tiefen Zinsniveau - der stärkste Treiber für die Nachfrage nach Liegenschaften und hat seit Jahren zu steigenden Preisen in und um Zürich geführt. In der Stadt Zürich ist die Nachfrage nach Wohnraum deutlich grösser als das Angebot. Hier sind sowohl Wohnungen für den Eigenbedarf wie auch Mehrfamilienhäuser als Investitionsobjekte sehr gefragt. Aus Kostengründen haben über die letzten Jahre zahlreiche Finanzinstitute ihre Arbeitsplätze in die Agglomeration rund um Zürich verlagert, was dazu geführt hat, dass viele Büroflächen in der Innenstadt auf den Markt kamen. Hier gibt es nach wie vor einen Angebotsüberhang."
Potenzial: Kantone Zug und Schwyz
Für Engler hat auch die Stadt Zug grosses Potenzial: "Wer sich zum Leben oder für seinen Firmensitz für eine Stadt oder Gemeinde ausserhalb von Zürich entscheidet, achtet dabei vor allem auf die steuerliche Attraktivität des Ortes und auf die Verkehrsanbindung zu Innenstadt und Flughafen. Hier steht insbesondere die Stadt Zug ganz oben auf der Liste sowie die Gemeinden im Kanton Zug und Kanton Schwyz, welche beide Faktoren erfüllen und auch landschaftlich schön gelegen sind."
Und wann platzt nun die Immobilienblase? Laut den Ökonomen der Schweizer Grossbank UBS hat die Schweiz den Tiefpunkt des Konjunkturzyklus hinter sich und die Preissteigerungen bei Immobilien werden noch einige Jahre anhalten. Eine Preiskorrektur dürfte dann jedoch auch umso länger dauern.