Areal Eislaufverein nimmt Gestalt an
Architekt Isay Weinfeld hat den zweistufigen Architekturwettbewerb für sich entschieden und will einen Platz für Sport, Musik und Naherholung schaffen. Entstehen soll ein Ensemble aus Alt und Neu.
Die Pläne für das Areal rund um den Wiener Eislaufverein werden konkreter. So soll der brasilianische Architekt Isay Weinfeld, der den zweistufigen Architekturwettbewerb für sich entscheiden konnte, einen Platz für Sport, Musik und Naherholung schaffen. In der Jurybegründung heißt es: „Die hier weitergeführte Stadtidee komponiert solitäre Baukörper zu einem Ensemble, das als Komposition sowohl in Verhältnis und Proportion seiner Elemente zueinander wie zum Kontext insbesondere des Konzerthauses und des Stadtparks funktionieren muss. Diesem Anspruch wird das Projekt gerecht.“
Hotel 60er-Jahren bleibt
Der rund 6000 Quadratmeter große Freiluft-Eislaufplatz wird erhalten bleiben. Der Eislaufverein wird etwa 5800 Quadratmeter Nutzflächen beziehen und erhält eine ganzjährig nutzbare Indoor-Trainingshalle mit rund 1.800 Quadratmeter Fläche. Für umliegende Schulen wird ein Turnsaal gebaut. Ebenso bestehen bleibt das, aus den 60er-Jahren stammende Gebäude des Hotel InterContinental Wien.
Während die Zahl der Zimmer des Hotels in etwa gleich bleibt, sind – dem stark steigenden Bedarf an temporären Wohnungen mit Hotel-Service Rechnung tragend - rund 2200 Quadratmeter für „Serviced Appartements“ vorgesehen. Zusätzliche 7700 Quadratmeter sind für Wohnzwecke eingeplant. Moderne Kongressräumlichkeiten – inklusive 1400 Quadratmeter Veranstaltungssaal – werden geschaffen und die Fitness- und Spa-Einrichtungen werden auch für Nicht-Hotelgäste zugänglich sein. Rund 800 Quadratmeter Büroflächen runden das Angebot ab.
Ensemble aus Neu und Alt
Korrespondierende Fassaden sollen nach den Plänen Weinfelds den Altbestand und die Neubauten zu einem geschlossenen Ensemble zusammenführen. Das Eislaufgelände zur Lothringerstraße hin wird einen offenen Platz bilden und das Areal gegen den Heumarkt mit einem viergeschossigen, geschlossenen Bauwerk begrenzt. An der Rückseite des Hotels ist ein 73 Meter hoher Neubau, der mit dem Hotelgebäude korrespondiert, geplant.
Daniela Enzi, Geschäftsführerin WertInvest: "Die Frage der Verträglichkeit - und des Nutzens - des geplanten Wohnturms stand von Anfang an im Zentrum der Überlegungen. Zunächst im Rahmen des kooperativen städtebaulichen Verfahrens, dann des Architekturwettbewerbs. Das Ensemble schafft mit seinem schlanken 'Fussabdruck' nicht nur viel öffentlichen Freiraum, sondern bereichert auch Wien als Stadt, die Architektur unterschiedlichster Epochen vereint."
Detailfragen noch offen
Ein paar Punkte gilt es aber noch zu klären. Dazu zählen unter anderem die genaue Ausgestaltung der Gebäude am Heumarkt, Fragen der Platzgestaltung - wie etwa die temporäre Abgrenzung der frei sichtbaren Eisfläche gegen die Passanten und Besucher - sowie der zusätzlichen Sporteinrichtungen und die genaue Verkehrslösung. So beruhe das Projekt auf der derzeitigen Verkehrsführung. Durch eine Verschiebung der bestehenden Fahrspuren der Lothringerstraße könne jedoch eine deutliche Verbesserung erreicht werden, die dem Eislaufplatz und auch dem Konzerthaus einen adäquaten Vorplatz sichert, meint Enzi und erklärt: "Im Rahmen des Projektes ist weder eine Verlegung von Verkehrsströmen von der Lothringerstraße auf den Heumarkt geplant, noch eine Verengung der Lothringerstraße."
Etwa 220 Millionen Euro investiert Grundeigentümerin WertInvest in Planung und Errichtung. „Rund 10 Prozent dieser Summe werden für die Errichtung der Anlagen, die der WEV nutzen wird, aufgewandt, inklusive der neuen Eishalle“, hält WertInvest-Eigentümer Michael Tojner fest.