Ende der Sanktionen öffnet enormes Potenzial im Iran
Ab 2016 sollen einige Sanktionen gegen den Iran gelockert werden und damit insbesondere der Zahlungsverkehr vereinfacht. Experten orten ein enormes wirtschaftliches Potential für österreichische Unternehmen. Beste Chance zum Networking bietet zum Beispiel die erste expoEnergy Teheran.
Einige Resolutionen, die der UN-Sicherheitsrat auf Grund des iranischen Raketen- und Nuklearprogramms erlassen hat, werden voraussichtlich zu Beginn 2016 fallen. So ist eine schrittweise Aufhebung der Sanktionen der EU/USA/UN vorgesehen, sobald die Internationale Atomenergiebehörde (IAEO) bestätigt, dass der Iran die in der Vereinbarung festgeschriebenen ersten zentralen Schritte zum Rückbau seines Nuklearprogramms umgesetzt hat. Nach derzeitigem Stand der Dinge wird es im Jänner 2016 so weit sein und ein erster großer Schritt zum umfassenden Abbau der EU-Wirtschaftssanktionen erfolgen.
Junge Konsumgesellschaft mit hohem Bildungsniveau
So erwarten ExpertInnen unter anderem durch die Vereinfachung der Zahlungsmodalitäten große Chancen für internationale UnternehmerInnen. Denn ihnen winkt ein Markt, der geprägt sei, von einem enormen Aufholbedarf in den Bereichen Technologie wie Elektronik, Engineering und Metallbau bis hin zu sämtlichen Konsumgütern des täglichen Lebens, wie Mode etc. Im Iran leben fast 80 Millionen Einwohner mit sehr hohem Bildungsniveau und einem Altersschnitt von nur 27 Jahren. "Es ist ein tolles Land, mit tollen Leuten - und einer Konsumgesellschaft die sich guten Lebensstandard leisten kann und will", sagt der langjährige Außenwirtschaftsberater und Förderexperte Peter Pollak, der sich kürzlich mit einer Österreichischen Wirtschaftsdelegation ein Bild vor Ort machen konnte.
Georg Weingartner, Wirtschaftsdelegierter für den Iran und Afghanistan, bestätigt das in seinem Vorwort des Länderreports Iran der WKO Außenwirtschaft Austria: "Das Potential des Marktes ist enorm: Eine Bevölkerung von 77 Mio. Menschen, eine im regionalen Vergleich starke industrielle Basis, die geographische Nähe (fünf Flugstunden) zu Österreich und das Bewusstsein für europäische Qualität machen den Iran zu einem potentiellen „Brasilien des Nahen Ostens“, das die meisten Nachbarländer in der Region in den Schatten stellt. Durch seinen regionalen Einfluss und seine zentrale Lage eignet sich der Iran zudem als Sprungbrett und Drehscheibe für Aktivitäten im Persischen Golf, in Teilen des Irak und in Afghanistan."